Das Lied vom "guten Kameraden"#
von Peter Diem
Der gute Kamerad wurde 1809 von Ludwig Uhland in Tübingen gedichtet. Friedrich Silcher vertonte, ebenfalls in Tübingen, das Gedicht im Jahre 1825. Das Lied entstand unter dem Eindruck des Einsatzes badischer Truppen unter französischem Befehl gegen aufständische Tiroler.
Ich hatt’ einen Kameraden,
Einen bessern findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen,
Gilt’s mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär’s ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew’gen Leben
Mein guter Kamerad!
Das Lied wird hauptsächlich bei Trauer- und Gedenkfeiern des Bundesheeres, der Sicherheitsexekutive und des Kameradschaftbundes gespielt. So etwa auch am Nationalfeiertag, 26. Oktober, bei der alljährlichen Kranzniederlegung der Bundesregierung.
Beim Spielen des Liedes ist von Uniformierten der militärische Gruß zu erweisen, eine Ehrerweisung, die ansonsten nur einer National- oder Landeshymne zusteht.
Bei zivilen Begräbnissen wird das Lied gespielt (und/oder gesungen), wenn der Verstorbene Angehöriger des Militärs, der Freiwilligen Feuerwehr, einer Schützenkompanie oder des Roten Kreuzes gewesen ist. Carl Zuckmayer betitelte seine Autobiographie mit der letzten Zeile der zweiten Strophe „Als wär’s ein Stück von mir“.
Melodie und Noten:
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