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Zertifikate für Islamische ReligionspädagogInnen#

Mevlida Mesanovic, islamische Religionspädagogin, sensibilisiert für fundamentalistische Tendenzen.
Mevlida Mesanovic, islamische Religionspädagogin, sensibilisiert für fundamentalistische Tendenzen.
Foto: Uni Graz/Lunghammer

Der Terroranschlag in Wien hat uns einmal mehr die fatalen Folgen von Fanatismus vor Augen geführt. „Ein qualitätsvoller Religionsunterricht, den gut ausgebildete Fachleute gestalten, ist ein wichtiger Beitrag, um Radikalisierung vorzubeugen“, betont Wolfgang Weirer, katholischer Religionspädagoge an der Universität Graz. Er leitet gemeinsam mit seiner muslimischen Kollegin Mevlida Mešanović den 2018 gestarteten Hochschullehrgang „Islamische Religionspädagogik im österreichischen Kontext“ und wird am Freitag, 13. November 2020, den AbsolventInnen virtuell ihre Abschlusszertifikate verleihen.

„Die islamischen LehrerInnen leisten unter schwierigen Rahmenbedingungen einen zentralen Dienst für die Gesellschaft, der oftmals nicht erkannt wird. Ich möchte mich bei diesen hoch engagierten KollegInnen ausdrücklich für ihre herausfordernde und kompetente Tätigkeit bedanken, die ein wesentlicher Bestandteil schulischer Integrationsleistung ist“, so Weirer. Mešanović ergänzt: „Hauptanliegen unserer Ausbildung war es, die Lehrpersonen für einen islamischen Religionsunterricht im österreichischen Kontext zu stärken und ihnen Inhalte anzubieten, die für sie und ihre SchülerInnen sowohl im Unterricht als auch in ihrem Alltag relevant sind. So haben sich die TeilnehmerInnen auch mit Themen zur Prävention von radikalen und fundamentalistischen Tendenzen befasst. Sie sind darauf sensibilisiert, diese wahrzunehmen, aufzudecken und bei Bedarf präventiv zu handeln.

Der viersemestrige Lehrgang wurde gemeinsam mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule der Diözese Graz konzipiert und ist eine verpflichtende Weiterbildung für islamische Lehrpersonen in Kärnten und der Steiermark, um die Qualität des islamischen Religionsunterrichts zu sichern. „Die altersgerechte Vermittlung von Glaubensinhalten und eine kontextsensible Auslegung des Koran, die mit mitteleuropäischen Werten vereinbar ist, sind wesentliche Inhalte“, so Weirer. Durch interreligiöse Bildung würde man das gegenseitige Verständnis unterschiedlicher religiöser Traditionen erleichtern, jungen Menschen einen Anker bieten und somit gesellschaftliche Spaltungen vermeiden.


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