Cordillera Huayhuash 1978#
von M. F. Buchroithner
Zwei Erstbegehungen in den Anden in "Mitteilungen der Akademischen Sektion Graz des österreichischen Alpenvereins, 26. Jahrgang, Juni 1979", S. 8-10.
Letzten Sommer hatte ich Gelegenheit, mit einer Gruppe österreichischer Bergsteiger in einer der schönsten und wildesten Gebirgsgruppen der Anden zu wandern und zu klettern: in der Cordillera Huayhuash.
- 1. Tag: Von Chiquian (3400 m) hinunter auf ca. 2800 m und wieder hinauf zum Lagerplatz (3240 m), ca. 500 m östlich des Dörfchens Llamac Llamac, Peru . - Talwanderung; herrliche Flora (Kakteen)!
- 2. Tag: Über Pocpa (letztes Bier für 7 Tage!) und weite Almen zum Lagerplatz Matacancha (4060 m).- Gebüsche mit Kolibris.
- 3. Tag: Akklimatisation. Erstbegehung der S-Kante des Gipfelaufbaues des Cerro Matacancha (4505 m), der sich direkt über dem Lager erhebt. Drei Seillägnen, IV, A 0, - zusammen mit R. Brandstetter (Wien). Wanderung auf Mugel bis ca. 4650 m Höhe.
- 4. Tag: Über den 4660 m hohen Gasha-Paß zum Lager bei Janca (4160 m). Mit 4 Kamerade N-S-Überkletterung des 4880 m hohen Cerro Gasha (III).
- 5. Tag: Heute reite ich: zum herrlichen See Mitacocha (4250 m) und zum Lager zurück.- Über einen ca. 4600 m hohen Paß zum Lagerplatz am Ufer des Carhuacocha, direkt unter den wilden Wänden von Yerupaja Grande (6650 m) und Jiishanca Grande (6100 m).
- 6. Tag: Über herrliche Pampas, einen Paß (4590 m) überwindend, vorbei an traumhaften Bergseen zur Siedlung Huayhuash (4280 m) und zur Laguna Mitococha (4430 m); Forellenfischen.
- 7.Tag: Von der Himmelspforte der Porta de Huayhuash (4770 m) aus besteigen wir den Cerrro Ararac (5090 m) über den S-Grat (II). Dann geht es hinunter zur Laguna Viconga (4407 m) und hinauf zum höchstgelegenen Lager der Tour (4880 m) unter dem Cuyoc-Paß.- Anstrengend, aber schön.
- 8. Tag: Cuyoc-Paß (5030 m). Von dort auf den Mittelgipfel (5320 m) des Nevado Jirishanca chico (laut Karte ist dieser Name vermutlich unrichtig)- Schwierigkeitsgrad II. Ein langer Marsch hinunter nach Huayllapa (3520 m), wo wir am Fußballplatz campieren (BIER!).
- 9. Tag: Tapush-Paß (4780 m) - Lager unter der Laguna Susococha (4450 m).
- 10. Tag: Nebel und Regen - eine Seltenheit im Andenwinter! Über die Punta Jauche (ca. 4810 m) zum See Jahuacocha, an dessen O-Ufer wir das Basislager für die Besteigung des Nevado Rasac aufschlagen.
- 11. Tag: Über Moränenrücken (Steigspuren, ausgesetzt) zum Lager I (4860 m). Zeitweise leichter Schneefall. Wir liegen zu dritt im 2-Mann-Zelt.
- 12. Tag: Bis Mittag strahlendes Wetter. Über eine Kletterstelle (II, doch mit 25 kg Rucksäcken durchaus: Schlüsselstelle!) und durch ein Spaltenlabyrinth auf den Flachteil des Rasac-Gletschers; Lager II (5520 m). Nachts fürchterlicher Sturm - Schalflosigkeit (Sauerstoffmangel).
- 13. Tag: Die Mannschaft steigt ab. Nur Rudi Brandstetter bleibt; bei herrlichem Wetter erteigen wir den Nevado Rasac (6043 m) durch die O-Wand über eine anspruchsvolle, neue Route (Eis, Bruch, Überhänge, 60°- Gipfelwand, brüchiger Fels, bis IV). Um 15:10 am Gipfel. Der Abstieg - größtenteils im Dülfersitz (Haken, Schrauben, Felszacken und Eispilze). Frei hängend herabschwebend erreichen wir in der Dunkelheit über den untersten Eisbruch gerade den Gletscherboden: Drei Stunden lang Teetrinken und Essen (Mountainhouse Spezialitäten).
- 14. Tag: Abstieg über Lager I und Basislager zu unseren Freunden am W-Ufer des Jahuacocha (4050 m). Feier des Gipfelsieges!
- 15. Tag: Durchs Tal des Rio Achin zum ersten größeren Ort mit Gasthaus: Pacllon (3392m) und zum Lagerplatz (ca. 2760 m) 3 Stunden vor Chiquian.
- 16. Tag: Knapp for Chiquian besteigen wir einen Bus und in 13 stündiger Fahrt geht es nach Lima.
Anschrift des Verfassers: Dr. M. F. Buchroither, Richar-Wagner-Straße 38, 8010 Graz
[1] Interaktive 360° Panoramabilder zu Cusco und einige Fotos.
[2] Interaktive 360° Panoramabilder zu Macchu Piccu und einige Fotos.