Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Facelifting für das Städteforum (Essay)#

Text und Bilder von

Hasso Hohmann

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von

ISG Magazin Heft 2 / 2000 (Internationales Städteforum Graz)


Das Weiß´sche Haus, das inzwischen unter Denkmalschutz steht, knapp vor Abschluss der Renovierung.
Das Weiß´sche Haus, das inzwischen unter Denkmalschutz steht, knapp vor Abschluss der Renovierung.
Der neue Lift im schmalen Hof des Weß´schen Hauses; die Spiegelung ergänzt den Hof virtuell.
Der neue Lift im schmalen Hof des Weß´schen Hauses; die Spiegelung ergänzt den Hof virtuell.

Das „Weiß-sche Haus" am Hauptplatz 3 gehört zum Kern des historischen Zentrums von Graz und zu jenen Gebäuden, deren Sanierung in Hinblick auf das Jahr 2003 durch die Stadt gefördert wird - 2003 wird die steirische Landeshauptstadt bekanntlich Kulturstadt Europas sein. Der fünfgeschossige solitäre Baukomplex umschliesst einen relativ engen Hof mit Laubengängen und formt mit seiner Ostfassade den südlichen Abschnitt der Westseite vom Hauptplatz. Äusserlich wirkt das Objekt zum Hauptplatz hin palaisartig, an der Südwest- und Nordwestecke führen abgerundete Ecken zu einem fast festungsartigen Charakter. Ein grosses Walmdach schliesst den Baukörper nach oben hin ab. Der ursprünglich aus drei Bauten bestehende Komplex wurde 1710 neu konzipiert und in die heutige Form gebracht. Als 1729 das Wechslerhaus von Johann Adam Weiß zahlungsunfähig war, verteilte man unter den Gläubigern Anteile dieses Hauses. Es kam damit zum Stockwerkseigentum, einer Vorform der heutigen Eigentumswohnung. Spätere Veränderungen im Hofbereich haben zur Schliessung vieler Laubengänge und zu einem Hofeinbau geführt. 1994 wurde der Bau unter Denkmalschutz gestellt.

Die repräsentativ gestaltete hochbarocke Palaisfassade mit barockem Sandsteinrelief der Maria mit Kind am Hauptplatz, aber auch die anderen Aussenfassaden, die Durchfahrt mit Kreuzgratgewölben, die Hoffassaden und das Treppenhaus waren schon lange sehr sanierungsbedürftig.

Das Weiß´sche Haus vor der Renovierung., Foto Amt f. Stadtentwicklung und -erhaltung
Das Weiß´sche Haus vor der Renovierung.
Foto Amt f. Stadtentwicklung und -erhaltung

Die unterschiedlichen Parkettfussböden, Wandvertäfelungen, die teilweise noch barocken Fenster und viele andere Details im Innern des Komplexes bedurften ebenso einer kompetenten Überarbeitung. Die schon weit gediehene Sanierung und Adaptierung des bedeutenden Hauses lässt inzwischen die Fassade in vornehmen Grautönen erscheinen, in den Scheinfensternischen der Westfassade konnten Reste aufgemalter Fenster mit Butzenscheiben freigelegt, restauriert und danach auch die Farbe der echten Fenster neu definiert werden. Im Innenhof wurden sehr störende Einbauten wieder entfernt und ein recht elegant wirkender gläserner Liftturm errichtet. Sanierungen der Infrastruktur im Innern, die Restaurierung der fast 300 Jahre alten Treppenhausstufen aus massivem Eichenholz, die teilweise Wiederherstellung des „Murnockerlpflasters" in Hof und Durchfahrt und der Neuanstrich von Durchfahrt und Treppenhaus werden dem Haus den letzten Schliff geben.

Damit erhält der Sitz des „Internationalen Städteforums Graz" auch ein entsprechendes Outfit. Seine Büroräume liegen seit 1978 im dritten Stock des Weiß-schen Hauses.