Schattenburg Museum#
6800 Feldkirch/Vorarlberg, Burggasse 1
6800 Feldkirch/Vorarlberg, Burggasse 1
Die Schattenburg, das Wahrzeichen von Feldkirch, liegt auf einem Felssporn hoch über der Stadt. Bauherren waren die Grafen von Montfort, das bedeutendste Dynastengeschlecht Vorarlbergs im Hochmittelalter. Der Pfandherr Graf Friedrich VII. von Toggenburg (1416-1436) ließ drei Flügelbauten errichten.1641 erfolgte auf der Westseite ein Anbau in Fachwerktechnik. Nach der Zeit der Montforter und der Habsburgischen Vögte diente die Schattenburg als Kaserne, Gefängnis und Armenhaus. Im 19. Jahrhundert verhinderten die Bürger ihren Abbruch. Seit 1917 befindet sich das Museum in der Schattenburg. Es bietet 18 Museumsräume in drei Stockwerken.
Das ehemalige Arbeitszimmer der Vögte hat seine spätgotische Ausstattung bewahrt. Von den früher zwanzig Wappen Feldkircher Patrizier und Vogteiverwalter haben sich zwei (Heinrich Walther von und zu Weissenberg und seiner Ehefrau Maria Elisabeth geborene Furtenbach) erhalten. Zu den Exponaten zählen spätmittelalterliche Heiligenskulpturen aus dem Raum Feldkirch, die eiserne Feldkircher Stadtkasse aus dem Jahre 1768, ein Kachelofen mit Löwenfüßen und
eine Wanduhr aus der Zeit um 1550.
In dem mit einer spätmittelalterlichen Holzdecke ausgestatteten Raum befinden sich Epitaphe Feldkirchner Patrizierfamilien vom Arkadenfriedhof St. Peter und Paul.
Die Skulptur des Heiligen Georg mit Drachen trägt die originale Fassung aus derm 14. Jahrhundert.
Im Durchgang, der im 17. Jh. durch das Einziehen einer Fachwerkwand vor dem Mauerwerk des Palas entstand, befindet sich seit 2011 ein Trachtenzimmer. Gemälde zeigen die „Feldkircher Tracht“ der Biedermeierzeit. Eine Besonderheit stellen die Bodenhauben, Goldbrokatkappen und Gold-Radhauben dar. Sie waren den Bürgerinnen in den Städten des Rheintals und Bodenseeraums vorbehalten.
Die Wohnkultur dokumentieren eine mächtige Eingangstür mit Maskarons (Fratzengesichtern), Musikinstrumente, wie ein Giraffenklavier, ein Pfeifen-Raucherstuhl, Zinngeschirr, Petroleumlampen, eine Empire-Standuhr und Ölgemälde. In der Raummitte steht ein mit einer polierten Schieferplatte ausgestatteter Wirtshaustisch.
Die Mauern des Palas‘, die stärksten der Burg, erreichen in den Erkernischen drei Meter. Beeindruckend sind auch die mächtigen Unterzugbalken und die tragende Holzsäule. Die über dem offenen Kamin befindlichen Darstellungen erinnern an die Ära der Vögte, die in der Burg lebten und ihre Amtstätigkeit ausübten.
Das wichtigste Kunstwerk in diesem bis 1614 als Burgkapelle dienenden Raum ist das von Hans Huber um 1507 geschaffene Fresko mit Szenen aus dem Alten Testament.
Im Scheitel der Bogenlaibung ist „Maria Lactans“, die stillende Muttergottes, mit einem vor ihr knieenden Stifter zu sehen. Im oberen Teil thront „Christus der Weltenrichter“ auf einem Regenbogen. Das Altarblatt mit der Darstellung der Madonna, , den Heiligen Johannes Nepomuk und Martin schuf Johann Josef Kauffmann, der Vater der Malerin Angelika Kauffmann (1741-1807).
In dem Raum befinden sich eine Kinderwiege und ein Ehebett. Dieses trug das Bild einer Dornenkrone und eines Blumenkranzes. Der Holzbaldachin über dem Bett sollte vor von der Decke fallendem Ungeziefer bewahren. Das schlafende Kind wurde durch die Anbringung eines Marienmonogramms und eines Druidensterns (Pentagramm Fünfstern) auf der Wiege geschützt. An einer Wand hängt das kleine Porträt der Catharina von Furtenbach (1531-1619). Sie gründete die „Küachle-Stiftung“ mit dem Ziel, den Insassen des Stadtspitals einmal pro Woche „Hefeteig-Küchle“ zukommen zu lassen.
Die hier gezeigten Stiche, Lithographien, Zeichnungen und kleinen Gemälde haben „Alt-Feldkirch“, die Stadt und historische Gebäude zum Motiv haben. Thomas Ender, der Hofmaler Erzherzog Johanns, Thomas Ender, schuf um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Aquarell, das die halb verfallene Schattenburg darstellt. Eine Bilderserie widmet sich dem Motiv „Stadt an der Ill“.
In den vier Stockwerken des Bergfrieds befinden sich die Waffensammlung von Pfarrer Gebhard Wendelin Gunz, Schlösser aaus der Sammlung Anton von Grebmer, Lanzen und Hellebarden und eine Vitrine mit Harnisch und Kettenhemd aus dem 16. Jahrhundert. Außerdem können die Küche des Türmes, die Türmestube und das Wächterzimmer besichtigt werden.
Quelle:
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hmw
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