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100 Jahre Ungarn: Traum & Trauma#

Erst der am 4. Juni 1920 signierte Vertrag von Trianon beendete für den zweiten Staat der Donaumonarchie den Ersten Weltkrieg. Zur Vor- und Nachgeschichte.#


Von der Wiener Zeitung (30. Mai 2020) freundlicherweise zur Verfügung gestellt

Von

Gerhard Stadler


Der letzte Regierungsakt eines Habsburgers: In Schloss Eckartsau verzichtete am 13. November 1918 König Karl auch für Ungarn auf seinen Anteil an den Staatsgeschäften (in einem Schriftstück ähnlich der Verzichtserklärung als Kaiser von Österreich vom 11. November).
Der letzte Regierungsakt eines Habsburgers: In Schloss Eckartsau verzichtete am 13. November 1918 König Karl auch für Ungarn auf seinen Anteil an den Staatsgeschäften (in einem Schriftstück ähnlich der Verzichtserklärung als Kaiser von Österreich vom 11. November).
Foto: Stadler

1896 war für Ungarn das verheißungsvolle Millennium der mit 996 datierten Landnahme des aus Asien bis Westeuropa vorgestoßenen Reitervolkes in der Tiefebene. Seine Christianisierung und die päpstliche Krönung ihres Arpaden-Königs Stephan I. wurden in einer Phantasmagorie gefeiert: u.a. mit einer Ausstellung und einem Heldenplatz in Budapest, sieben monumentalen Millenniumssäulen an den Eckpunkten Großungarns von Devny/Devn (über der Marchmündung in die Donau mit Blick bis Wien) bis Zimony/Zemun (heute noch an der Savemündung in die Donau, mit Blick ins serbische Belgrad).

Erste U-Bahn in Pest#

König Franz Josef nahm an Feiern teil, seine Statue wurde im größten und schönsten Parlament der Welt aufgestellt. Er nimmt hin, dass man seine Abstammung auch von den Arpaden bewies, erlaubt die Ausbildung von Offizieren in Ungarisch; Budapest wird zu seiner zweiten Reichshaupt- und Residenzstadt und dafür die Burg von Buda großzügig im Neobarockstil ausgebaut. Elisabeths Tod 1898 ist für die Ungarn ein Schock, sie stand ihnen viel näher als Franz Josef.

Mehr Unabhängigkeit von Wien, bis hin zur bloßen Personalunion des Herrschers, die Überwindung des weithin abgelehnten Ausgleichs von 1867 schienen möglich. Im Inneren schritten die Magyarisierung der Namen und die Schulbildung fast nur in Ungarisch fort; die nächste Generation der Minderheiten sollte assimiliert sein. Der im Feudalismus erstarrte Hochadel herrschte weiter; vom allgemeinen Wahlrecht blieb man viel weiter entfernt als in Cisleithanien.

Mit Auslandskapital begannen Industrialisierung und Ausbau der Infrastruktur: Der Kanal am Eisernen Tor erleichterte die Donauschifffahrt, die Regulierung von Theiss und Waag beendeten deren Überschwemmungen; die Pester U-Bahn war die erste am gesamten Kontinent. Der Orient-Express machte Ungarn zum Transitland in die Türkei, und man träumte von einer Bahnlinie nach Saloniki. Nach der Trennung von Fiume (Rijeka) von dem mit Ungarn seit 1100 verbundenen Kroatien und seiner direkten Verwaltung durch Budapest wurde dieser Hafen großzügig ausgebaut und zur Konkurrenz für Triest, vor allem im Getreide- und Holzexport. Hochsee- und Donau-Schifffahrtslinien wurden gegründet und traten, hoch subventioniert, in Wettbewerb zu den österreichischen Linien.

Gemeinsam für Cis- und Transleithanien waren der Monarch, die Außenpolitik und die bewaffnete Macht, ab 1908 auch Bosnien-Herzegowina. Über deren Budgets mussten sich „Delegationen“ der beiden Reichsräte einigen. Dies bedeutete für die Quote (zuletzt 64,6 Prozent von Cis- und 36,4 Prozent von Transleithanien) wie auch über Art und Ort der Investitionen jährlich einen heftigen Streit.

