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Behutsame Restaurierung (Essay)#

Text und Bilder von

Hasso Hohmann

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von

ISG Magazin Heft 1 / 2000 (Internationales Städteforum Graz)


Jugendstil in Graz#


Das Haus Sporgasse 3 mit seiner reich ornamentierten Fassade ist eines der auffallendsten Jugendstilbeispiele der Stadt Graz. Seit dem 15. Jahrhundert dokumentiert, wurde das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Um 1900 erhielt das Haus nach einem Entwurf von August Ortwein eine Fassade mit floralen Jugendstilelementen. 1956 erfolgte der Umbau des Erdgeschosses, in den letzten Jahren war der schlechte Zustand des Gebäudes bereits augenfällig.

Die vielen - keineswegs immer fachgerecht durchgeführten - Umbauten sowie die Tatsache, daß das Gebäude zuletzt jahrelang unbewohnt war, hatten das Haus hinter der Jugendstilfassade fast zur Ruine gemacht. Neben der Erhaltung der historischen Bausubstanz bestand die Aufgabe der Architekten Irmfried Windbichler und Heinz Tritthart darin, das Gebäude neu zu strukturieren; die Obergeschosse wurden zu Garconnieren umgebaut, im Dachgeschoß entstand eine zweigeschossige Atelierwohnung.

Erschließung und Stiegenverlauf der unteren Geschosse wurden entwirrt, so daß aus dem beengten Stiegenhaus ein großzügiges Entree entstehen konnte. Dabei konnten Reste steinerner Säulen freigelegt werden, die neuen Teile setzen sich bewußt ab, um die Eingriffe erkennbar und die Geschichte des Hauses lesbar zu machen. Die 1999 abgeschlossene Restaurierung schloß auch die Jugendstilfassade mit ein, die von diversen Übertünchungen befreit und saniert wurde. Absichtlich verzichtete man darauf, die Ornamente mit frischem Blattgold neu aufzuschmmken.

Die Fassade des Erdgeschosses besteht aus viel Glas.
Die Fassade des Erdgeschosses besteht aus viel Glas.
Die Sanierung war längst notwendig.
Die Sanierung war längst notwendig.
Das beengte Stiegenhaus wurde neu strukturiert.
Das beengte Stiegenhaus wurde neu strukturiert.
Wir danken Arch. DI Irmfried Windbichler für Unterlagen.


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