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Die Symbole Salzburgs#

Landesgeschichte#

von Peter Diem

Buchtext S. 330ff.
Überblick und Links

Die Urbevölkerung Salzburgs kann bis in die jüngere Steinzeit (ca. 4.000 v. Chr.) nachgewiesen werden. Illyrer und Kelten entwickelten den Salzabbau, besonders am Dürrnberg bei Hallein. Neben dem Salz machten Kupfer- und Goldvorkommen Salzburg schon in frühgeschichtlicher Zeit zu einem Zentrum regen Handels, der vor allem über die Flußfolge Salzach - Inn - Donau abgewickelt wurde. 15 v. Chr. besetzten die Römer das Territorium, das einen Teil der Provinz Noricum bildete. Das ursprünglich keltische Iuvavum wurde Handels- und Verwaltungszentrum. Die römische Stadt reichte ungefähr vom Sigmundsplatz bis zum Kajetanerplatz. Ende des 2. Jahrhunderts begann das Christentum in Salzburg Fuß zu fassen. 470 gab es in Iuvavum bereits eine christliche Basilika. Zwischen 500 und 600 standen Teile des heutigen Landes Salzburg unter slawischer Dominanz (an die „Wenden" erinnern Ortsnamen wie Göriach, Granitzl etc.).

Es folgte die bairische Besiedlung (Ortsnamen auf -ing, -ham etc.)und eine Durchmischung mit der romanisierten Bevölkerung (Welsche oder „Walchen"; vgl. die Siedlungsnamen Wals, Straßwalchen etc.). Um 690 gründete der hl. Rupert, ein Rheinfranke, auf den Ruinen des römischen Iuvavum das Kloster St. Peter und das Frauenkloster auf dem Nonnberg  - die ältesten Kloster in Österreich. 739 erhob der hl. Bonifatius, ein angelsächsischer Benediktiner, der zum „Apostel Deutschlands" werden sollte, die junge christliche Siedlung zum Bistum. Im selben Jahr wurde auch Passau durch ihn zum Bischofssitz gemacht. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Salzburg geht auf das Jahr 755 zurück. Bereits 798 wurde Salzburg Erzbistum. Es entwickelte sich zu einem der wichtigsten religiösen Zentren Europas, dem Diözesen wie Regensburg, Passau und Brixen unterstanden und dessen Missionstätigkeit sich bis nach Südtirol, Kärnten und Ungarn erstreckte.

Der aus Irland stammende hl. Virgil, Bischof von Salzburg zwischen 746/47 und 784, erbaute den ersten Salzburger Dom, mit Maßen von 33 x 66 Meter der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Virgil gründete auch das erste Bildungsinstitut auf österreichischem Boden: die Domschule von Salzburg, die mit 150 Bänden einen für damalige Verhältnisse unvorstellbar großen Wissensschatz angesammelt hatte. In der Folge geriet Virgil mit Bonifatius über Fragen der Kirchendisziplin in Konflikt. Bonifatius, der für eine enge Bindung an Rom eintrat, klagte Virgil, den für etwas mehr Unabhängigkeit plädierenden Iro-Schotten, in Rom eines schweren Vergehens an: Virgil vertrete die Meinung,  daß die Erde eine Kugelgestalt habe und daß deshalb auch auf der anderen Seite des Globus Menschen lebten. Wahrhaftig eine Häresie - noch dazu 800 Jahre vor Kopernikus!

Im Jahre 996 wurde dem Erzbischof von Salzburg das Markt- und Münzrecht verliehen. Salzburg kann daher mit Fug und Recht als älteste Stadt Österreichs bezeichnet werden. Um die Dom- und Klosterstadt entstand die Kaufmannssiedlung „Porta", aus der sich später die heutige Bürgerstadt entwickelte. Eine geschlossene Landeshoheit bildete sich jedoch erst unter dem aus Schwaben stammenden Erzbischof Eberhard II._ (1200- 1246) heraus, als dieser eine Reihe von Grafschaften hinzuerwarb. Der Salzabbau am Dürrnberg bei Hallein wurde Ende des 12. Jahrhunderts wieder aufgenommen.

Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Salzburg selbständiges Reichsfürstentum. Den Fürsterzbischöfen gelang es, sich so weit wie möglich aus den zahlreichen Fehden des Mittelalters herauszuhalten, was zu langen Friedenszeiten und hoher kultureller Blüte führte. Salzburg wurde auf diese Weise Umschlagplatz zwischen dem europäischen Westen und Venedig, vor allem für den  Tuchhandel. Der Bergbau bildete lange Zeit die eigentliche Grundlage des Reichtums und der Selbständigkeit der geistlichen Landesherren, die freilich mit aufständischen Bauern und Bergknappen, den Folgen der Reformation und dazwischen immer wieder mit bayerischen Usurpationsbestrebungen zu kämpfen hatten.