Nach dem 28. Juni 1914 war für Aktionen gegen Serbien eine gemeinsame Entscheidung notwendig. Ungarns Ministerpräsident Graf Istvan Tisza verzögerte sie, bis er die Zusicherung erhalten hatte, dass keine Annexionen angestrebt würden. 1915 stellte er in den Delegationen solche Forderungen, dass ein Jahr lang kein Beschluss zustande kam; nach dem Tod Franz Josefs überredet er Karl zur sofortigen Krönung mit dem Eid auf die ungarische Verfassung, um zu verhindern, dass er vorher Reformen vornehme. Wohl liefert Ungarn danach Lebensmittel an Österreich, doch zögernd und viel zu wenige.

Im März 1918, nach dem Feldzug der Mittelmächte gegen Rumänien, erreicht Ungarn eine Vergrößerung seines Gebietes um 5000 km2, Österreich um 600.

Harter Waffenstillstand#

Im Unterschied zu jenem der Tschechen war der Kriegseinsatz der Ungarn makellos, ihr Blutzoll, etwa bei den Schlachten am unteren Isonzo, hoch. Bis zum 24. Oktober 1918, an dem die Budapester Regierung den ungarischen Einheiten befiehlt, die gerade vor einer alliierten Offensive stehende Piave-Frontlinie zu verlassen, um gegen die von Saloniki nach Norden marschierenden Franzosen die Heimat zu sichern. Die damit entstehenden Lücken können durch andere Truppen nicht mehr geschlossen werden, die Alliierten rücken vor, bis zum Waffenstillstand am 3. November, mit bedingungsloser Kapitulation.

In Budapest ernennt der von König Karl zum „homo regius“ bestellte Erzherzog Joseph am 31. Oktober den exzentrischen, radikal-liberalen Graf Mihaly Karolyi zum Ministerpräsidenten. Der sagt sich gleich am 1. November von den Habsburgern los. Tisza wird von Soldaten ermordet.

Da Ungarn die Union mit Österreich aufgekündigt hat, folgt ein eigener Waffenstillstand am 13. November in Belgrad. Karolyi versucht anfangs der Verhandlungen zwar persönlich, Ungarn als neutralen der Demokratie und Minderheitenrechten verpflichteten Staat zu präsentieren, doch der französische Verhandler verweist diese Argumente auf die folgenden Friedensverhandlungen. Der Waffenstillstand ist härter als der für Österreich, da er zum Rückzug bis ins ungarische Kerngebiet verpflichtet und den Alliierten weitgehendere Besatzungen einräumt.

Kein Thronverzicht#

Am 11. November verzichtet Kaiser Karl in Schönbrunn „auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften“ und anerkennt im Voraus „die Entscheidung, die Deutsch-Österreich über seine künftige Staatsform trifft“. Am 13. 11., schon in Eckartsau, entsagt er als König von Ungarn des Anteils an den Staatsgeschäften und anerkennt „die Entscheidung über die neue Regierungsform“.

Thronverzichte sind darin nicht enthalten. Am 12. November wird in Wien die „Republik Deutsch-Österreich“ beschlossen, am 16. proklamiert Károlyi in Budapest die Republik. In Österreich beruhigt sich die Lage, dank der Mäßigung und parlamentarischen Erfahrung der Parteiführer, die überwiegend bereits dem Reichsrat Cisleithaniens angehört hatten, einem mehrheitsfähigen Ergebnis der ersten allgemeinen Wahlen und in der Annahme als Zwischenlösung bis zum „Anschluss“ an Deutschland.

