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Großer Gott, wir loben dich#

Großer Gott, wir loben dich ist ein ökumenisches deutsches Kirchenlied, das 1771 von Ignaz Franz nach dem vielleicht von Nicetas von Remesiana stammenden Te Deum laudamus aus dem 4. Jahrhundert verfasst wurde. Es ist eines der bekanntesten Kirchenlieder überhaupt und aufgrund seiner einprägsamen Melodie und der besonders majestätischen Klanggestaltung fester Bestandteil insbesondere der Messfeiern zu besonders feierlichen Anlässen.

Das Lied wird unter den Symbolen Österreichs erwähnt, weil es bei feierlichen Gottesdiensten zum Abschluss gesungen wird. Wie das bei der Jugendkundgebung am 7.10.1938 gesungene Lied "Auf zum Schwure, Volk und Land!" ist es charakteristisch für einen kämpferischen Katholizismus, der auch im öffentlichen Raum seinen Platz sucht.

Als eines der wenigen ursprünglich katholischen Lieder wird es auch häufig im Protestantismus gesungen (GL 257, EG 331). Es ist in seiner englischsprachigen Form (Holy God, we praise thy name) und durch die deutsche Auswanderung nach Nordamerika auch zu einem der am weitesten verbreiteten Kirchenlieder dort geworden.

Die bekannte Melodie wurde zum ersten Mal im Katholischen Gesangbuch (Wien 1776) abgedruckt. In der Folgezeit haben sich unterschiedliche Varianten herausgebildet.

Der Text paraphrasiert das lateinische „Te Deum“ und wurde von dem Priester und Theologen Ignaz Franz (1719–1790) gedichtet. Es hatte 12 Strophen. 1778 veröffentlichte er eine andere Version, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Die heutige Version wurde durch das Zusammenziehen der ursprünglich 5. und 6. Strophe gekürzt. Durch Johann Gottfried Schicht fand 1819 das Lied auch Einzug in protestantische Liedbücher. Das Lied wurde, wie viele andere Te-Deum-Vertonungen, auch im Nationalsozialismus verwendet.

Heutige ökumenische Fassung#

In den heutigen Kirchengesangbüchern in Deutschland und Österreich (Gotteslob Nr. 257, Evangelisches Gesangbuch Nr. 331) ist folgende, von der Arbeitsgemeinschaft Ökumenisches Liedgut erarbeitete Textfassung abgedruckt:

1. Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

2. Alles, was dich preisen kann, Kerubim und Serafinen
stimmen dir ein Loblied an, alle Engel, die dir dienen,
rufen dir stets ohne Ruh’: Heilig, heilig, heilig! zu.

3. Heilig, Herr Gott Zebaoth, heilig, Herr der Himmelsheere,
starker Helfer in der Not! Himmel, Erde, Luft und Meere
sind erfüllt von deinem Ruhm; alles ist dein Eigentum.

4. Der Apostel heil’ger Chor, der Propheten hehre Menge,
schickt zu deinem Thron empor neue Lob- und Dankgesänge;
der Blutzeugen lichte Schar lobt und preist dich immerdar.

5. Dich Gott Vater auf dem Thron, loben Große, loben Kleine.
Deinem eingeborenen Sohn singt die heilige Gemeinde,
und sie ehrt den Heil’gen Geist, der uns seinen Trost erweist.

6. Du, des Vaters ew’ger Sohn, hast die Menschheit angenommen,
bist vom hohen Himmelsthron zu uns auf die Welt gekommen,
hast uns Gottes Gnad’ gebracht, von der Sünd’ uns frei gemacht.

7. Durch dich steht das Himmelstor allen, welche glauben offen.
Du stellst uns dem Vater vor, wenn wir kindlich auf dich hoffen;
du wirst kommen zum Gericht, wenn der letzte Tag anbricht.

8. Herr steh’ deinen Dienern bei, welche dich in Demut bitten.
Kauftest durch dein Blut uns frei, hast den Tod für uns gelitten;
nimm uns nach vollbrachtem Lauf zu dir in den Himmel auf.

9. Sieh dein Volk in Gnaden an, hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
leit’ es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe.
Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit.

10. Alle Tage wollen wir dich und deinen Namen preisen
und zu allen Zeiten dir Ehre, Lob und Dank erweisen.
Rett’ aus Sünden, rett’ aus Tod, sei uns gnädig, Herre Gott.

11. Herr, erbarm, erbarme dich. Lass uns deine Güte schauen;
deine Treue zeige sich, wie wir fest auf dich vertrauen.
Auf dich hoffen wir allein; lass uns nicht verloren sein.

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Musikwissenschaftliche Interpretation: http://www.liederlexikon.de/lieder/grosser_gott_wir_loben_dich/liedkommentar.pdf