Gedanken beim Altern#
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Gott und die Lebenszeit der Kreaturen: Esel, Hund, Affe und Mensch.#
Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, wollte er die Lebenszeit aller Kreaturen bestimmen. Dem Esel, dem Hund, dem Affen und dem Menschen gab er je dreißig Jahre. Der Esel wusste, dass ihn ein mühseliges Dasein erwartete, daher bat er, ihm seine Lebenszeit zu verkürzen. Da erließ ihm Gott achtzehn Jahre. Der Hund und der Affe beklagten sich ebenfalls über ein zu langes Leben und so wurde die Lebenszeit des Hundes um zwölf, die des Affen um zehn Jahre gekürzt.
Der Mensch hingegen fand, dass dreißig Jahre zu wenig seien. Daraufhin gab Gott
ihm die Jahre, die er dem Esel, dem Hund und dem Affen weggenommen hatte, also
lebt der Mensch siebzig Jahre. Die ersten dreißig sind seine, die menschlichen
Jahre, in denen er gesund ist, mit Lust arbeitet und sich seines Daseins erfreut. Die
nächsten sind die mühseligen Jahre des Esels, in denen er sich für andere abrackert
und dafür nur Schläge und Tritte bezieht. Denen schließen sich die Jahre des
Hundes an, er liegt nur in der Ecke, knurrt und hat keine Zähne zum Beißen mehr.
Zuletzt kommen die Jahre des Affen, da wird der Mensch zu einem alten Narren und
zum Gespött der Kinder.
(Dubravka Ugreši nach den Gebrüdern Grimm)
Wir werden länger älter und wir sind länger alt.
Alt ist die Steigerungsstufe von älter. Nur wer älter geworden ist, kann alt werden.
Älterwerden ist unser Schicksal. Altwerden unsere Chance. Altsein eine Gnade. Alt lieben und alt geliebt werden, Glück.
Meine Großeltern lebten so gleichmäßig, dass ich als Kind fragte, ob ihnen nicht fad sei. Aber sie fühlten keine Langeweile. Sie lebten regelmäßig. Sie wiederholten tagtäglich die gleichen Tätigkeiten, am gleichen Ort und zur gleichen Zeit. Sie waren weder satt noch müde. Sie schliefen lange und machten ein Nachmittagsschläfchen. Sie machten wenig Bewegung und sprachen wenig. Sie wurden 80. Von ihnen lernte ich die Redensart: „Man ist so alt, wie man sich fühlt.“ Seitdem ich sie kannte, fühlten sie sich alt. Aber sie lebten gern.
Nach wie vielen Tagen wird man betagt? Nach wie vielen ist man hochbetagt? Wann ist man alt?
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt als alt, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat. 60- bis 75jährige werden als ältere Menschen oder junge Seniorinnen und Senioren bezeichnet, 76- bis 85jährige als alte Menschen oder Seniorinnen und Senioren, und über 85jährige als Hochbetagte.
Man kommt in die Jahre. Dann ist man in die Jahre gekommen. Wann kommt man aus den Jahren?
„Ein Mann in deinen Jahren“ ist das ein Kompliment? Nein, aber wahr ist es.
In meinem Alter, in deinem Alter, in seinem Alter, in ihrem Alter ......... hört man heute seltener als früher.
Wie geht es Ihnen? Danke, gut. Früher ist es mir besser gegangen; später wird es mir schlechter gegangen sein.
Ich wache auf und bin 30. Es ist Mittag und ich bin 50. Es wird Abend, und ich bin .....
Ich bin aufgewacht. Das ist schön: Ich habe keine Kopfschmerzen, die Augen tun nicht weh, die Zähne fast auch nicht, kein Halsweh, nur die rechte Schulter schmerzt, der Magen drückt, Herzflimmern, ein Fuß ist eingeschlafen, die Hämorroiden beißen, ich bin schon ganz wach, weil der Tinnitus so laut ist.
