Bundespräsident Fischer ehrt ausgezeichnete Promovenden der JKU#
Am 13. September hat Bundespräsident Heinz Fischer in einem feierlichen Festakt gleich zwei Promovenden der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz geehrt. DI Clemens Gunter Raab und Mag.a Dipl.-Ing.in Heidrun Zellinger erhielten die Doktorwürde der Technischen Wissenschaften unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Die zwei Ausgezeichneten schlossen sämtliche Stationen in ihrer Schullaufbahn und ihres Studiums an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der JKU mit Auszeichnung ab.„Die Promotion Sub Auspiciis ist die höchste Auszeichnung für studentische Leistungen in Österreich, die von weniger als einem Prozent der Promovenden erreicht wird. Wir an der JKU sind sehr stolz, dass heute zwei junge Menschen von unserem Präsidenten geehrt werden“, freute sich Rektor Richard Hagelauer bei der Eröffnung der Feierlichkeiten. Prof. Erich Peter Klement, Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, lobte ebenfalls die Ausgezeichneten: „Es sind wenige Auserwählte, die dieses hohe Ziel erreichen. Der erste Promovend aus der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ist der jetzige Rektor der Universität Wien, Heinz Engl. An der JKU waren es mit den heutigen Promovenden bislang 43. Dafür ist ein hohes Maß an Engagement, Fleiß und Talent erforderlich.“
Hochtalentierte Nachwuchsforscher, bahnbrechende Ideen#
Bei der Vorstellung der Promovenden betonte Prof. Gerhard Larcher (Institut für Finanzmathematik), dass sich Mag.a Dipl.-Ing.in Heidrun Zellinger mit ihrer Arbeit in verschiedenen Teilgebieten der Mathematik mit Fragestellungen aus der Finanzmathematik auseinandergesetzt hat. „Ein Ziel ihrer Dissertation war es, Simulationsmethoden zur korrekten Bewertung von Finanzmarktderivaten zu entwickeln. Ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse haben große Relevanz für unsere heutige Welt, wo wir uns doch seit Jahren mit der Finanzkrise und faulen Kreditgeschäften beschäftigen.“ Prof. Peter Paule (Vorstand des Instituts für Symbolisches Rechnen, RISC) erklärte, dass DI Clemens Gunter Raab mittlerweile als weltführender Experte im Bereich der symbolischen Integration, also dem Rechnen mit Symbolen, gilt. „Seine Forschung sorgte international bereits für großes Aufsehen, seine Rechenmethoden werden auch am renommierten CERN eingesetzt.“
„Die Promotion Sub Auspiciis ist eine altbewährte Einrichtung, findet aber sehr selten statt. Ein zentraler Punkt für den Erfolg der Promovenden ist der Rückhalt in der näheren Umgebung, der Familie, des Partners, aber auch die Unterstützung in der Schule und an der Universität. Ganz wichtig ist es für uns alle, dass das erworbene Wissen auch in den Dienst der Gesellschaft gestellt wird“, so Bundespräsident Heinz Fischer bei der Überreichung der Ehrenringe an die Promovenden. „Die Ringe sollen die Wertschätzung und die Anerkennung Ihrer Leistungen zum Ausdruck bringen“, erklärte der Bundespräsident.
Glücklich und voller Stolz äußerten sich die zwei Promovenden. „Meine Mathematiklehrerin in der Schule hat mich schon sehr beeinflusst, weshalb ich früh wusste, was mir liegt und mich interessiert. Die Promotion Sub Auspiciis ist für mich ein sehr großer Erfolg, der aber ohne die Unterstützung meines harmonischen Umfelds nicht möglich gewesen wäre. Ganz großer Dank gilt meinen Eltern“, meinte DI Clemens Gunter Raab. Ähnlich Mag.a Dipl.-Ing.in Heidrun Zellinger: „Ich war immer sehr ehrgeizig und wollte immer die besten Noten haben. Schon am Anfang des Studiums habe ich davon geträumt, Sub Auspiciis zu promovieren. Dass das heute Realität geworden ist, macht mich sehr glücklich.“
Nähere Infos zu den Promovenden:#
Clemens Gunter Raab#
Er studierte Technische Mathematik im Zweig der Mathematik in den Naturwissenschaften. Das Doktoratsstudium schloss er im vergangenen Jahr im Rahmen des Doktoratskollegs „Computational Mathematics“ ab. Sein Studium wurde vom Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert.
Raab erhielt bisher zahlreiche Preise, u.a. belegte er den 11. Platz (Bronze) beim Bundeswettbewerb der österreichischen Mathematikolympiade im Jahr 2001. 2011 erhielt er den „Distinguished Poster Award“ im Rahmen der ISAAC 2011 (36th International Symposium on Symbolic and Algebraic Computation) in San Jose, USA.
Heidrun Zellinger#
Sie absolvierte zunächst das Diplomstudium der Technischen Wissenschaften (im Zweig der Industriemathematik) und parallel das Lehramtsstudium Mathematik und Physik an der JKU. Das Doktoratsstudium in den Technischen Wissenschaften schloss sie 2012 ab.
Zellinger wurde im Zeitraum von 2003 bis 2006 das Leistungsstipendium der JKU zuerkannt, wie auch das Doc-fForte-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Zeitraum von 2009 bis 2012. Sie erhielt den Würdigungspreis des Bildungsministeriums für ausgezeichnete Studienleistung.