1919 beginnt in Ungarn der erste Teil des Dramas. Es versinkt im Bürgerkrieg und in der Abwehr der neuen Nachbarstaaten, deren Truppen einmarschieren, um die vom Friedensvertrag erwarteten Territorien vorweg zu besetzen. Gegen Károlyi, der auf die Unterstützung der Entente hofft, marschieren Truppen unter Béla Kun, einem in russischer Kriegsgefangenschaft zum Bolschewiken gewordenen Revolutionär. Im März kapituliert Károlyi, die folgende Räterepublik Kuns terrorisiert vor allem den Adel mit Morden und Plünderungen.

Dieses Chaos nützend, besetzen die Rumänen Budapest und Györ, die Südslawen nehmen den Banat ein und von französischem Militär unterstützte Tschechen besetzen die Donaulinie und die Ostkarpaten. Doch von ex-k.u.k. Offizieren geleitete Truppen der Räterepublik gelingt es, die Besetzer zurückzudrängen. Nun schreitet die Entente, die Ausbreitung des Bolschewismus in Mitteleuropa fürchtend, ein: In Arad wie in Szeged entstehen antirevolutionäre Gegenregierungen, nach Wien emigrierte Adelige knüpfen Kontakte nach Paris.

Im Mai wird bei einem Überfall auf die ungarische Gesandtschaft in der Wiener Bankgasse – von der aus Kun die Revolution in Österreich anzetteln wollte – eine große Geldmenge erbeutet, die nach Szeged gebracht wird. In den nächsten Wochen folgen mehrere Gegenregierungen, wobei auch Erzherzog Joseph wieder mitwirkt. Anfang August bricht die Räteregierung zusammen, Kun kann nach Wien flüchten, erhält Asyl, wird im Waldviertel und dann in Wien-Steinhof interniert, wo ihn ein Mordanschlag mittels eines vergifteten Pakets verfehlt. Im Sommer 1920 kann er nach Russland ausreisen. 1928 nach Wien zurückgekehrt, agitiert er erneut zur Errichtung des Kommunismus in Ungarn. 1938 wird er in Moskau erschossen.

Im Sommer 1919 greift der frühere k.u.k. Admiral Nikolaus von Horthy (1868–1954) in die Wirren ein. Er wird die bis in den Zweiten Weltkrieg Ungarn beherrschende Persönlichkeit: Aus calvinistischem Kleinadel stammend, zunächst Adjutant von Kaiser Franz Josef, wohnte er in Wien in der Biberstraße, danach in Pola. Am 15. Mai 1917 siegt er im Seegefecht an der Sperre von Otranto. Kaiser Karl ernennt ihn, unter Übergehung Rangälterer, im Februar 1918 zum Flottenkommandanten. Am 10. Juni leitet er eine Ausfahrt der Schlachtschiffe, bei der die „Szent Istvan“ torpediert wird und nach 2½ Stunden sinkt, vielleicht auch aufgrund von Baufehlern – das Schiff musste in Fiume gebaut werden und nicht auf der erfahreneren Werft in Triest.

Am 31. Oktober 1918 muss er den Befehl Karls, die Kriegsflotte dem Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben zu übergeben, vollziehen. Karls Hoffnung war, damit Habsburgs Herrschaft in Südslawien zu erhalten. Horthy kehrt nach Ungarn zurück, und ist, dank der Truppen von Oberst von Lehar, dem Bruder des Komponisten, für die Konterrevolution militärisch erfolgreich. Am 16. November 1919 reitet er in das von den Rumänen befreite Budapest ein. Am 1. März 1920 wird er, da der König gegenwärtig an der Ausübung seiner Herrschermacht verhindert ist, von der Nationalversammlung zum „Reichsverweser“ gewählt, mit großen Vollmachten.

Erst im Herbst 1919, nach dem Abschluss der Friedensverträge mit dem Deutschen Reich und Österreich und dem Ende der Räteregierung, beginnen sich die Siegermächte mit Ungarn zu befassen. Doch die Vorentscheidungen sind bereits gefallen, Oberungarn (das ist etwa die heutige Slowakei) den Tschechen versprochen, am 1. Dezember 1918 hatten Vertreter des Banats und Siebenbürgens die Vereinigung mit Rumänien beschlossen, der neue Südslawische Staat besetzt Kroatien, Slawonien, die Baka, das Kohlerevier von Pécs/Fünfkirchen sowie das Prekmurje, zwischen Mur und Raab, im Vertrag von St. Germain ist die Abtretung Westungarns an Österreich unterschrieben.

