Markttag in Chichicastenango im Hochland von Guatemala#
Von
Günther Jontes, 1989
Sämtliche Fotos sind Aufnahmen des Verfassers aus seinem Archiv "Bilderflut".
Chichicastenango Guatemala, Chichicastenango der Name dieser etwa 2000 m hoch gelegenen Stadt im guatemaltekischen Bergland stammt aus dem Nahuatl, der Sprache der Azteken, die von den mit den Spaniern verbündeten tlaxcaltekischen Hilfsvölkern hierher gebracht worden war. als es in vorspanischer Zeit hier ein eigenes Maya-Königreich gab, dessen Zentrum Chichicastenango einst gewesen war. Der Name bedeutet „Stadt der Nesseln“. Nachdem der spanische Conquistador Pedro de Alvarado 1524. Guatemala erobert hatte, ließ er hier den alten Maya-Tempel zerstören und auf seinen Fundamenten eine christliche Kirche erbauen. Seitdem heißt der Ort auch nach dem Kirchenpatron Santo Tomás Chichicastenango. Man sagt, dass sämtliche männlichen Bewohner der Stadt auf den Namen des Heiligen Thomas/Tomás getauft seien.
Die Stadt hat heute etwa 120.000 Einwohner, die zu 95% dem Mayavolk der Quiché angehören und auch dessen gleichnamige Sprache sprechen. Da sich die spanischen Eroberer ihren Untertanen in jeder Weise überlegen fühlten, hat zwischen ihnen, den Ladinos, und den Eingeborenen keine nennenswerte Vermischung stattgefunden. Die Völker Guatemalas und seiner Nachbarn sehen deshalb auch heute noch wie ihre Maya-Vorfahren aus. Es finden sich dabei auch sehr noble Gesichter mit stolzem Ausdruck.