Rudolf von ARTHABER#
von I. Ch. GrauppIm 10. Wiener Gemeindebezirk erinnert ein Park und ein Brunnen an die Arthaber. Der 10.000 m² große Park wurde 1904 unter dem Bürgermeister Karl Lueger angelegt, der überhaupt dafür sorgte, dass Wien in grünen Oasen eingebettet wurde. In dieser Parkanlage Arthaber Park Wien 10 ließen die Nachkommen von Rudolf von Arthaber 1905 einen Monumentalbrunnen errichten.
Rudolf Ritter von Arthaber wurde am 4. September 1795 in Wien geboren. Wie bei Kaufmannsfamilien üblich erhielt auch Rudolf eine kaufmännische Ausbildung im väterlichen Betrieb. Am 30. August 1818 verstarb der Vater. Rudolf übernahm die Kurrentwaren Handlung „Zum weißen Stern“ des Vaters in der Goldschmiedgasse 598. Fand ein Generationenwechsel statt, so war es an der Zeit die Ideen des Nachfolgers zu verwirklichen und den Betrieb an die Zeit anzupassen. So geschah es auch bei dem neuen Unternehmer Rudolf Arthaber. In allen größeren Städten Europas ließ er Zweigniederlassungen errichten.
Johann Blümel war es, der bereits 1810 eine große Schal Fabrik errichtete. Auf dem Gebiete der Schal und Seidenindustrie spielte Wien bald eine dominierende Rolle. Nicht nur die Wiener Bürger zeigten sich davon begeistert, auch das übrige Ausland wurde auf die Seidenindustrie aufmerksam und schien Gefallen an den Produkten zu haben. Der Umsatz nahm einen ungeahnten Aufschwung und die heimischen Erzeugnisse waren im Ausland derart gefragt, dass die Ausfuhr stetig stieg.
Neubau, Schottenfeld und Gumpendorf hatten sich zu einem Zentrum der Seidenverarbeitung emporgearbeitet mit unzähligen Niederlassungen die Samt, Seiden- und Halbseidentücher erzeugten sowie die berühmten Shawls, der Weltruf erlangte. Dieser Bereich wurde bald als der Brillanten Grund bekannt. Arthaber der der österreichischen Textilindustrie stets großes Interesse entgegengebracht hatte, gründete 1837 mit weiteren Unternehmer den Niederösterreichischen Gewerbeverein deren Präsident er auch wurde. Dessen Zustandekommen gelang allerdings erst nach fünf Jahren. Für ihn waren damals zirka 8000 Arbeiter und Arbeiterinnen tätig.
Arthabers Ideenreichtum kannte keine Grenzen. Er versah die Hauswebereien nicht nur mit modernen Schal Mustern, sondern machte die Weber mit der Technik des mechanischen Webstuhles und der mechanischen Spinnmaschine vertraut. Dadurch blieb man konkurrenzfähig und vor allem vom Ausland unabhängig.
Wohlhabend wie Arthaber geworden, kaufte er 1833 von Würth den alten Tullner Hof in Döbling und ließ an dessen Stelle 1834-1835 von Alois Pichl ein Landhaus im vornehmen Stil errichten mit dessen Ausschmückung die Maler Rösner und Schwind beauftragt, die das Innere der Villa mit Fresken und Landschaftsbilder ausschmückten. Die Villa befand sich inmitten eines riesigen Areals mit dessen Gestaltung der Architekt Fuß betraut wurde, ungewöhnlich war das Palmenhaus. Hinzu kam noch das Nachbargrundstück, der einstige Kamaldulenser Freihof. Das Anwesen mit dem prachtvollen Park wurde zur Sehenswürdigkeit Wiens. Doch Arthaber sorgte für weiteres Aufsehen, denn in seinem wunderbaren Garten lud er die Wiener zu einer Blumenausstellung ein. Die Zeitungen konnten nicht umhin und brachten Berichte über diese einzigartige Darbietung, so auch der Humorist im April 1842, einige Auszüge daraus: „..Schon gegen 4 Wochen schreibt der Kalender Frühling - und nirgends eine Spur, nirgends Frühlings-Zeichen… Oder sollte dieses vielleicht aus Artigkeit geschehen um den Blumenenthusiasten ihre Freude zu verderben...“, „..Der Natur gehen alljährlich mehrere Particular-Ausstellungen von Privaten voraus. Mit 14. d., hat bereits die 3. solche Blumenausstellung u.zw., in dem Garten des Herrn Rudolf Edlen von Arthaber auf dem Tullnerhof in Ober- Döbling, begonnen. Der Name Arthaber hat im Gewerbe-, Industrie- und Kunst Fache einen guten Klang, so auch in der Blumistik.
