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PJ Messtechnik aus Graz erhält Großprojekt für die S-Bahn Berlin#

Graz/Berlin (A/D) Ein Großprojekt von immenser Bedeutung für den Großraum Berlin ist die Aufrüstung der bestehenden Wagenflotte der S-Bahn in Berlin mit neuen Fahrzeugen. 382 neue S-Bahn-Wagen werden mehr Komfort, Licht und Sicherheit für die Fahrgäste bringen. 2015 beauftrage die S-Bahn-Berlin GmbH das Konsortium Siemens Mobility GmbH und Stadler Pankow GmbH mit der Entwicklung und der Konstruktion der neuen Triebzüge DB-Baureihe 483/484“. Großer Wert wurde dabei – nebst der Erfüllung der hohen technischen und terminlichen Anforderungen – darauf gelegt, dass Know-how und Umsetzung großteils „Made in Germany“ sind.#

Österreichisches Know-how für ein bedeutendes Berliner Projekt: Der erfahrene System-Spezialist PJM führte die Zulassungstests des neuen Fahrzeugtyps DB 483/484 für die S-Bahn in Berlin durch.
Österreichisches Know-how für ein bedeutendes Berliner Projekt: Der erfahrene System-Spezialist PJM führte die Zulassungstests des neuen Fahrzeugtyps DB 483/484 für die S-Bahn in Berlin durch

Bei diesem Großprojekt hat auch ein österreichisches Unternehmen einen gewichtigen Anteil: Für die Zulassungstests in den Bereichen Betriebsfestigkeit und Torsionsschwingungen war der Grazer System-Spezialist PJM verantwortlich. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung eines Projekts dieser Größenordnung war die jahrelange Erfahrung aus weltweiten Projekten als akkreditierte Prüfstelle. „Wir freuen uns, dass die Hauptstadt Deutschlands auf die Qualität und Termintreue von PJM zählt und wir das bedeutsame Projekt abwickeln durften!“, sagt Martin Joch, CEO von PJ Messtechnik GmbH (PJM).

Um die speziellen Fahrzeugversuche, die besonders umfangreichen Messungen und relativ knappe Zeitfenster der Testfahrten dennoch mit einem Höchstmaß an zuverlässigen Ergebnissen und einem ambitionierten Fertigstellungstermin zu kombinieren, war perfektes Projektmanagement gefordert. Ein weiterer Erfolgsfaktor war das erfahrene Projektteam, das mit jahrelanger Messexpertise und Auswertungsroutine die herausfordernden Messungen und Auswertungen erfolgreich meisterte. Neben dem profunden Know-how trug die hohe Flexibilität des PJM-Teams zu den erfolgreichen und termingerechten Streckentests bei: Die Messfahrten wurden großteils in der Nacht absolviert.

Was waren die Besonderheiten in diesem Projekt?#

- Die Anzahl der Messkanäle war mit 400 deutlich höher als die durchschnittliche Anzahl anderer Projekte.
- Die Radsatztorsionsschwingungen wurden an 3 Achsen gemessen um zu eruieren, welche Radsatzwelle am stärksten belastet wird. An 5 Achsen wurden die 5 Stk Biege- und Torsionsspannungen gemessen, um die Belastungen festzustellen.
- Spezielle Beschleunigungsaufnehmer wurden gebaut, um sie von den hohen Spannungen am Stromaufnehmer abzuschirmen.
- Es kamen neue Telemetriesysteme zum Einsatz und spezielle Konstruktionen für Halterungen an den Laufachsen wurden gebaut.

Der überdurchschnittliche Projektumfang wird durch diese Zahlen verdeutlicht:#

  • Dauer der Messfahrten: 10 Wochen
  • Generierte Daten aus den Streckenversuchen: 2 Terrabytes (oder 2 Mio Megabytes)
  • 30 Telemetrie-Kanäle und 400 Messkanäle

„Großprojekte in Berlin stehen aktuell sehr stark in der Öffentlichkeit, gerade in Verbindung mit der Errichtung des neuen Flughafens. Hier ist ganz besonders ein qualifiziertes Team gefordert, das sich gleichermaßen durch technische Kompetenz und professionelles Auftreten auszeichnet“, fasst Martin Joch zusammen. Die Fahrgäste der S-Bahn-Berlin werden die Vorzüge der neuen Flotte ab Jänner 2021 kennenlernen.

Das Projekt auf einen Blick:#

  • Zulassungstests für die Bereiche Betriebsfestigkeit, strukturelle Festigkeit und Radsatztorsionsschwingungen der neuen S-Bahn-Wagen DB 484.
  • Auftraggeber: Konsortium Siemens Mobility GmbH und Stadler Pankow GmbH.
  • Umsetzungszeitraum: Das Gesamtprojekt dauerte von Ende September 2019 bis Anfang Februar 2020; die 12-wöchigen Testfahrten wurden von November bis Februar durchgeführt; der Prüfbericht wurde Mitte Mai 2020 abgeschlossen.
  • Die Testfahrten fanden am gesamten Streckennetz der S-Bahn statt. Die Installation des Equipments erfolgte in Berliner Stadtteil Grünau.