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DR. EUGEN BOTEZAT#

1912: Simionowicz war Landesschulinspektor in der Bukowina. Er hatte von seinem Beruf eine eigene Auffassung die jede freiheitliche Regung unter der Lehrerschaft unterdrückte und förderte die schmutzigen politischen Geschäfte der Popen. So war es kein Wunder, dass dieser Mann von der rumänischen Lehrerschaft und rumänischen Schule schärfstens bekämpft wurde.

Unter Bleyleben konnte Simionowicz an Macht und Einfluss bedeutend gewinnen. Er war ein Priestersohn und fühlt sich auch ganz als solcher. Sind in Rumänien eine eigene Kaste und so war er der Meinung, dass die Lehrer unter Botmäßigkeit des Priesters zu stellen.

Einer dieser Lehrer war es der Simionowicz ganze Härte zu spüren bekam:

Prof. Dr. Eugen Botezat, war einer jener Unglücklichen. Botezat war Naturforscher und erschloss neue Gebiete der zoologischen Forschung, war international bedeutend und seine Schriften wurden selbst von bekannten Autoren zitiert. Doch für Simionowicz blieb er nach wie vor der einfache Lehrersohn aus Tereblestie, der froh sein musste am Leben zu sein und so wurde er auch von ihm behandelt.

Tereblestie Deutsch- und Rumänisch waren multikulturelle Orte und Teil des autonomen Fürstentum Bukowina. 1849 bis 1918 gehörte das Fürstentum Bukowina, dem Kronland des Kaisertums Österreichs.

Botezat unterstehen als Prüfungsaufgaben Turnen und Zeichnen mitunter aushilfsweise Naturkunde. Sein Vorgesetzter überging ihn einfach als er die gr. or. Realschule und nochmals als er ans III. Staatsgymnasium kommen wollte. Er musste mit ansehen wie ihm viel jüngere Lehrer vorgezogen wurden. Neid und Missgunst seines Vorgesetzten waren es die jeglichen Versuch in eine höhere Schulkategorie zu gelangen.

Simionowicz Gemeinheiten und Bösartigkeit waren kaum zu überbieten sogar noch steigerungsfähig. Als sich die Herren Abadzer und Chisanowici zur Bürgerschullehrerprüfung aus der naturwissenschaftlichen Fachgruppe stellen sollten, zweifelte Siminowicz an der Objektivität Botezat, als Prüfungskommissar, da er die Genannten zusammen in freundschaftlicher Art angetroffen hatte. So unterließ er es auch nicht, sein Misstrauen auch dem Ministerium zur Kenntnis zu bringen und eine besondere Prüfungskommission mit Ausschluss des Dr. Botezat zu verlangen. Wie kann ein Kollege den anderen Kollegen prüfen, obwohl das bereits öfter der Fall war. So wurde der sonst so eifrige und gewissenhafte Lehrer als Prüfungskommissar disqualifiziert. War doch dieser nur ein Lehrersohn den er einfach nicht mochte. Simionowicz der ärgste Schädling des rumänischen Schulwesens verstand es jeden Wunsch des wissenschaftlichen Emporkömmlings im Keim zu ersticken. Simionowicz war ein Mensch übelster Sorte.

Ein Jahrzehnt ist es nun schon her, dass Botezat noch immer als Hauptlehrer sein Dasein fristet. Leider kannte er auch niemanden der sich für ihn verwenden und ihn aus seiner derzeitigen Situation erlösen könnte. Die einzige Freude ist seine Forschung, nun sein Spezialgebiet die heimische Gebirgsjagd, zugleich wissenschaftliche Beobachtung und Anregung die schon in seiner Kindheit von Interesse war.

Botezat mit Energie geladen verfolgte nur ein Ziel, die seiner Wissenschaft die er zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Neben seiner Tätigkeit als Hauptlehrer hatte der Privatdozent bereits 32 Originalarbeiten betreffend der vergleichenden histologischen Erforschung der peripheren Nervenenden der Wirbeltiere die vor allem die Organe des Gefühlssinnes wie auch die Organe des Geschmackssinnes betreffen. Seine Forschungsarbeiten in der Natur, und als Jäger sind vielseitig. Immer wieder fügen sich neue Themen wie die Biologie der Vögel, oder die Rassen der Karpatenhirsche.

Er gilt als Meister auf seinem Spezialgebiet deren Themen Aufnahme in den Lehrbüchern der Universitäten gefunden und in allen Sprachen übersetzt werden. Sein Ruhm ist auf der gesamten Welt weit verbreitet.

Turcan machte nach der letzten Ausschusswahl den Lehrern des Suczawaer Bezirkes heftige Vorwürfe, dass sie ihren alten Obmann, Schulleiter Botezat nicht einmal in den Ausschuss gewählt haben. Botezat wäre bestimmt wieder als Obmann gewählt worden, hatte er doch seinen Vorgänger weit übertroffen und sich sehr für den Verein eingesetzt. Aber eines war zu bedenken, man kann nicht einen Mann zum Führer wählen, der einer klerikal-reaktionären, und als Lehrer feindlich galt.

Bei der letzten Bezirkslehrerkonferenz 1907 wurde an Stelle des verstorbenen Oberlehrers, Kollegen, gegen den Willen des Inspektors Tarasiewicz zum Lehrervertreter gewählt. Er hatte sich für den gewissen Eugen Botezat eingesetzt, dessen Ansichten er teilte. Ein Kollege der mit einem Belobungsdekret ausgezeichnet werden sollte und sich negativ gegen Botezat äußerte, bekam die Auszeichnung nicht. Jeder Gesinnung ehrliche Kollege wurde von Tarasiewicz schikaniert, denunziert, bespitzelt sowie intrigiert, waren die Mittel um sich eine Autorität zu verschaffen.

Botezat hielt immer wieder über seine Forschungsthemen Referate, da ging es etwa um ausgestorbene Groß Säugetiere, Lebensgeschichte des Kolkraben

Prof. Dr. Eugen Botezat, Rumänischer Zoologe, wurde am 15. März 1871 in Tereblecea geboren und starb am 23. Dezember 1964 in Bukarest

QUELLEN: Neue Freie Lehrer Zeitung: 7. Jänner 1912, 10. Juni 1904, 17. August 1907, Die Wahrheit, 9. September 1912, Österreichische Nationalbibliothek ANNO.

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