Ganz besonders stolz war Arthaber, dass auf seinem Grund auch Wein gedieh. Reben sandte ihm in großzügiger Weise Metternich von seinem Schloss Johannisberg. Die Wiener hatten auch Gelegenheit dazu, denn 1836 machte Arthaber seine Gemäldesammlung die mehr als hundert Werke zählte, dem Publikum zugänglich. Ein Jahr später ließ sich Arthaber mit seinen Kindern von Friedrich von Amerling porträtieren, das einen gewissen Bekanntheitsgrad errang.
R. E. v. E., von der Wiener Zeitschrift April 1845 zählte ebenfalls zu den Besuchern der Bildergalerie des Industriellen, eine Kritik die sie ihrer Leserschaft nicht vorenthalten wollte: „Unter den neuen Gemälden, die wir in der eben eröffneten Ausstellung des Herrn Arthaber in Döbling sahen, hat ein Bild von E. Berboekhoven „Schafe mit ihren Jungen“ vom Jahr 1843, unserer Aufmerksamkeit vorzüglich erregt. Die besondere Virtuosität der Farbe, das effektvolle Hervorheben der von der Sonne beleuchteten Schafe und ein sicherer Takt in der Gruppierung sind Eigenschaften an diesem Bilde, die dem Beschauer gleich beim ersten Anblick scharf in die Augen fallen. Je länger wir uns aber damit beschäftigen, je mehr wir den Seelenausdruck der Tiere mit der Darstellung vergleichen, desto mehr wird uns ein gewisser Mangel des ersteren auf Kosten der letzten klar. Wir vermissen den stillen, einfachen Ausdruck, das sich unmittelbar hineinleben in die Tierwelt, wir vermissen das Mitgefühl des Malers. In den Werken Potters, Kupps, Berghemi, Du Jardins und anderer großer Meister in der Tiermalerei sehen wir nicht den Effekt der bloßen Farbe, wir sehen nur den, welchen die Natur unmittelbar auf uns macht, wenn wir in entsprechender Gemütsstimmung uns ihrem einfachen Ausdrucke hingeben….
Wir müssen Herrn Arthaber besonders dankbar dafür sein, dass er keine Kosten scheut, die vorzüglichen Repräsentanten der ausländischen Kunst gerade in jenen Fächern uns vorzuführen, in denen wie einen Vergleich mit den entsprechenden Repräsentanten der Wiener Schule eingehen können; und wir zweifeln gar nicht, dass Herr Arthaber die Freude mit uns teilen wird, wenigstens in diesem Fache es aussprechen zu können, dass wir keine Ursache haben, einen Vergleich der Art zu scheuen. Wir zählen hier in Wien nicht viele Private, die warmen Anteil, kräftige Unterstützung der gesunden Kunstrichtung Wiens zu Teil werden lassen, und wir haben uns innig gefreut, in der geschmackvollen Sammlung des Herrn Arthaber die ersten Muster der Wiener Schule, die das nationale Element nicht verleugnet und sich nicht mit von Fremden geborgten Federn schmückt, auch als die besten und zahlreichen der ganzen Galerie zu finden. Wir freuen uns füglich der Mühe überheben, über die jüngst akquirierten Bilder von Danhauser und Gauermann, „die Viehweide“, „die Füchse vor ihrem Bau“ und „die Weinkost“ weiteres zu berichten, da der Katalog diese Gemälde mit wenigen Worten bezeichnend würdigt. Wir haben nur auf das Gemälde von E. Verboekhoven, eines hier weniger bekannten Künstlers, das Publikum aufmerksam machen zu müssen geglaubt, um so mehr, als es zweifelsohne sich einer Fahrt nach Döbling lohnt, dieses Bild mit allen seinen Vorzügen und Mängeln zu betrachten.“
Den belgische Maler, dessen Spezialgebiet Haus- und Hoftiere sind, findet man auch heute noch in Auktionen.
