Hinterglasmuseum Sandl#
4251 Sandl/Oberösterreich 70 4251 Sandl 70Das Museum besteht seit 1989 und widmet sich der Geschichte der Hinterglasmalerei, für die Sandl bekannt war. Um 1800 brachten tschechische Zuwanderer die Maltechnik in das Dorf, wo sich das Hausgewerbe zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelte. Das Museum präsentiert 140 Bilder und dokumentiert, wie sie entstanden sind und durch Wanderhändler vertrieben wurden: Eine rekonstruierte Malstube und eine bescheidene Bauernstube zeigen die Arbeitsumgebung, Farben, Vorlagen und Dokumente.
Das Charakteristische der Hinterglastechnik besteht darin, dass man vom Vordergrund zum Hintergrund malt. Der erste Schritt ist das Durchzeichnen der Konturen von der Risszeichnung auf die Glasplatte. Danach werden Flächen und Hintergrund werden mit Ölfarben ausgefüllt. In Spitzenzeiten entstanden täglich 200 Bilder. Voraussetzung war eine weitgehende Arbeitsteilung - das Anfertigen der „Risse“, das Malen, Rahmen und Verpacken - innerhalb der Famile, wobei auch Kinder mithalfen. Bevorzugte Motive der Sandler Bilder sind Heiligendarstellungen, vorwiegend lokal verehrte Patrone und Wallfahrtsgnadenbilder. Pro Jahr wurden ca. 60.000 Bilder in Heimarbeit angefertigt und durch Hausierer – „Kraner“ und „Gottscheberer“ – in alle Länder, bis nach Russland getragen.
Seit 2012 steht die Hinterglasmalerei in Sandl auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes.
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