Eine Geschichte, die Hermann Broch erzählt hat: Ein alter Mann kommt zum Arzt: „Herr Professor, ich kann nix mehr gehen, die Knie sind ganz schwach, und die Prostata muss ich Ihnen nicht eigens was erzählen. Und Verdauung gibt’s überhaupt nicht mehr. Die Magenkrämpfe sind nicht mehr auszuhalten. Und die ganze Nacht hust ich und das Herz schlagt mir bis zum Hals, wenn ich nur zwei Stufen steig’. Sehen tu ich nix, hören tu ich noch weniger. Meine Kopfweh wünsch ich nicht meinem ärgsten Feind. Und ich selber fühl mich auch nicht wohl.“ So arg ist es noch nicht bei uns. Oder?
Altsein ist scheußlich. Man verliert Fähigkeiten, Fertigkeiten, Punch.
Altsein ist schön: Man weiß mehr. Man muss nicht mehr so viel kämpfen.
Man hat Alterserscheinungen, aber auch Altersweisheit.
Der Umgang mit Schmerzen ist Altersklugheit.
Wer Wehwehchen hat, hat auch Charakter.
Wenn man nicht im Spital ist, geht’s einem schon gut.
Du kannst Dich noch allein anziehen? Du kannst noch allein deine kleinen und großen Geschäfte verrichten? Dann sei zufrieden.
Sei sauber! Pflege dich, sei gepflegt! Geh lieber früher zum Friseur als später. Alt und gepflegt ist ein hübsches Paar.
Sei gut angezogen. Zieh dich besser an als du dich anziehen wolltest.
Schau dich an und schau auf dich, dass niemand sagt, wie schaust denn du aus! Pass auf dich auf!
Lege deine Sachen, wie Brillen, Uhren, Visitenkarten, Schmuck u.ä., immer auf dieselben Stellen. Dann musst Du nicht suchen. Auch als Gast leg alle Habseligkeit auf bestimmte Stellen, am besten auf oder in das Nachtkästchen.
Richte dich her; sie richten dich sowieso aus.
Über das Alter spricht man nicht. Und übers Altern noch weniger. Über Krankheiten schon gar nicht.
Ich war bei mehreren Ärzten. Dann ruft mich der Zahnarzt an. „Zahlt sich’s noch aus?“
Die Schöpfung hat es gut mit uns gemeint. Aber die Zähne!
Für jedes Organ habe ich einen Arzt. Bald kann ich Rektor einer medizinischen Universität werden. Mein Hausarzt ist Universitätsdirektor.
Mein guter alter Körper ist mein bester Arzt. Er ist ein guter Diagnostiker, auf den ich mich verlassen kann.
Höre auf deinen Körper, schau ihn an und schau auf ihn. Er begleitet dich bis zum Tod. Sei gut zu ihm! Du hast keinen anderen!
Man stand als Bäumchen auf der Lichtung .....
Man stand als Baum im Wald. Die Bäume vor einem wurden weniger, die Nebenbäume werden weniger und selbst hinter einem sind die Bäume nicht mehr so dicht, wie sie waren. Man steht als Baum in der Lichtung.
Wir müssen sterben und wir wissen es immer mehr.
In the long run we all are dead. Das soll ein Trost sein!
In der Jugend sollte ich wie mein Großvater sein, im Alter soll ich wie mein Enkel sein.
Lernen muss man, wenn man klein ist; lernen muss man, ist man groß. Ja, bis in des Alters Fernen ist das Lernen unser Los.
Was Hänschen nicht gelernt hat, kann der alte Hans vielleicht immer noch lernen, manchmal muss er es lernen.
Lebenslanges Lernen: Im Alter wird es bewusst: Es wird schwieriger.