Als die Märzrevolution 1848 Wien erreichte war Arthaber dieser nicht abgeneigt und wurde Mitglied der Deputationen. Langsam zog er sich aus dem erfolgreichen Unternehmen zurück, um anderweitig tätig zu werden. 1851 wurde der Österreichische Kunstverein gegründet, stiftete die Kinderbewahranstalt in Ober Döbling, vergab Stipendien, Mitbegründer der Gartenbaugesellschaft, kein Wunder als Besitzer einer Parkidylle. In der Ost Deutschen Post im April 1853 stand in einem Feuilleton, Blumen und Bilder, Arthaber wieder im Mittelpunkt: „….dass es auch in der Umgebung Wiens ein Landhaus gibt, welches sich Herr von Arthaber mit großem Schönheitssinn geschmückt, ja wir können sagen zu dem Ideal einer modernen Villa erhoben hat. Die Kunst sein Leben zu genießen, schön zu genießen, ist nicht so leicht, als es den Anschein hat…. Nicht leicht hat in Wien ein kunstsinniges Wirken, das im kleinen, häuslichen Zirkel begonnen, größere Kreise gezogen, als jenes des jetzigen Geschäftsleiters des österreichischen Kunstvereins. Der Name Arthaber ist in jedem Wiener Atelier bekannt, sein Name hängt mit der Entwicklung der modernen Wiener Kunst zusammen, auf die er vielfach fördernd einwirkte, zu einer Zeit, wo es noch nicht Modesache war, sich für Bilder zu interessieren. Seine Gemäldesammlung ist in Folge dessen ein lehrreiches Bild der modernen Malerschulen und seine Ansichten und Grundsätze, sein ernstes Streben sind es größtenteils durch die der österreichischen Kunstverein das wurde, was er ist. Die Verdienste Arthabers um die Blumen und Früchte-Kultur in Österreich, die Gründung der Kinderbewahranstalt in Döbling sind bekannt und wir führen sie nur an, weil wir das erfreuliche Bild feststellen wollten, wie schön und nützlich zugleich der Besitzer de Tullnerhofes sein Leben angewendet.
Und nun zu der Blumenausstellung in dem Glashaus, die er zum Besten der Döblinger Kinderbewahranstalt anordnen ließ, bei welcher Gelegenheit er dem Publikum auch seine Bilder-Sammlung geöffnet. …...Beim Eintritt in das Haus strömt uns eine Flut von Düften entgegen, ein bewältigend köstlicher Parfum von mille Fleurs. Er wäre unerträglich, würde ihn nicht die Kühle des Wassers verwehen, das aus der Mitte eines Blumen umgürteten Bassin entspringt und dessen niederfallenden Perlen die Duftschichten unterbrechen. Doch verweilen wir am Eingange, um ein Gesamtbild zu erhalten. Die Ausstellung unterscheidet sich von ähnlichen namentlich der Hügel‘schen, durch die Anordnung. Ein einziges Blumenbild liegt vor uns, eine reizende Arabeske, sinnreich entworfen und bezaubernd ausgeführt durch die Fülle der Blumen. Die blühende Arabeske hebt sich von dem grünen leicht mit Blüten angehauchten Hintergrund blendend ab. Rechts und links erstrecken sich die Ausläufer, die Mitte um den Springbrunnen bildet die Rosette. Auf weißen Sandwegen schreitet man die einzelnen Blumen- Partien zu bewundern, der sich aus grünem, mit Tropfsteinen umschlossenen Moos Grunde erheben. Bald sind es Blumentische, bald Blütenvasen, die wir anstaunen, bald ladet uns ein Hyazinthen Beet, bald ein Rosenbouquet zum Beschauen ein, bald schwebt eine Fülle von Kamelien uns graziös entgegen, den leichten Zweig herabziehend. Vom herrlichen Rhododendron bis zur bescheidenen Primel und dem heimatlich trauten Flieder, von dem stolzen Baum Neuseeland bis zur zarten Cappflanze ist alles vertreten, was die Blumenwelt herrliches bietet…. Wir trennen uns mit Mühe von den Blumen, um noch einige Worte über die Bilder des Herrn Arthaber zu sagen. Kunstfreunde welche die Galerie in letzter Zeit nicht besucht haben, werden durch de Kaysers neues Bild „Columbus“ erfreut werden…. ..das kunstsinnige Publikum aber die schönsten Bilder eines Wilkie, Amerling, Aschenbach,Adam und Bürkel, ferner Danhauser…. Wo einem Gemälde solcher Art erwarten, da darf man wohl nicht an den Wohltätigkeitssinn appellieren, dem übrigens die Gelegenheit erwünscht sein wird, zum Besten der Klein-Kinderbewahranstalt in Döbling etwas beitragen zu können….“
Rudolf Ritter von Arthaber, einer der populärsten Bürger Wiens, verstarb am 9. Dezember 1867 Abends auf seiner Besitzung in Döbling, im 72. Jahr nach langer Krankheit. Er war in erster Ehe mit Johanna Georgine von Scheidlin verheiratet. Einige Jahre nach deren Tod ehelichte er Luise Fick.Arthabers Besitz ging an Leopold Ritter von Wertheimstein über, heute befindet sich darin das Bezirksmuseum Döbling.
