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Wenn Autofahrer in die Röhre gucken: Nachweis für Stress bei Tunnelfahrten gelungen#

Marcel Mansser, BSC und DI Dr. Andreas Riener
vorne: Marcel Mansser, BSC, hinten: DI Dr. Andreas Riener

Österreich ist das Land der Berge – und damit auch ein Land der Tunnel. Viele Autofahrer fühlen sich in Tunnels unbehaglich. Dass dieser Effekt tatsächlich besteht, haben nun Wissenschafter des Instituts für Pervasive Computing der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der „Automotive 2014“-Tagung in Seattle (USA) präsentiert. Besonders überraschend: Die Beifahrer reagieren genauso stark auf Tunnelfahrten wie die Fahrer selbst.

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um auf gefährliche Situationen mit Flucht oder Angriff reagieren zu können. Doch warum fühlen sich viele Autofahrer gestresst, wenn sie von der freien Straße in einen Tunnel kommen? Priv.Doz. DI Dr. Andreas Riener und Marcel Manseer, BSc vom JKU-Institut für Pervasive Computing (Vorstand: Prof. Alois Ferscha) sind dieser Frage wissenschaftlich auf den Grund gegangen.

„Wir haben eine tunnelreiche Strecke ausgewählt“, erklärt Marcel Manseer. Die Wahl fiel auf das rund 100 Kilometer lange Teilstück der A9 zwischen Liezen und Wels, das insgesamt 24 Tunnels oder Unterführungen aufweist. Ausgewertet wurden allerdings nur Tunnel ab einer Durchfahrzeit von einer Minute. Dr. Riener: „Der menschliche Organismus braucht eine gewisse Zeit um auf Belastungsänderungen zu reagieren“. Weiters wurde eine App entwickelt, die im Auto montiert eigenständig erkennt, ob sich das Fahrzeug durch einen Tunnel oder auf einer freien Straße bewegt. Der Stresslevel von Fahrer und Beifahrer wurde kontinuierlich mittels EKG-Geräten aufgezeichnet.


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