DAS GESTOHLENE DENKMAL #
Die drei niederösterreichischen Katastralgemeinden im Weinviertel, Ulrichskirchen-Schleinbach und Kronberg blicken auf eine sehr bewegte interessante 1000jährige Geschichte zurück. Bereits aus der Frühgeschichte wurden Siedlungsplätze freigelegt.
Der Markt Ulrichskirchen 1045 erstmals erwähnt, nach den Kranichberger, gelangte der Ort in den Besitz des Stiftes Heiligekreuz. Das im Ort bestehende Schloss reicht in das Jahr 1230 zurück. Sie überstanden den 30jährigen Krieg, zahlreiche Wiener suchten während der zweiten Wiener Türkenbelagerung Schutz in Ulrichskirchen. Durch Kaiser Leopold I. erhielten sie das Marktrecht. Auch von den Franzosenkriegen wurden sie heimgesucht, ihr Schloss diente damals als Militärspital. Den ersten Bürgermeister gab es ab 1850. In den Kriegswirren von 1866 wurde der Ort auf Anordnung Kaiser Wilhelm I., und General Moltke ausgeraubt und als Dank hinterließen die Soldaten die von ihnen eingeschleppte Cholera.
Schleinbach scheint bereits 1187 urkundlich auf , war landwirtschaftlich geprägt, entwickelte sich um die Jahrhundertwende zu einer sehr beliebten Sommerfrische, Zeugen davon sind die noch vorhandenen alten Villen. Für die Gäste gab es ab 1912 ein umfangreiches Wanderwegnetz das sie durch den Wald führte, auch der Alpenverein war in Schleinbach bereits vertreten. Im Ort waren damals bereits Gasthäuser, Kaffeehaus, Bäcker, Fleischhauer, Obst- und Gemüseladen, Konditorei usw. vorzufinden.
Die nächste unerfreuliche Zeit war die des Zweiten Weltkrieges. Der Schlossherr von Ulrichskirchen, Johannes Hardegg, war einer der sich, wie viele andere, blenden ließ und dem Hitlerregime beigetreten war.
Kronberg, ein Straßendorf, seit 1295 bekannt, mit einer ehemaligen Burg auf dem Residenzberg. Das Kreuttal ist ein beliebtes Ausflugsziel gewesen.
Schleinbach erlitt dieser Tage einen großen historischen Verlust. Auf dem Hauptplatz befand sich seit dem Jahr 1908 das Denkmal Kaiser Franz Joseph I., das anlässlich seines 60jährigen Thronjubiläums errichtet worden war. Die Büste hatte man ganz einfach vom Sockel abmontiert und gestohlen. Im Ort wurde der Geburtstag des Kaisers stets groß und festlich begangen. Darum ist dieser Verlust um so schmerzlicher. Man befürchtet, dass das unter Denkmalschutz befindliche Kunstwerk eines unbekannten Künstlers für immer verloren ist. Diebische Elemente hatten sich schon am Friedhof von Kronberg unliebsam bemerkbar gemacht und Kupfergeräte entwendet.
QUELLEN: Ortschronik und andere Unterlagen
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