1868 berichtet die Debatte in einem Feuilleton über „Die letzten Tage der Arthaber Galerie“. „Wenn man das einzige Gebiet der Architektur ausnimmt, auf welchem Wien gegenwärtig einige Künstler allerersten Ranges sein eigen nennt und auf dem es daher auch bei der jüngsten Pariser Weltausstellung eine sehr hervorragende Stellung behauptet hat – so darf man wohl sagen, dass die bildende Kunst im Allgemeinen hier keineswegs in Aufnahme befindlich, vielmehr in eine sehr abschüssige Lage geraten ist….. Umgekehrt hat Wien in einer Reihe von kaum 20 Jahren einige höchst bedeutende Kunstsammlungen, wie die Fürst Eszterhazy-Galerie und die gräflich Schönborn gänzlich verloren und aus anderen gräflichen Kunstsammlungen sind einige der schönsten Perlen in das Ausland gewandert….. dass die heutige besitzende Generation, selbst in den hoch aristokratischen Kreisen, sei es nun, dass der Luxus sich andere Ziele gesetzt, oder dass knappe Hauswirtschaft ihn überhaupt verdrängt hat, das rechte Verständnis und die wahre Verehrung für die Werke der bildenden Kunst verloren habe, und dass selbst diejenigen, welche ihre Kunstsammlungen, die sie ererbt, noch behalten, dies meist nicht aus Interesse und Liebe der Sache, sondern höchstens aus Pietät für ihre Ahnen, aus Standesgefühl…. ….um die in besseren Zeiten gesammelten Kunstschätze in unserer Mitte zu erhalten, immer seltener, und wir stehen eben wieder auf dem Punkt, eine der interessantesten Privatgalerien von Wien die Arthaber zu verlieren, weil der jetzige Besitzer derselben aus der reichen Hinterlassenschaft seines verewigten Vaters die Liebe desselben zur Kunst nur cum beneficio inventarii mitübernommen zu haben scheint. Diese reiche und berühmte Kunstsammlung, welche seit mehr als 20 Jahren im sogenannten Tullnerhof in Döbling aufgestellt war, wird in den nächsten Wochen hier in Wien unter den Hammer kommen. Der bekannte Kunsthändler Kaeser, dem man wenigstens das Verdienst nachrühmen muss, dass er diese artistischen Nachrichtendienste sehr anständig und prompt vollziehe, wird die Auktion der Bilder besorgen und dieselben einige Tage vorher in dem Auktionslokal (Parkring Nr. 4 zu ebener Erde) teils gegen Karten (am 17. und 18. April) teils ganz frei für Jedermann (am 19. April) zur Besichtigung ausstellen; die Versteigerung wird dann am 20. und 21. April stattfinden….“ Dr. G.
Nun wurden alle Werke und ihre Künstler aufgezählt. Über „Die Blätter der Musik“ erfährt man folgendes: „Dieselbe ergab ein, namentlich in Beziehung auf die Wiener Bilder, wahrhaft glänzendes Resultat, worin sich tatsächlich eine Anerkennung der heimatlichen Kunst darlegt, welche alle oft gehörten Zweifel darüber zu Boden schlägt. Möge es auch noch Leute geben, welche die hohen Preise, mit welchen die meisten Bilder österreichischer Künstler an den Mann gingen, einem gewissen Patriotismus zuschreiben, dies steht denn doch fest, dass sich der Wert eines Bildes fast immer in dem am klarsten zeigt, was man dafür bezahlt. Und bezahlt wurden diese Wiener Bilder mit Summen, welche bis heute in Österreich für Staffelei Bilder österreichischer Künstler wenigstens nicht verausgabt wurden. Wäre es je Jemanden in den Sinn gekommen, für einen Gauermann, wie beispielsweise „Die Schmiede“, 5000 Gulden, aber für einen Danhauser 7000 Gulden zu riskieren? Da der Ankauf von Bildern von gar vielen Leuten hier in Wien mehr noch als ein Risiko betrachtet wurde. Die Wiener Kunst feierte in den zwei Tagen ein Frühlingsfest, gleichsam ihre Wiederauferstehung. Der Gesamtertrag der Versteigerung ergab die ansehnliche Summe von nahezu 164.000 Gulden. 2011 wurde im Dorotheum ein Gauermann „Hirte und Vieh am Attersee 1852, um 283.300 Euro versteigert.