Was man alles lernt: Man lernt warten, muss es lernen. Man lernt Geduld, muss sie lernen. Man lernt schweigen, muss es lernen. Man lernt zuhören, muss es lernen. Man lernt zuschauen, muss es lernen. Man lernt verzichten, muss es lernen. Man lernt, sich zu beschränken, muss es lernen. Man muss vieles lernen, was man gar nicht lernen will.
Schweigen und sich allem fügen lernen. Bereuen? C’est la vie. C’etait la vie. Die Gerontologen sprechen von „adaptiver Ich-Plastizität.“
Einst konnte man, was man wollte, jetzt lernt man, das zu wollen, was man kann.
Du willst noch arbeiten? Tätigsein? Gut, wer rastet, der rostet.
Mach das, was dir Freude macht. Mach anderen Freude.
Rubinstein wurde als 80jähriger gefragt, wieso er noch so großartig Klavier spiele. Der Psychologe Baltes hat Rubinsteins Antwort mit drei Mechanismen erklärt: Selektion, Optimierung und Kompensation. Rubinstein spielte weniger ... ein Beispiel für Selektion. Zweitens: Er übte diese wenigen Stücke aber desto intensiver – ein Beispiel für Optimierung. Drittens interpretierte er langsame Sätze so langsam, dass die schnellen Sätze demgegenüber dem Hörer schneller erscheinen mussten, als er zu spielen in der Lage war – ein Beispiel für Kompensation.
Wenn wir anfällig und hinfällig werden, ja, wenn wir merken, dass wir alt werden, sollen wir Selektion, Optimierung und Kompensation als Strategien geschickt nutzen.
Altern ist ein Prozess.
Altern ist ein Prozess, der auch Progress sein kann. Wir schreiten weiter, wir können auch fortschreiten.
Jeden Tag verändert man sich. Man wird langsamer und trotzdem ungeduldiger. Man wird schwächer und kann immer weniger. Man ermüdet leicht. Vieles wird mühsam. Man hat keinen Punch mehr. Man hätte viel zu sagen, aber man hat nichts mehr zu reden. Man wird leicht geschwätzig. Deshalb muss man lernen zu schweigen.
Nachgeben, wenn es sein muss. Aufgeben nie!
Man kann sich jeden Tag verbessern. Verbessere Dich täglich! Bleibe neugierig und unbestechlich.
Was fällt einem leicht? Leicht kann man ein Vorurteil nach dem anderen ablegen. Man kann weniger neidisch werden, man kann weniger geizig werden. Man kann großzügig und großmütig werden.
Aut progredi, aut regredi! Immer wieder neu anfangen wollen. Neu anfangen – ich will, ich kann, ich muss!
Altern ist ein Prozess, den man mit sich, gegen sich, aber immer weniger selbst führt.
Einsicht, Übersicht und Durchsicht erreichen.
Geh von Zeit zu Zeit in deine Zitadelle und meditiere!
Geh in deine Zitadelle, aber bleibe nicht in ihr. Geh immer wieder aus dir heraus.
Du weißt manches über die Vergangheit. Sei neugierig auf die Zukunft.
Die Lieder, die du kennst, singe laut und leise vor dich hin. Die Gedichte, die du kennst, sprich leise vor dich hin und trage sie auch laut vor.
Lies und lerne Schillers „Ode an die Freude!“ Du kannst sie auch singen und bist ein guter Europäer! Manche wollten sie als österreichische Bundeshymne!
Alles gibt es zum ersten Mal.
Alles gibt es zum ersten Mal, aber alles gibt es auch zum letzten Mal.
Alles verstehen, aber nicht alles verzeihen..
Um nichts gemein sein, sich entziehen wissen, abzuschlagen verstehen, nein sagen können, nein andeuten können, nie übertreiben. Rede nicht zu viel, rede vor allem nicht zu viel über dich.
Entgegenkommend und gefällig sein, warten können, das Ende bedenken.
