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Der Nimbus#

von Peter Diem

Abgeleitet vom lateinischen Begriff für „Wolke", bedeutet Nimbus soviel wie „Heiligenschein", ein Symbol, das als kreisrunde Fläche oder Strahlenkranz das Haupt einer göttlichen oder gottähnlichen Person umgibt. In gold, gelb oder rot gehalten, geht dieses die Aura einer übernatürlichen Person darstellende Symbol schon weit in die vorchristliche Zeit zurück (altpersische Könige, Buddha, Jupiter, römische Kaiser).

Vom 2. bis zum 6. Jahrhundert war der Nimbus Christus vorbehalten, danach wurde er zum Kennzeichen heiliger Personen schlechthin. Im 8. und 9. Jahrhundert wurden auch noch lebende Päpste oder Herrscherpersönlichkeiten mit einem rechteckigen Heiligenschein ausgezeichnet. Der dreieckige Strahlenkranz war Gottvater allein vorbehalten. Im 13. Jahrhundert erhielt Judas manchmal einen schwarzen Heiligenschein.


Foto: P. Diem
Foto: P. Diem
Bundesstaat Österreich 1934-1938
Bundesstaat Österreich 1934-1938



Für die Symbole Österreichs spielt der Nimbus insofern eine Rolle, als der kaiserliche Doppeladler bis 1806 nimbiert war, womit das „Heilige" Römische Reich symbolisiert werden sollte. Das Kaisertum Österreich verzichtete danach auf die Nimben und verwendete gekrönte Adlerköpfe. Es blieb dem autoritären Ständestaat 1934-1938 vorbehalten, bei seinem Doppeladler wieder auf die Nimben zurückzugreifen, um sowohl die christliche Orientierung des damaligen Österreich als auch den versuchten Rückgriff auf geschichtliche Traditionen auszudrücken.