Maria Buch: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt#
Gemeinde Weißkirchen in der Steiermark#
von
Die Wallfahrtskirche liegt am Fuße des Lichtensteinberges und ist vom Friedhof mit alter Mauer umgeben. Große Hallenkirche mit Pfeiler, Dienste und Bögen in Quadersteinwerk (Maria.Bucher Kalksinter). Urkundlich 1074 erwähnt; angeblich 1455 erbaut, Türkenschäden gab es 1480; Turm wurde 1509 bis 1524 errichtet; Kuratbenefizium wurde 1753 gestiftet; bis 1773 wurde die Kirche von den Jesuiten betreut; In den Jahren 1968 bis 1970 wurde die Kirche restauriert.
Quelle#
- Dehio Steiermark, Anton Schroll & Co Wien, 1982.
Maria Buch - Mariä Himmelfahrt#
Geschichte#
Maria Buch wird bereits in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und ist somit wahrscheinlich der älteste Wallfahrtsort der Steiermark. Die Gründungslegende erzählt von der verzweifelten Suche der Kaiserin Eleonore nach ihrem Gebetbuch, in dem sie einen verfänglichen Brief eines Adeligen vermutete. Sie verspricht, dort eine Marienkirche zu bauen, wo das Gebetbuch wieder auftaucht. Bald darauf wird ein Jagdhund fündig, die Kaiserin hielt Wort und veranlasste den Bau einer Kirche, auf die die heutige Wallfahrtskirche Maria Buch zurückgeht.
Zur Kirche#
Mit dem Bau der heutigen dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche wurde 1455 begonnen. Der Innenraum wird durch 6 achteckige Pfeiler in ein dreijochiges Mittelschiff und zwei gleich hohe, aber schmälere Seitenschiffe gegliedert. Besonders sehenswert sind dabei das aus roten Ziegeln bestehende Rippengewölbe der Kirchenschiffe und das besonders engmaschige Rippengewölbe unterhalb der Empore. Der barocke Hochaltar aus dem Jahr 1651 präsentiert inmitten von weinrebenumrankten Säulen und Knorpelornament die aus dem Jahr 1480 stammende Gnadenmutter von Maria Buch. Sie steht auf einem Halbmond und hält in der rechten Hand ein Zepter.
Weitere Besonderheiten#
Sagenumrankt sind die 6 Votivkerzen in der Wallfahrtskirche, auch Türkenkerzen genannt. Sie gehen auf ein Geschenk türkischer Soldaten während der Zeit der Türkenkriege zurück. Dies bestand aus Kerzen, die aber mit Schießpulver gefüllt waren und beim Entzünden die gesamte Kirche in die Luft gejagt hätten. Doch stolperte einer der Träger, und so kam der explosive Inhalt zum Vorschein. Zum Dank für die wundersame Errettung des Gotteshauses wurden 6 Kerzen in selber Größe, immerhin 1,5m hoch, angefertigt, diesmal freilich wirklich völlig aus Wachs. Zur Zeit Kaiser Joseph II wurden sie als Materialverschwendung eingeschmolzen, um nach dem Tod des Herrschers erst recht wieder erneuert und aufgestellt zu werden