Dinge ruhen und reifen lassen, Überlegenheit nicht missbrauchen, kurz und gut, breit und übersichtlich, gründlich und tief sein, nie sich selbst belügen, nie die Fassung verlieren, zu wählen wissen, sich anzupassen verstehen, gesundes Urteil und guten Geschmack entwickeln, Übel vermeiden und sich Verdrießlichkeiten sparen, übersehen und vergessen können und sich selber achten.
Würdig und liebenswürdig sein. Dann kann man sogar als Alter liebenswert werden.
Konzentrieren auf das, was gerade zu erledigen ist. Nicht zu viele Dinge zur gleichen Zeit erledigen.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – periculum in mora est. Das gilt im Alter besonders.
Der Talmudspruch „Lehre deine Zunge zu sagen: „Ich weiß es nicht“ und Montaignes Spruch „Que je sais?“, „Was weiß ich“ zusammengenommen, sind Lebensweisheiten auch für Alte.
Viel gehen, nicht gehen lassen!
Leicht kann man gelassene Heiterkeit lernen, heitere Gelassenheit. Einen gewissen Gleichmut allen äußeren Dingen gegenüber und gleichzeitig eine innere Entschlossenheit für das Wesentliche haben.
Was wesentlich ist, lernt man immer mehr.
Immer nur lächeln und manchmal laut lachen. Denn man weiß ja, viel kann man nicht machen. Das könnte ein Wiener Lied sein.
Lernen, lieben, lachen, laufen – das ist gut ...... ist schon gut ..... is scho guat!
Du hast Spuren hinterlassen.
Ich habe einen goldenen Ball, nämlich das Wohlwollen von früheren Generationen geschenkt bekommen. Diesen Ball, mein Wohlwollen, gab ich der nächsten Generation weiter.
Glücklich ist nicht, wer vergisst. Das tut man sowieso. Glücklich ist, wer verzicht’.
Jeden Tag werde ich dankbarer, weil das Leben so schön ist und das Lebendigsein so kostbar.
Wir Alten kosten das Leben nach einem Leben und beginnen jeden Tag aufs Neue zu leben.
Vergessen und Erinnern sind mit dem Altern verbunden. Was bleibt im Gedächtnis? Furchtbares, aber auch Wunderbares, vor allem aber Sonderbares, „Merkwürdiges“, „Komisches“. Das wichtigste war vielleicht das, was wir vergessen haben.
Wir sind nicht das Produkt von irgendetwas, auch nicht unserer Gene und Drüsen, wir sind ein ständiger Prozess voller Wechselwirkungen und Überraschungen.
Vom Reich der Freiheit ins Reich der Notwendigkeit!
Altwerden macht frei! Die Freiheit ist schön, aber mühsam, sehr mühsam. Weil man so viel lernen muss.
Befreie dich, suche nach innerer Freiheit!
Befreie dich von Eitelkeit und Überheblichkeit, Angst und Ideologien, Ehrgeiz und Gier, Fanatismus und jeder Art starrer Meinung.
Altwerden macht gleich: Es ist die Gleichheit vor dem Tod, die Vor- und Fernwirkungen hat!
Die Vergangenheit wird immer größer, die Zukunft immer kürzer.
Setz dein Alter nicht herab. Kokettiere auch nicht mit ihm!
Memento mori!
Carpe diem! Versteh’ es richtig!
Habe kein anderes Ziel, als zu leben und dich zu freuen!
Wie lebe ich? Wie ich lebe, so bin ich!
Leben ist eine immer kürzer werdende Frist.
Das Leben ist ein Bruch: Der Zähler bleibt, der Nenner wird immer größer.
Je älter man wird, desto mehr merkt man das Altern bei anderen. Auch bei den eigenen Kindern.
Wie in der Jugend wird man sich im Alter der Veränderungen des Körpers bewusst. Aber anders. Beides erlebt, kein Vergleich.
In der Jugend glaubt man, dass alles steht. Im Alter weiß man, dass alles fließt, aber wie.
