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StartClim 2017: Pariser Klimaabkommen und Nachhaltige Entwicklungsziele#

Im von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wissenschaftlich geleiteten und vom Umweltbundesamt administrativ betreuten Forschungsprogramm StartClim setzen sich österreichische ForscherInnen aus unterschiedlichen Disziplinen mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf Österreich auseinander. 2017 standen das Pariser Klimaabkommen, die Österreichische Bau- und Immobilienwirtschaft, Extremwetterereignisse und Citizen Science im Vordergrund.#

Das ProjektClimBau beschäftigte sich mit denRahmenbedingungen für ein klimafreundliches Bauen in Österreich. Dabei wurden sieben zukunftweisende Ansätze und die zur Umsetzung erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele von Paris beleuchtet. Ein überraschendes Ergebnisdabeiist, dass entgegen der weitläufigen Auffassung klimafreundliches Bauen nicht der relevante Kostentreiber im Bausektorist. Die Kosten für Stellplätze und für eventuell zu strenge technische Auflagen (z.B. Brandschutz) übersteigen die Kosten für Klimaschutzinvestitionen um ein Vielfaches.

Das Projekt zuskalenübergreifender Evaluierung Extremwetter-bedingter Schadensfälle (SEVERE)untersuchte die Bedeutung von kleinräumigen Starkniederschlägenals Auslöser von Naturgefahren wie Muren, Hangrutschungen oder Sturzfluten. Dabei konnte gezeigt werden, dass mit dem bestehenden meteorologischen Messnetz, selbst unter Einbeziehung der aktuell verfügbaren Niederschlagsradar-Daten, keine lückenlose Erfassung dieser Niederschlagsereignisse in Österreich möglich ist. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.

Das Projekt EXTEND (EXTreme EveNts Documentation) widmete sich der Dokumentation von physischen und sozialen Auswirkungen von Extremwetterereignissen.Die Folgen von Katastrophen werden auch durch soziale Aspekte wie z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen und soziale Netzwerke der Betroffenen beeinflusst. Diese Faktoren sind mitbestimmend, wie widerstandsfähig eine Gemeinschaft ist und wie schnell und gut sie sich nach einer Katastrophe erholen kann. Mittels internationaler „Good Practice Beispiele“ zeigt das Projekt EXTEND den Mehrwert der Erhebung sozialer Faktoren auf und entwickelt einen Leitfaden für die Dokumentation sozialer Aspekte nach Starkregenereignissen.

Im Projekt Monitoring neobiotischer Stechmücken der Gattung Aedesin Österreichwurde mithilfe von Citizen Science Ansätzen die Verbreitung neobiotischer Stechmücken in fünf Bundesländern überwacht und dokumentiert.Die ExpertInnen empfehlen eine Intensivierung und Erweiterung von Monitoring-Programmen für neobiotische und invasive Stechmücken sowie Überträger des West-Nil Virus. Der damit verbundene erhöhte Kostenaufwand kann durch die Einbindung von Citizen Scientists reduziert werden. Eine adäquate Durchführung durch ExpertInnen ist jedenfalls nötig.

Stichwort: Forschungsprogramm StartClim#

StartClim wurde im Jahr 2003 auf Initiative von WissenschafterInnen und vom damaligen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem Ziel gegründet, die Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. In bisher 100 Projekten mit einer Laufzeit von etwa zehn Monaten wurden von über 100 österreichischen WissenschafterInnen Klimafolgen untersucht. StartClim ist als flexibles Instrument gestaltet, um aktuelle Themen rund um den Bereich Klimawandel rasch aufgreifen zu können. Das Programm wird wissenschaftlich von Assoc. Prof. Dr. Herbert Formayer vom Institut für Meteorologie der Universität für Bodenkultur Wien geleitet und vom Umweltbundesamt administrativ betreut. Die im Jahr 2017/18 durchgeführten StartClim-Projekte wurden vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, den österreichische Bundesforsten und dem Land Oberösterreich finanziert.

Weitere Informationen:#

AnsprechpartnerInnen:#

Assoc. Prof. Dr. Herbert Formayer, Institut für Meteorologie der Universität für Bodenkultur Wien, +43 1 47654-81415 bzw. herbert.formayer(at)boku.ac.at

Mag. Sabine Enzinger, Pressestelle Umweltbundesamt, +43 1 31304-5488 bzw. sabine.enzinger(at)umweltbundesamt.at


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