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Rätsel um Jugendliteratin Anna Schober gelöst!#


Von der Wiener Zeitung (Freitag, 18. Februar 2011) freundlicherweise zur Verfügung gestellt.


Teilfaksimile aus einem Buch der anno 2007
Teilfaksimile aus einem Buch der anno 2007
Collage: © Moritz Ziegler

Aufmerksamen Austria-Forum-Leser der Wiener Zeitung wird das Sujet bekannt vorkommen: Vor mehreren Monaten brachte das Geschichtsfeuilleton Ausschnitte aus dem alten Kinderbuch, dessen Titelblatt nun vollständig wiedergegeben ist - gefragt waren damals Daten zur Autorin des Werks. Und diese Spezialnuss zeigte sich härter als frühere Rätsel zu Jugendliteratinnen von anno dazumal (links oben Teilfaksimile aus einem Buch der anno 2007 gesuchten Schriftstellerin Josephine (bzw. Josefine) Siebe, 1870-1941; links unten Ausschnitt aus "Bärbeles Weihnachten", einem Erzählband der im Vorjahr unter die Lupe genommenen Literatin Ottilie Wildermuth, 1817-1877). Zur Autorin Anna Schober auch nur Geburts- und Todesjahr zu eruieren, schien anfangs schier unmöglich, da ihr Name in fast allen Nachschlagewerken fehlt (nebenbei: das Internet bietet zum Leben der Literatin kaum etwas). Inzwischen sind aber zwei wahre Obertüftler, die der Gemeine alle Ehre machen, vor den Vorhang zu bitten: Zeitreisenpionierin Mathilde Lewandowski, Payerbach, und Zeitreisenpionier Dr. Alfred Komaz, Wien 19, gelang es, Lebensdaten und mehr zu recherchieren!

Als Extra-Kompliment wird den Gemeine-Mitgliedern Mathilde Lewandowski und Dr. Alfred Komaz auf dieser Seite an zwei Stellen applaudiert. Ihre Nachforschungen zu der in Nro. 296 gesuchten Kinderbuchautorin Anna Schober können sich sehen lassen. Der Reihe nach. Herr Dr. Komaz, dem die Zweigbibliothek Germanistik der Berliner Humboldt-Uni bzw. Leiter Jörg Plönzke (bravo!) half und der in Wiener Bibliotheken suchte, fasst zusammen:
A.S., geb. am 17. April 1847, trug den Mädchennamen Gaebler. Sie war verheiratet mit Pfarrer Karl Wilhelm Emil August Schober (1840-1901) und lebte seit 1879 in Großneuendorf nahe Frankfurt/O. Sie veröffentlichte Erzählungen für Mädchen. Todestag: 10. Jänner 1929.

Frau Lewandowski nutzte u.a. das "Evangelische Pfarrerbuch für (...) Brandenburg (...)", 2. Bd./2. Tl., Berlin 1941, und ergänzt: Vater von A. S. war Dr. Ernst Wilhelm Joh. Gabler (1812-1876), Beamter und Unternehmer. 1872 erwarb er Bauland in Weißensee (nun Berlin), aus dem das "Französische Viertel" wurde; er finanzierte eine Pferdebahn (später Straßenbahn) in die Gegend, in der man eine Straße nach ihm benannte.

Geschichtsdetektiv Dr. Gottfried Mazal, Bisamberg, nennt die Sonderseiten in Nro. 297 C (Literatenbiographien/Zeitungshistorie) der Zeitreisenmitarbeiter Andrea Reisner und Richard Solder "wahre Zimelien"; auch Tüftlerin der ersten Stunde Elisabeth Somogyi, Wien 11, schickt Lob. Danke für die Blumen! Zeitreisenpionier Dr. Erich Schlöss, Ma. Enzersdorf, ergänzt erwähnte mögliche Geburtsjahre Hugo Bettauers (1872, 1877) um die Variante 1879. Heureka!

Wiener Zeitung, Freitag, 18. Februar 2011