Am 6. Jänner 1920 darf die ungarische Delegation unter dem welt- und sprachgewandten Graf Albert Apponyi (1846–1933) nach Paris kommen, mit einer Vielzahl von Memoranden, Landkarten und Statistiken. Dass sich ihre Kontakte zu den Entente-Verhandlern besser gestalten als 1919 die der österreichischen bzw. deutschen Delegation, ändert bis auf kleine Korrekturen (so bleibt etwa Pécs bei Ungarn) nichts am bereits vorgefassten Ergebnis: Ungarns neue Grenzen umfassen nur mehr 29 Prozent des früheren Gebiets, mit 40 Prozent der Bevölkerung. 3½ Millionen Ungarn werden zu Minderheiten in den Anrainerstaaten, es bleiben kaum Bodenschätze oder Industrie.

Nein, Nein, Niemals!#

Diese Verluste sind schmerzlicher als jene Österreichs, da alle Grenzen ungarische Siedlungsgebiete durchschneiden. Verbesserungen, die Frankreich, gegen Wirtschaftskonzessionen, außerhalb der Verhandlungen im Alleingang erreichen wollte, wurden von den anderen Alliierten abgelehnt. Vorschläge Ungarns für Volksabstimmungen im Sinne der seinerzeitigen nationalen Selbstbestimmungsidee des US-Präsidenten Wilson werden verworfen, da die anderen Nationalitäten durch ihre Handlungen zu Kriegsende sich bereits entschieden hätten. Apponyi tritt als Delegationsleiter zurück, aber Ungarn muss unter der Drohung der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten unterschreiben, und zwar am 4. Juni 1920 im Schlösschen Trianon im Park von Versailles. Es ist das Ende Ungarns, wie es tausend Jahre bestanden hat.

„Nem! Nem! Sha!“ – Nein, Nein, Niemals – ist die Reaktion der Ungarn und aller ihrer Parteien in seltener Einigkeit, und die Revision dieser Ungerechtigkeiten sollte für die nächsten fünfundzwanzig Jahre Leitmotiv aller ungarischen Politik sein.

1921 gelingt Ungarn ein kleiner Erfolg: Bei der beschlossenen Übergabe Westungarns an Österreich kommt es zum bewaffneten Widerstand, nach dem die Alliierten und Österreich doch einer Volksabstimmung in der Region Ödenburg/Sopron zustimmen. Die Verlegung der Studenten der Bergakademie vom bereits slowakischen Schemnitz nach Sopron war nur einer der Tricks, mit denen Ungarn am 14. Dezember eine anzweifelbare Mehrheit für den Verbleib der zentralen Stadt des künftigen Burgenlandes erreichte.

König Karl blieb nicht untätig. Er hat die Vision der Einigung der Nachfolgestaaten in einer „Donauföderation“ als Bollwerk gegen den Bolschewismus bezeichnet. Vom Exil in der Schweiz unterhält er Kontakte zu habsburgtreuen Adeligen und Offizieren und vertraut Horthy, dass ihm dieser bei nächster Gelegenheit die Macht wieder übergeben werde. Zu Ostern 1921 erfolgt der erste Versuch: Karl kann unvermutet in die Budapester Burg kommen und führt mit Horthy ein langes Vieraugengespräch. Horthy verweigert die Machtübergabe: Für die Tschechoslowakei und Südslawien, in der „Kleinen Entente“ verbunden, wäre dies ein casus belli ; der von Karl angegebenen Rückendeckung durch Frankreich traue er nicht.

