Wirtschaft ehrt Franz Olah#
Raab-Medaille für Ex-SPÖ-Politiker.#
Von der Wiener Zeitung, freundlicherweise zur Verfügung gestellt. (Freitag, 3. Oktober 2008)
Baden. (red) Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl hat Franz Olah, dem ehemaligen Gewerkschafts- und Parlamentspräsident sowie SPÖ-Innenminister, die Julius-Raab-Medaille in Gold überreicht. Das ist die höchste Auszeichnung des ÖVP-Wirtschaftsbundes, die nur sehr selten verliehen wird. Olah ist die erste damit ausgezeichnete Persönlichkeit, die nicht aus dem bürgerlichen Lager kommt. Der 98-jährige Olah war bei der Überreichung zwar an den Rollstuhl gebunden, aber geistig wie rhetorisch völlig frisch und unverändert. In einem kurzen Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ warf er beiden Großparteien vor, sich allzu weit von den Menschen entfernt zu haben. Olah war unter drei verschiedenen Systemen inhaftiert gewesen: zuerst im Ständestaat, dann während der ganzen NS-Zeit und schließlich in den 60er Jahren auf Betreiben eines Teils der SPÖ wegen Finanzmanipulationen im ÖGB. Leitl hob dementsprechend neben der Rolle Olahs als Sozialpartner vor allem dessen Mut und unbeirrbare Grundsatztreue hervor. An der Feier nahm viel Prominenz von Gerd Bacher bis Karl Korinek teil; bekannte Sozialdemokraten oder ÖGB-Vertreter waren jedoch nicht zu sehen.