Die Fakultät für Informatik in Zahlen (Essay)#
H. Maurer und K.C. Posch
Die Fakultät für Informatik ist die jüngste und wohl auch die dynamischste der sieben Fakultäten der Technischen Universität Graz. In diesem Bericht beleuchten wir die Arbeiten und Resultate der Jahre
2004 bis 2007. Seit der Gründung der Fakultät im Januar 2004 stieg die Anzahl der Professoren und Dozenten von 11 auf 20. Die Anzahl der Institute stieg im gleichen Zeitraum von 5 auf 8. Die Gesamtanzahl der Mitarbeiter, welche zu 65% aus Drittmittel- und sonstigen Einnahmen der Institute finanziert werden, stieg von etwa 180 auf mehr als 220. Abbildung 1 zeigt den Personalstand der acht Institute
IAIK Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie
IICM Institut für Informationssysteme und Computermedien
IWM Institut für Wissensmanagement
IGI Institut für Grundlagen der Informationsverarbeitung
ISD Institut für Semantische Datenanalyse / Knowledge Discovery
ICG Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen
CGV Institut für Computer Graphik und Wissensvisualisierung
IST Institut für Softwaretechnologie
Beste Forschungskennzahlen#
Bei nahezu allen Forschungskennziffern hat die Fakultät für Informatik die Nase vorne. Innerhalb der TU Graz hat sie die höchste Publikationsdichte und die höchste Drittmitteldichte. Die Informatiker arbeiteten im Zeitraum 2004-2006 an 16 Forschungsprojekten aus dem 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union. Hinzu kamen 38 national und regional geförderte Projekte und eine Vielzahl an Industrieprojekten. Die exzellente Forschungsleistung drückt sich auch in der in Abbildung 2 gezeigten Entwicklung der Drittmitteleinnahmen aus. Diese ist in den letzten Jahren überproportional (sowohl bezogen auf die gesamten Drittmitteleinnahmen der TU Graz als auch bezogen auf die relative Größe innerhalb der TU Graz) gestiegen.
Konzentration auf einige Stärkefelder#
Die ca. 200 Forscher der Informatik an der TU Graz beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten des .Information Handling.. Die Fakultät beherbergt eine der größten und besten Computergrafik-Computervision-Gruppen Europas. Der Bereich Informationssicherheit, e-Government, Kryptografie und korrekte Systeme ist ebenfalls weltbekannt. Internationale Anerkennung finden die Arbeiten zu den Themen digitale Bibliotheken, Wissensmanagement und e-Learning. Darüber hinaus gibt es erstklassige Forscher im Bereich Brain-Computer-Interface, Neuroinformatik, Computational Intelligence und geometrische Algorithmen.
Die Forschungsthemen der Institute sind in Abbildung 3 zusammen gefasst. Dabei sind sowohl die Breite der Themen als auch die klare Konzentration auf einige wenige Stärkefelder bemerkbar.
Verbindung mit 10 Kompetenzzentren#
Die Forscher der Fakultät sind mit insgesamt 10 Kompetenzzentren verbunden. Die Relevanz der Forschungsthemen für die Wirtschaft wird dadurch in beeindruckender Weise nachgewiesen.
Beste Beurteilung beim Hochschul-Ranking 2005#
Die Fakultät für Informatik ist zusammen mit den InformationstechnikkollegInnen Vorreiter bei der Umsetzung des Bolognaprozesses. Alle angebotenen Studien werden als 3-jähriges Bachelorstudium und darauf aufsetzendem 2-jährigen Masterstudium angeboten. Zur mittlerweile klassischen Telematik, welche Computer-Engineering und Informationstechnologie zusammen fasst, und zum Studium Softwareentwicklung-Wirtschaft haben sich im Studienjahr 2005/06 Informatik (Bachelor- und Masterstudium) und das Lehramt Informatik und Informatikmanagement hinzu gesellt.
Beim internationalen Hochschul-Ranking 2005 (ca. 100 Universitäten aus Deutschland, Schweiz und Österreich) schnitt die Fakultät für Informatik hervorragend ab. Die Informatik der TU Graz liegt bei der Gestaltung der Lehre und der Studiensituation im Spitzenfeld. Der Arbeitsmarkt- und Praxisbezug bei den Studien wurde als .deutlich besser gewährleistet als bei anderen. beurteilt. Auch bei den Forschungsleistungen erreichte der Bereich Informatik eine Spitzenwertung. Diese guten Noten sind folgendermaßen erklär bar: Einerseits werden an der Fakultät für Informatik solide Grundlagen vermittelt, die nicht so schnell .rosten. wie manches Modethema, andererseits legt die Fakultät aber auch großen Wert auf Informatikanwendungen verschiedenster Art, die mit systematischen Methoden entwickelt werden.
Institutsübergreifende Forschung#
Die Fakultät konnte eine Reihe von Initiativen starten, die gleichzeitig den Zusammenhalt nach innen stärken und Offenheit nach außen beweisen. Dazu gehört ein Internet-Server, der alle wichtigen Informationen zu Strukturen, Personen, Lehrinhalten und Forschungsschwerpunkten enthält (http://www.informatik.tugraz.at), gemeinsame Forschungsprojekte wie etwa MISTRAL, aber auch ein gemeinsam veranstaltetes Informatikkolloquium. Die Attraktivität der Fakultät als Ausbildungsstätte und Forschungspartner wird so deutlich.
Studieren an der Fakultät für Informatik#
Die Fakultät betreut Studierende in mehr als vier Studienrichtungen. Es sind dies Telematik, Softwareentwicklung-Wirtschaft, Informatik und das Lehramtsstudium Informatik und Informatikmanagement. Darüber hinaus besuchen unsere Lehrveranstaltungen Studierende der Studienrichtungen Technischen Mathematik und Biomedical Engineering in erheblichem Ausmaß. Alle genannten Studienrichtungen werden als 3-jähriges Bachelor- und darauf aufbauendes 2-jähriges Masterstudium angeboten. Die ungebrochene Attraktivität dieser Studien zeigt die Abbildung 4.
Eigenständiges Profil der Informatikstudien an der TU Graz#
Das Studienangebot der Fakultät für Informatik hebt sich von den Informatikangeboten an anderen österreichischen Universitäten (Wien, Linz, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck) dadurch ab, dass in Graz zwar auch die Standardinformatik studiert werden kann, in den anderen Studien aber neben einer soliden Grundausbildung auch eine Vertiefung in einem der drei Bereiche Elektronik und Kommunikationstechnologie (Telematik), Wissensmanagement und Wirtschaft (Softwareentwicklung-Wirtschaft) oder mathematische Grundlagen (Mathematische Computerwissenschaften) möglich ist.
Inffeldgasse 16a-z#
Fast alle Institute der Fakultät sind am Campus Inffeldgasse in St. Peter angesiedelt. Nur das Institut für Semantische Datenanalyse fand (hoffentlich nur vorübergehend) ein neues Zuhause in der Krenngasse. Die räumliche Nähe in den modernen Gebäuden fördert eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit.