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Der Schleier#

von Peter Diem

Frueauf: Die Schleierlegende, Foto: The Yorck Project, Aus: Wikicommons unter CC
Frueauf: Die Schleierlegende
Foto: The Yorck Project
Aus: Wikicommons unter CC
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Schleiergewebe im Stift Klosterneuburg Foto: P. Diem
Der Schleier gilt seit urdenklichen Zeiten als Symbol der Dunkelheit, des Vorbewussten, Nicht-Aufgeklärten, der Unwissenheit. Der (Braut-)Schleier bedeutet auch Unterwerfung und Gehorsam.
Der Schleier der Nonne symbolisiert ihre Vermählung mit Christus. Im Christentum bezeichnet der Schleier Bescheidenheit, Keuschheit sowie Verzicht auf weltliche Dinge; im Volksbrauchtum schützt der Schleier gegen böse Geister. Entschleierung bedeutet Offenbarung und Erkenntnis. So wurde im alten Ägypten die Göttin Isis entschleiert, um das göttliche Licht zum Vorschein zu bringen.

Die Geschichte vom Schleier der Gemahlin Leopolds des Heiligen, Agnes, den der Wind wegtrug, (siehe die Gründungslegende von Klosterneuburg im Beitrag über den niederösterreichischen Landespatron Leopold) symbolisiert den Eintritt der edlen Kaisertochter in die Ehe, Defloration inbegriffen - dass sie bereits Kinder aus erster Ehe hatte, wird in solchen Fällen großzügig übersehen.

Wenn der Schleier dann an einem Holunderbusch wieder aufgefunden wird, erinnert dies an die Blüten, die den Strauch im Frühling über und über bedecken. 

Ein orientalisches Schleier-Gewebe wird ebenso wie der Herzogshut in der Schatzkammer des Stiftes Klosterneuburg aufbewahrt (Bild rechts).

--> Siehe auch Stift Klosterneuburg


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