KURORT ZWIESELBAD#
In der Mitte auf dem Weg zwischen Abtenau und der weltberühmten Zwieselalpe, in einem lieblichen, von der Lammer durchflossenen Tal, befindet sich das so schöne und herrliche von grünen saftigen Wiesen umgebene und von Harz duftenden Nadel- und Laubhölzern eingeschlossene Gut „Handlhof“; auf einer nächst der Lammer gelegenen Grundparzelle dieses Gutes entspringt eine reichliche Bitterquelle, in unmittelbarer Nähe, ja eng verbunden mit der unter großem Kostenaufwand aufgeführten, geräumigen, bequemen, mit allem Komfort eingerichteten Kuranstalt, vortrefflichen Restauration.
Von Abtenau aus gelangt man auf der sehr bequemen Landesstraße in einer Stunde von der Zwieselalpe aus auf dem sehr angenehmen und romantischen Gebirgsweg durch die Schönau über das Gut „Gschwandlan“ in zwei Stunden, und von Gosau aus auf der Abtenau Gosauer Landesstraße über Pass „G'schütt“ in drei Stunden zur besagten Kuranstalt.
Die schönsten Partien und Spaziergänge auf die in der bekannt prachtvollen Umgebung Abtenaus befindlichen schönen und lohnenden Alpen und Bergspitzen, lassen sich von dieser Kuranstalt als Standquartier unternehmen, so z.B., auf die schon erwähnte Zwieselalpe, auf das Gamsfeld mit seiner herrlichen Rundsicht, auf das Tennengebirge, zu den interessanten Aubachkesseln, auf den Hochzinken u.s.w.
Aber auch kurze Promenaden bietet die nächste Umgebung, gegen Abtenau zu oder der liebliche Annaberg. Hallein und Salzburg, Gosau, Hallstatt und Ischl mit ihren bekannten Naturschönheiten sind leicht zu erreichen und bieten noch weitere Ausflugsziele.
Besonders erwähnenswert ist der „Pichlwasserfall“ und die „Lammeröfen“. Das Kurhotel besteht aus einem sehr schönen zwei Stock hohen, massiven Gebäude mit Terrassen und geräumigen hohen Zimmern nebst anschließenden, im Haus befindlichen freundlichen und heizbaren Badezimmern, Speisesaal, Spiel- und Lesezimmer
In Folge hoher Ministerialverordnung vom 28. August 1891 hat Zwieselbad seit dem Jahr 1892 ein selbständiges Post- und Telegrafenamt, wodurch die Verwaltung in die Lage versetzt ist, den Kurgästen und Touristen einen billigen Verkehr, und zwar von der Station Golling bis Zwieselbad bei rechtzeitiger Anmeldung, zu bieten.
Die Kuranstalt steht unter bewährter ärztlicher Leitung des Prof. Dr. Loebisch und ist auch über Winter geöffnet.
Der St. Ruprechts Brunnen, die Hauptquelle des Kurort Zwieselbad, ist eine alkalisch-salinische Bitter Heilquelle. Vor allem ist der hohe Kochsalzgehalt zu bemerken, welche für die medizinische Verwendbarkeit der Quelle von großer Bedeutung ist; außerdem sind auch schwefelsaure Salze vorhanden. Durch diese der Quelle eigenartige chemische Konstitution wird dadurch die Verwendbarkeit ein vielfältiger sein.
Der St. Rupertus Brunnen ist klar und farblos, ohne besonderen Geruch und von etwas salzigen bitterem Geschmack. Das Wasser wird auf Bestellung in Flaschen zugesandt. o.-sch.
QUELLE: Bade und Reise Journal mit Bild der ÖNB
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