Blick auf den Dom - Foto P.Diem
Blick auf den Dom - Foto P.Diem
Die barocke Macht- und Prachtentfaltung Salzburgs ist untrennbar mit den Namen dreier Erzbischöfe verbunden: mit Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612),  Marcus Sitticus von Hohenems (1612-1619) und Paris Lodron (1619-1653).

Wolf Dietrich legte den Grundstein zum barocken Dom, zur Residenz und zum Schloß Mirabell; Marcus Sitticus vollendete beide Werke und erbaute Hellbrunn; Paris Lodron schließlich gründete die Universität, befestigte die Festung Hohensalzburg und hielt das Land durch seine kluge Politik aus dem Dreißigjährigen Krieg heraus.

Jahrzehnte gewaltsamer Rekatholisierung gipfelten im sogenannten Protestanten-patent 1732, das mehr als 20.000 Bergleute und Bauern („Exulanten") zur Auswanderung zwang - nach Ostpreußen, Holland und bis Amerika wurden Salzburger Protestanten verstreut. Rund 2000 herrenlose Bauernhöfe und wirtschaftliche Einbußen waren die Folge. Der Reichsdeputationshauptschluß von 1803 teilte alle geistlichen Fürstentümer auf.

Damit verlor auch Erzbischof Colloredo die Herrschaft über Salzburg.

Das Land wurde dem Habsburger Erzherzog Ferdinand von Toskana als Entschädigung für den Verlust seines Territoriums zugespielt; dieser wiederum trat Salzburg 1805 im Tausch gegen Würzburg an Österreich ab.

Zwischen 1810 und 1816 gehörte Salzburg zu Bayern, wonach der Rupertiwinkel, Berchtesgaden und Mühldorf am Inn nicht mehr an Österreich zurückgelangten. Am 1. Mai 1816 wurde Salzburg endgültig Österreich zugeschlagen, hörte damit aber auf, ein selbständiges Land zu sein. Es wurde als fünfter Kreis des Landes Österreich ob der Enns verwaltet. Mit kaiserlichem Patent vom 30. Dezember 1849 erhielt das Herzogtum Salzburg jedoch eine eigene Landesverfassung, wodurch es 1850 endlich selbständiges Kronland, seit 1861 mit eigenem Landtag, wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Salzburg Bundesland der Republik Österreich. Es nahm bis zum Ende der Ersten Republik einen starken wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung (Großglockner-Hochalpenstraße, Salzburger Festspiele). Wie die meisten anderen Bundesländer war es in der nationalsozialistischen Zeit „Reichsgau" mit einem Minimum an Selbstverwaltung. 1945 bis 1955 war Salzburg Teil der amerikanischen Zone, was einen frühzeitigen Aufschwung von Industrie und Fremdenverkehr mit sich brachte.

In kultureller Hinsicht ist Salzburg seit dem Mittelalter ein bedeutendes Zentrum geblieben. Viele Landpfarrkirchen konnten ihren gotischen Charakter bewahren. In der Landeshauptstadt entfalteten sich neben der erwähnten Baukunst vor allem Theater und Musik. So wurde 1618 in Salzburg die erste italienische Oper in Mitteleuropa aufgeführt. In die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts fällt die Salzburger Schaffensperiode von Wolfgang Amadeus Mozart. 1818 entstand in Oberndorf das Weihnachtslied
„Stille Nacht". Mit der Hochschule für Musik (dem „Mozarteum", gegründet 1870) und den Salzburger Festspielen (1920) besitzt Salzburg zwei der bedeutendsten Stätten der Musikpflege und Theaterkunst Österreichs. 1962 wurde die 1810 unter der Herrschaft Bayerns aufgehobene Universität Salzburg wiederbegründet. Salzburg zählt zu den Bundesländern mit der ältesten und intensivsten Brauchtumspflege.

Kartenmaterial

DEMOGRAPHISCHE DATEN

Fläche: 7.154 km2
Wohnbevölkerung (2008): 530.576
Einwohner Stadt Salzburg: 150.378 = 28,3 Prozent
Ausländeranteil: 66.542 = 12,5 Prozent
Prozente Landtagswahl 2013: ÖVP 29,0 SPÖ 23,8 Grüne 20,2 FPÖ 17,0 Team 8,3

--> Vergleiche hiezu auch http://www.salzburgwiki.at


Bild 'Salzburg'