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unbekannter Gast

Arlington National Cemetery, Amerikas berühmtester Friedhof#

von

Günther Jontes

Alle Bilder wurdem vom Autor 2001 aufgenommen, sind Teil seines Archives "Bilderflut Jontes" und wurden dem Austria-Forum und Global-Geography.org freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.

Arlington
Lizenziert unter CC BY 4.0
Jede Nation gedenkt ihrer toten Soldaten auf besondere Weise. Diese finden ihre letzte Ruhestätte in der Nähe ihres Schlachtentodes oder man bringt sie nach Hause. Besiegte Völker geben ihren Kriegerfriedhöfen oder Kriegerdenkmälern andere Inhalte als solche, welche siegreich aus Kriegen hervorgegangen. Manchen geht der Hass auf den Feind so weit ins Gemüt, dass sie Soldatengräber zerstören oder im Nachhinein den Tod ihrer Soldaten schlechtreden oder hasserfüllt interpretieren. Heute sind selbst solche Denkmäler und Stätten Schändungen ausgesetzt, die eigentlich Mahnmale gegen den Krieg sein sollen. Suum cuique!

Die Vereinigten Staaten von Amerika pflegen einen besonderen Kult um ihre toten Soldaten. Er ist ein Indiz für den ausgeprägten Patriotismus der US-Amerikaner. Am intensivsten kann man dies wohl auf den 139 National-Friedhöfen der USA beobachten, deren größter und eindrucksvollster der Arlington National Cemetery im Bundesstaate Virginia jenseits des Potomac River unweit der Hauptstadt Washington D.C. ist. Er wurde bereits 1864, also noch während des Sezessionskrieges angelegt und ist mit seiner Fläche von 252 Hektar gleichzeitig der zweitgrößte Friedhof der Vereinigten Staaten.

Arlington
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Hier darf jedes aktive Mitglied der US-Streitkräfte seine letzte Ruhestätte finden, dann auch jeder, der ehrenhaft aus dem Dienst entlassen wurde. Außerdem muss er mit einer der Tapferkeitsmedaillen wie der Medal of Honor, des Distinguished Service Cross, dem Navy oder dem Air Force Cross, dem Silver Star, dem Purple Heart ausgezeichnet worden sein. Auch die Witwen haben das Recht, neben ihrem Mann bestattet zu werden.

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Die sich in der Unendlichkeit zu verlieren scheinenden schnurgerade ausgerichteten Grabsteine enthalten außer Namen. Lebenslauf und Dienstgrad auch die Stammnummer, das religiöse Bekenntnis, die verliehenen Auszeichnungen und den Feldzug, in welchem der Tod erfolgte. Eine Ausnahme gibt es bei dem berühmtesten amerikanischen Boxer, dem Schwergewichtsweltmeister Joe Louis, der in einem Bronzerelief zu sehen ist. Hohe Dienstränge haben größere und sehr individuell gestaltete Grabdenkmäler.

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Auch ganze Truppenkörper gedenken mit eigenen Denkmälern ihrer im Krieg gefallenen Angehörigen.

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Nebeneinander liegen die Denkmäler der bei dem missglückten Start des Spaceshuttle Challenger von 1986.ums Leben gekommen Besatzungsmitglieder und der Gefallenen des vergeblichen Versuches, die als Geiseln genommenen Diplomaten aus der amerikanischen Botschaft in Teheran zu befreien.

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Das Arlington Memorial Theatre ist ein kreisförmiger neoklassizistischer Bau für Gedenkveranstaltungen. Er fasst bis zu 5000 Personen und enthält auch das das Grabmal des Unbekannten Soldaten, das heute Memorial of the Unknown heißt. Der als Unbekannter zuerst hier beigesetzte tote Soldat konnte nämlich durch neuere DNA-Analysen identifiziert werden. Er wurde durch einen unbekannten Toten des Vietnamkrieges ersetzt. Stündlich findet hier eine genau abgezirkelte Ablöse der Ehrenwache statt.

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Auch die Präsidenten der Vereinigten Staaten und ihre Angehörigen haben das Recht, hier beigesetzt zu werden. Der am 22. November 1963 ermordete John F. Kennedy ruht hier mit seiner Witwe Jacky Kennedy-Onassis, Kindern und seinem ebenfalls ermordeten Bruder Robert. Eine ewige Flamme brennt an seinem Grab, das genau in der Achse Arlington Memorial Bridge und Lincoln Memorial in Washington liegt.
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