Reisevorbereitung #
Ich habe mich auf diese Radtour wie auf eine Expedition vorbereitet. Kartenmaterial studiert und gekauft. Alte Fahrradbücher aussortiert, weil sie nicht mehr aktuell und aussagekräftig waren. Neues Material gekauft. Am Freitag ist noch Kartenmaterial für Vorarlberg von Peter gekommen. Dabei hatte ich ihn schon verdächtigt, dass er vergessen hat und die versprochene Karte nicht geschickt hat.
Ich kaufte mir wasserdichte Sportschuhe um auch gegen Regen gerüstet zu sein. Zwei Leiberl mit neuem Material sollten es mir ermöglichen auch unterwegs waschen zu können und dadurch weniger mitnehmen zu müssen. Meine beiden Fahrradhosen mit Sitzeinlagen waren auch in die Jahre gekommen und ich kaufte eine neue. Die alten habe ich letztendlich zu Hause vergessen. Seitdem ich seit mehreren Jahren nicht mehr Laufen gehe habe ich nicht genug und nicht gute Sportunterhosen. Eine neue wurde angeschafft.
Um eine genaue Dokumentation der Route zu haben suchte ich nach einem Aufzeichnungsgerät. Ich konsultierte Experten. Patrik aus Vorarlberg empfahl ein Spezialgerät. Im Sportgeschäft ließ ich es mir vorführen, ein kleines Display. Die digitalen Karten mussten extra gekauft werden und das Gerät hätte 600 Euro gekostet. Leise sagte der Verkäufer "Warum kaufen sie sich nicht einen APP für ihr iPhone?“ Das tat ich auch. Felix half bei der Selektion. Schon mit einem Probeabonnement wurde ich zum Fan. Die Aufzeichnungen zeigten Höhenmeter, Entfernungen, Herzfrequenz und vieles mehr. Beim Fahren zeigte eine Landkarte am Display, wo ich gerade fahre. Jeden Kilometer sagte mir eine Stimme wie schnell ich unterwegs sei und wieviele Kilometer in dieser Etappe schon bewältigt sind. Alle Daten werden dann am Ende an eine Internetplattform geschickt, wo ich viele Auswertungen fahren kann. Höhenprofile, Geschwindigkeitsstatistiken. Ja ein ganzes Sporttagebuch wird geführt. Mit Kollegen und Freunden kann man sich matchen und schauen wer besser ist. Eine tolle Ergänzung. Natürlich war das Probeabo das "Lockvogerl". Ich kaufte noch einen Zusatzakku, weil der normale nur wenige Stunden Strom lieferte und eine Halterung am Rad. Die erste Halterung war mir zu einfach und ich stornierte sie, um eine wasserfeste zu kaufen.
Langsam trafen alle Bestellungen ein. Im Gästezimmer legte ich alles auf. Da ich die Woche davor bei den Chopinfestspielen in Gaming war, begann ich mit den Vorbereitungen schon zwei Wochen vorher. Hannelore schaute immer weise lächelnd an meinem "Reisebett" mit den hergerichteten Dingen vorbei. Eine Woche vorher reservierte ich mir am Bahnhof Mödling einen Platz für das Fahrrad im Zug nach Bregenz. Als ich dann wenige Tage vor der Abreise die Fahrkarte im Internet kaufte, bekam ich keine Karte für das Fahrrad. Am Sonntag fuhr ich nochmals zum Mödlinger Bahnhof. Diese Dame, die mir die Radreservierung gemacht hatte, hatte Dienst. Sie gab mir die gewünschte Radkarte.
Ursprünglich wollte ich vom Osten in den Westen fahren. Mit vielen Leuten hatte ich diese Reise diskutiert und letztendlich drehte ich die Fahrt um. Ich begann nicht zu Hause im Osten mit der Fahrt, sondern im Westen in Bregenz. Die Gründe waren plausibel:
- Es ist meist Westwind und vom Westen her zu fahren hat mehr Chance auf Rückenwind.
- Die Flüsse Inn und Donau, denen ich lange folge fließen ebenfalls von West nach Ost. Deren Gefälle unterstützt mich also.
Als unser Hund Boomer noch klein war, wollte er nie fortgehen. Wir trugen ihn weg und dann lief er brav Heim. Vielleicht funktioniert das auch bei meinem Rad.