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Notiz 004: Gute Frage!#

von Martin Krusche

Ich hab eben erst in Notiz #2 dieser Leiste notiert: „Letztlich zeigt sich auf diesem Feld stets neu: niemand ist alleine schlau. Es kommt immer ein Punkt, wo man andere um Rat fragen oder von ihnen eine Gefälligkeit erbitten muß, um in einem Projekt nicht steckenzubleiben.“

Dieses Gemälde, das den Bau des Zweier-Werkes zeigt, finden Sie im Grazer Puch-Museum. (Foto: Martin Krusche)
Dieses Gemälde, das den Bau des Zweier-Werkes zeigt, finden Sie im Grazer Puch-Museum. (Foto: Martin Krusche)

Das war zuerst einmal auf die Schuppen und Garagen bezogen, in denen ich während der letzten zehn Jahre den alten Meistern öfter über die Schultern schauen durfte. Es wird aber seit geraumer Zeit auch für Publikationen wichtig, die den Geschichten und Fahrzeugen der Steyr-Daimler-Puch AG gewidmet sind.

Dabei tauchen gelegentlich Momente auf, die einen sentimental stimmen können. In meinen Kindertagen war das Quartettspielen sehr populär und die Quartettkarten wurden Themen gewidmet, die wir Buben sehr attraktiv fanden. Sie erfüllten in manchen Bereichen genau die Funktion, wie sie vorher schon technisches Spielzeug und schließlich speziell Spielzeugautos hatten.

Diese Karten-Decks machten einen mit technischen Neuerungen vertraut, auch wenn das meiste davon für uns real unerreichbar war. Man konnte sie sammeln und tauschen. Beim Spielen nannte man reihum die darauf angeführten technischen Daten von Autos, Motorrädern, Lastwagen, Traktoren, Rennbooten, Ozenariesen, Flugzeugen…

Wer im Duell den höheren Wert nannte, kassierte die Karte des Gegners. Oder man zog die Karten und suchte je vier zusammengehörige Motive (Quartett) zu ergattern. Es gab also verschiedene Modi des Quartettspiels, oft begleitet von der Leidenschaft des Pickerl-Sammelns. Die Klebebilder wurden entweder lose verwahrt oder in „Pickerl-Alben“ eingeklebt. Aber zurück zum Thema Quartett.

Ein aufschlußreiches Buch zur Werks-Geschichte. (Foto: Martin Krusche)
Ein aufschlußreiches Buch zur Werks-Geschichte. (Foto: Martin Krusche)

Eben erreichte mich Post von Svenja Krause, die bei der Daimler AG in Sindelfingen für Fabrik- und Standortentwicklung Aufbauwerke 2 zuständig ist: „…für ein internes Kartenspiel zu den Produktionsstandorten der Daimler AG bin ich noch auf der Suche nach Zahlen für das Werk von Magna Steyr in Graz, die ja in unserem Auftrag die Fertigung der G-Klasse übernehmen.“

Das paßt hinreißend zum Jubiläumsjahr. Krause: „Können Sie mir sagen, in welchem Jahr der Spatenstich für das Zweier-Werk (das aktuelle Werk) von Magna Steyr stattgefunden hat?“ Gute Frage! Konnte ich nicht. Aber in Erich Mayers Buch PUCH. Werk II – im Wandel der Zeit (Eine steirische Industriegeschichte)“ wurde ich zur Annäherung fündig.

Darin heißt es auf Seite 59, ab August 1941 habe der Bau des Werkes ohne Einverständnis der Grundeigentümer begonnen. Da wird man sich vermutlich mit einem formellem Spatenstich nicht aufgehalten haben. Das Zweier-Werk war als Rüstungsbetrieb vorgesehen.

Auf Seite 60 schreibt Mayer, das Richtfest habe am 28.11.1942 stattgefunden. Ab Sommer 1942 begann der Betrieb schrittweise. Das ist der Hintergrund jenes Werksgeländes, wo ab 1959 der Haflinger und ab 1979 der G-Wagen gebaut wurde, letzterer immer noch wird.

Im Johann Puch Museum Graz kann man sich übrigens ein großformatiges Gemälde ansehen, daß den Bau des Thondorfer Werkes zeigt. Und ich nehme an, die Frage wird nun durch die Community der Puchianer kreisen. Irgendwer weiß es sicher genauer.


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