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Römerzeit#

6 Römersteine mit Musikdarstellungen#

Herkules
Herkules
© Helmut Schubert, Graz

Aulos
Aulos
© Helmut Schubert, Graz

Mänada
Mänada
© Helmut Schubert, Graz

Muse des Saitenspiels
Muse
© Helmut Schubert, Graz

tanzende Knabe
Tanzender Knabe
© Helmut Schubert, Graz

Ennser Orpheus
Ennser Orpheus
© F. Gangl, Oberösterreichisches Landesmuseum

Die ersten fünf Abbildungen zeigen Herkules und Orpheus, tanzende Knaben, eine Mänade und eine Muse, die zum Teil auch Musikinstrumente halten. Die gezeigten Darstellungen stehen in enger Verbindung mit dem Dyonisos-Kult: Der Tanz soll zur Ekstase (= Weltentrückung) führen, womit erklärbar ist, warum diese Figuren so häufig für Grabreliefs verwendet wurden. Hier hat sich eine Wandlung vom Ekstatisch-Orgiastischen zu bestimmten Jenseits-Vorstellungen vollzogen. Die Abbildungen im einzelnen:

In der ersten Abbildung wird Herkules als Führer der Musen dargestellt (Herkules musarum) - Kraft und Schönheit verbindend. Der Reliefstein aus weißem Marmor wurde wahrscheinlich bei einem Grabmal verwendet (2. Jh. n. Chr.) und befindet sich heute auf Schloß Seggau.

Die zweite Abbildung zeigt einen tanzenden und den Aulos (= Doppelrohrblasinstrument) spielenden Satyr auf einem reliefierten Marmorblock auf Schloß Seggau (2.-4. Jh. n. Chr.).

Ebenfalls auf Schloß Seggau befindet sich ein Relief, das eine tanzende Mänade mit Tympanon (= eine Rahmentrommel) darstellt (2.-4. Jh. n. Chr.).

Die vierte Abbildung, das Relief der Muse des Saitenspiels, befindet sichebenfalls in der Kirche St. Johann bei Herberstein (3.Jh. n. Chr.).

Dieser tanzende Knabe auf der fünften Abbildung stammt ursprünglich aus dem Eckstück eines römischen Grabdenkmals und ist heute in der Außenmauer der Kirche St. Johann bei Herberstein eingemauert.

Das letzte Bild zeigt die Großreliefplatte mit dem sogenannten Ennser Orpheus welche um 400 einem römischen Grab entnommen und bei einem frühchristlichen Steinkistengrab als Deckel wiederverwendet wurde, wobei das Relief sich auf der Innenseite befand, die Hoffnung auf Vergebung der Sünden durch die Macht der Musik widerspiegelnd. (E. Stadler)


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