Am 20. Oktober gibt es den zweiten Versuch, von Legitimisten vermeintlich besser vorbereitet, und aus der Schweiz mit dem Flugzeug. Er scheitert wieder wegen der Weigerung Horthys, dem Zögern Karls, mit Waffengewalt in Budapest einzudringen, und letztlich wegen des stringenten Protests der Entente. Karl wird von einem britischen Schiff in die Verbannung nach Madeira gebracht, in Ungarn das Dethronisationsgesetz beschlossen, das mit der Aufhebung des „indivisibiliter ac inseperabiliter“ der Pragmatischen Sanktion (1713/1722) die Habsburger des Thrones für verlustig erklärt. Doch das Königtum bleibt.

1922 bis 1938 lebt Ungarn im Trauma, die Verluste von Trianon durch die Wiederherstellung des Reiches des Hl. Stephan revidieren zu müssen. Die Wehrpflicht wird wieder eingeführt, mit Geschichtspolitik wird das nationale Ziel durch häufige Gedenktage und -kultur im Gedächtnis gehalten, und mit einem Orden, dessen Träger, in Fortführung ihrer im Weltkrieg erhaltenen Orden, mit Landgeschenken und dem neuen Titel „Vitz“, Held, belohnt werden. Der Adel bleibt dominierend.

Horthy gibt sich monarchisch und ernennt nationale und zunehmend antisemitische Regierungen. „Abenteurer, Geldfälscher, Thronanwärter“ überschreibt Paul Lendvai 1999 diese Jahre der Annäherung an das Deutsche Reich. Denn Hitler scheint die Revision der Grenzen von Trianon zu ermöglichen. Er nützt diese Anbiederung und vergrößert Ungarn im ersten Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938 um die südliche Slowakei und die Karpato-Ukraine, am 26. August 1940 im Zweiten Schiedsspruch, auch im Belvedere, um das nördliche Siebenbürgen mit dem überwiegend von Ungarn bewohnten Szeklerland.

Erinnerung nach 1989#

Doch für die dritte Gebietserweiterung muss Ungarn im April 1941 an der deutschen Invasion Jugoslawiens teilnehmen und wird damit in den Weltkrieg verwickelt. Dafür wird u.a. die Baka wieder ungarisch und Horthy gefeiert – er hat Ungarns Fläche verdoppelt. Sein „Dank“ ist die Verschärfung der Judengesetze – doch deren Vollziehung verzögern die Ungarn zunächst. Im März 1944 verhandelt Hitler in Schloss Klesheim mit Horthy, währenddessen deutsche Truppen Ungarn besetzen. Als Horthy im Oktober mit den schon bis Ungarn vordringenden Russen einen Waffenstillstand abschließen will, wird er von der SS gefangen genommen. Bevor er nach Bayern deportiert wird, ernennt er noch eine den Nazis ergebene Regierung – die der Pfeilkreuzler. Wieder versinkt Ungarn in Chaos und Terror.

1945 auf das Territorium von 1920 reduziert, muss Ungarn 1947 noch Rusovce an die Tschechoslowakei abtreten, die damit ihren Brückenkopf südlich der Donau erweitert.

Im Kommunismus wird „Trianon“ aus dem nationalen Gedächtnis verbannt. Doch nach 1989 erinnert man wieder daran – und vergessen ist das Drama von Trianon bis heute nicht. Viele Denkmäler, der Nationalfeiertag 20. August (Hl. Stefan) und ein Museum in Várpalota zeigen dies – und das neue Staatsbürgerschaftsgesetz, nach dem im Ausland lebende Ungarnstämmige seit 2010 die Staatsbürgerschaft erhalten können.

Literaturhinweise:#

  • Arnold Suppan: Imperialist Peace Order. Saint Germain und Trianon 1919–1920, Wien 2019.
  • Paul Lendvai: Die Ungarn. Ein Jahrtausend Sieger in Niederlagen, München 1999.

Gerhard Stadler, geboren 1947, Dr. jur., ist Reiseschriftsteller und seit vielen Jahren u.a. für die „Wiener Zeitung“ als „rot-weiß-roter Spurensucher“ tätig.

Wiener Zeitung, 30. Mai 2020


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