„Sei gut bis zu deinem Tod,“ das ist ein Buchtitel. Er sollte dein Lebensmotto sein.
Du hast Spuren hinterlassen? Es sind Spuren im Schnee vom vergangen Jahr!
Altersweisheiten von Weisen
Man muss gegen das Alter wie gegen eine Krankheit kämpfen: Man muss gesundheitlich Rücksicht nehmen und sich maßvollen Übungen unterziehen; man sollte so viel essen und trinken, dass man seine Kräfte stärkt und nicht belastet. (Cato der Ältere, 234-149 v.Chr.)
Es gibt keine Kunst, die schwerer zu erlernen wäre als zu leben. Dazu gehört das ganze Leben. ...... Und was du vielleicht noch wunderbarer finden wirst, sein Leben lang muss man sterben lernen.
Glücklichsein ist ein Leben und Sterben in der Übereinstimmung mit der eigenen Natur. (Seneca, 4. v. Chr.-65 n.Chr.)
Heute beginnt ein neuer Tag. Ich kann von keinem Menschen Schaden erleiden. Ich werde undankbaren Zeichen von falschen, missgünstigen, unfreundlichen Menschen begegnen, aber keiner wird mich in Schande stürzen.
Denke in welcher Beschaffenheit des Leibes und der Seele dich der Tod antreffen wird, sowie an die Kürze des Lebens, an den unermesslichen Zeitraum hinter dir und vor dir, an die Gebrechlichkeit allen Stoffes.
Bei jedem Gegenstand zu sehen, was er von Ganzen, was er nach seinen Stoffe, was er weiter nach seiner Wirkungskraft sei, von ganzer Seele das Rechte tun und das Wahre reden; darauf beruht die Glückseligkeit des Lebens. (Marc Aurel, 121-180 n.Chr.)
Jeder Tag ist ein kleines Leben, - jedes Erwachen und Aufstehen eine kleine Geburt jeder frische Morgen eine kleine Jugend und jedes zu Bette gehen und Einschlafen ein kleiner Tod. (Arthur Schopenhauer)
Lebensklugheit, sagt Arthur Schnitzler, bedeutet, alle Dinge möglichst wichtig, aber keines völlig ernst zu nehmen.
Marie von Ebner-Eschenbach:: Altwerden heißt Sehendwerden.
In der Jugend lernt, im Alter versteht man.
Nichts lernen wir so spät und verlernen so früh, als zugeben, dass wir Unrecht haben.
Im Alter sind wir der Schmeichelei viel zugänglicher als in der Jugend.
Man bleibt jung, so lange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
Wenn wir die ersehnte Ruhe endlich haben werden, werden wir nichts mehr von ihr haben.
Heitere Resignation – es gibt nichts Schöneres.
Wir müssen immer lernen, zuletzt auch noch sterben lernen.
‚Lebe unernst!’ empfiehlt Egon Friedell.
Life is too earnest a thing to be to taken serious.
Man soll nicht alt werden! Ist das ein Aphorismus? Nein, aber wahr ist es. (Peter Altenberg)
Aber man will alt werden! Fast alle wollen das! Nach Jahren des Drucks, der Druck der Jahre. (Alfred Polgar)
Es kommt nicht drauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.
Die Müdigkeit geht dem Tod voraus wie die Dämmerung der Nacht. Sie ist der Schrittmacher des Todes. Sie vermag den Tod als Freund, als mächtigen Bruder aufzufassen.
Es gibt alte Menschen, die sich unersetzlich halten und sich plagen müssen, bis sie umsinken. Sie haben nicht das Geheimnis der Müdigkeit erkannt. Dieses liegt im Verzicht. So entbinden sich Kräfte, die noch verfügbar wären – Kräfte für die letzte Aufgabe, die uns bleibt: Die Kunst zu sterben. (Hans-Jürgen Braun)
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. (Dietrich Bonhoeffer)