Im Oktober 1893 wurde das Arthaberhaus am Stephansplatz demoliert, um neuen schönen Häuser Platz zu machen. Das Wiener Patrizierhaus Arthaber hört somit nach einem beiläufig 90jährigen Bestand zu existieren auf und wir sehen die oft besprochene Erscheinung von der Kurzlebigkeit der Wiener Bankiersdynastien sich nunmehr auf den Gebiet der Industriebranche wiederholen. Die alten Wiener Häuser, die gegründeten, wie die gebauten und gemauerten, sie verschwinden nach und nach vom Schauplatz.“
Nochmals an Arthaber wurde man am 10. Oktober 1906 erinnert, als auf dem Arthaber Platz in Favoriten eine Brunnenanlage in den Schutz der Gemeinde Wien übergeben, welche die Familie zur Erinnerung an Rudolf Edlen von Arthaber gestiftet hatte. Die Gartenanlage, die durch den Gedenkbrunnen an Würde gewann, wurde erst in jüngster Zeit durch den Stadtgärtner Hybler angelegt. Mit dem Entwurf des Brunnens wurde der Chefarchitekt der Wiener Baugesellschaft, Baurat Theodor Bach betraut. Der Stufenunterbau besteht aus schlesischem Granit, darüber erhebt sich aus Kaiserstein ein Mittelteil, der von Pylonen flankiert, eine Steinpyramide in der Gesamthöhe von sechs Metern trägt. Der Sockel der Pyramide zeigt das Reliefbild Arthabers in Bronze, dessen Schöpfer der Bildhauer Rudolf Schröer war. Die Krönung der Pyramide, sehr ungewöhnlich, besteht in einem Bronzegehäuse montierte Uhr, welche vier Zifferblätter besitzt und Bezirksmuseum Favoriten des nachts beleuchtet sein wird. Der Bronzeguss wurde durch die Kunsterzgießerei Arthur Krupp durchgeführt und für die elektrische Uhr zeichnet Emil Schauer verantwortlich. Das Fundament und die Installation übernahm die Gemeinde Wien. Die Widmungstafel aus rotem sächsischen Granit verkündet folgendes: „Zur Erinnerung an Rudolf Edlen von Arthaber, geboren zu Wien am 4. September 1795, gestorben zu Ober Döbling am 9. Oktober 1867 bürgerlicher Handelsmann und Shawl Fabrikanten, Förderer des Gewerbes, der Kunst, des Weinbaues und der Gartenbaupflege, gewidmet von der Familie.“
Die Stifter des Brunnens waren: Die Schwiegertochter Rudolf von Arthaber, Frau Elise von Arthaber, eine bekannte Wohltäterin, die mit dem Elisabeth-Orden, ausgezeichnet, der von Kaiser Franz Joseph bald nach der Ermordung Elisabeths gestiftet wurde. Ferner die drei Enkel des Geehrten.
Die um 11 Uhr anberaumte Feier gestaltete sich sehr erhebend. Viel Prominenz war erschienen. Dr. Gustav, ein Enkel Arthabers, skizzierte in einer längeren Rede das Leben seines Großvaters, dessen Kunstsinn und Gründungen und bat zum Abschluss den Vertreter der Gemeinde, Vizebürgermeister Dr. Porzer, das Denkmal in die Obhut der Gemeinde zu übernehmen. Der Vizebürgermeister zollte dem Wirken Arthabers volle Anerkennung, besonders in den Tagen der Märzrevolution 1848 und versicherte das Denkmal in Schutz zu nehmen und schloss mit den Worten: „Ehre sei dem Andenken Rudolf von Arthaber!“
Weitere Ehrengäste der Handelskammer, der Industriellen gedachten mit lobenden Ansprachen den Leistungen des Unvergessenen.
Quellen: #
- ÖNB-Zeitungen: Arthaber hat übrigens den Wertheimsteinpark in Liesing mit einem Saar Denkmal angelegt.