Die Symbole Vorarlbergs #
Landespatron und Landesfeiertag#
von Peter DiemDer "geheime" Landespatron von Vorarlberg, der hl. Gebhard, wurde am 7. 8. 949 vermutlich in Bregenz geboren und starb am 27. 8. 995 in Konstanz am Bodensee. Der Legende nach soll Gebhard als jüngster Sohn des Grafen Ulrich VI. von Bregenz (auch: Udalrich oder Uzo) genau an jener Stelle zur Welt gekommen sein, an der sich heute die Wallfahrtskirche auf dem 600 Meter hohen Gebhardsberg befindet. Seine Mutter soll an Gebhards Geburt gestorben sein, weswegen der Heilige von werdenden Müttern, bei schweren Geburten und bei Kinderkrankheiten angerufen wird. Aber auch gegen Halsleiden wird er angerufen (Gebhardsbrot).
Gebhard besuchte zunächst die Domschule von Konstanz. Auf Veranlassung von Kaiser Otto II. wurde er als Gebhard II. 979 Bischof von Konstanz. Er gründete 983 die Benediktinerabtei Petershausen und stattete diese mit Erbgütern und aus Rom erbetenen wertvollen Reliquien aus. Dort liegt der Stifter auch begraben. Gebhard, der sich sehr um die Klosterreform verdient gemacht hatte, wurde 1134 seliggesprochen und 1259 zur Ehre der Altäre erhoben. Von ihm wird berichtet, dass er das Haupt des großen Papstes Gregor von Rom nach Konstanz gebracht habe.
Wahrscheinlich wird Gebhard kraft dieser Werke meist mit folgenden Attributen dargestellt: Bischofsstab, Kirchenmodell, Totenkopf mit Tiara.
Das Fest des hl. Gebhard wird an seinem Todestag, dem 27. August, begangen. Dass dieser Feiertag, der für die Schüler ohnedies in die Sommerferien fällt, nicht allgemein arbeitsfrei ist, versteht sich unter Alemannen von selbst.
Bekanntheit des Vorarlberger Landespatrons 1993 (%):
hl. Gebhard andere weiß nicht
bis 29 7 43 50
bis 49 18 29 53
ab 50 50 20 30
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Total 22 32 46
Quelle: Integral-Telephonumfrage Jänner 1993, n = 41
Sonstige Symbole Vorarlbergs
Die Vorarlberger sind nüchterne Menschen - ihre Einstellung zu den Landessymbolen ist eher pragmatisch. Nach der Integral-Umfrage „Symbole für Österreich" (1993, n= 1.000) wurde das Landeswappen mit 8 Prozent etwas weniger oft als im österreichischen Durchschnitt erwähnt. Die Vorarlberger Landschaft und die Berge erzielen mit je 17 Prozent eher geringe Werte, zu denen dann noch der Bregenzer Festspiele (6 Prozent) traten.
Eines aber fällt auf: Ähnlich wie im Burgenland (40 Prozent) wurde in Vorarlberg mit 39 Prozent die „besondere Lebensart" hervorgehoben. Das ist kein Zufall: das Burgenland und Vorarlberg sind jene beiden Bundesländer, die nicht nur geographisch, sondern auch kulturell am weitesten von der Mitte Österreichs entfernt sind, die die stärkste Traditionsbindung an das jeweils benachbarte Volk (Ungarn und Schweizer) haben, die also am wenigsten integriert sind. Es gibt dabei allerdings einen großen Unterschied: die Burgenländer wollen die noch bestehende Distanz abbauen und sich stärker integrieren, während den Vorarlbergern die Distanz zum Rest Österreichs, insbesondere zur Bundeshauptstadt Wien, durchaus recht ist und daher ihrer Ansicht nach auch nicht abgebaut zu werden braucht.
Offizielle Beschreibung der Landessymbole