Tobias Pils#
Sondermarke#
Aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ wird diesmal ein Gemälde des österreichischen Künstlers Tobias Pils auf einer Sondermarke präsentiert. Das Werk „Untitled (autumn)“ in Mischtechnik auf Leinwand ist 202 mal 152 Zentimeter groß und stammt aus dem Jahr 2016.
Tobias Pils wurde 1971 in Linz geboren und lebt in Wien. 1990 bis 1994 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Er erhielt u. a. den Otto-Mauer-Preis (1994) und den Anton-Faistauer-Preis für Malerei (2011). Seit Beginn der 1990er- Jahre nahm und nimmt er an zahlreichen Ausstellungen teil, so waren seine Arbeiten unter anderem im Landesmuseum Linz (2003), in der Wiener Secession (2013), bei der Art Unlimited Art Basel (2016), in der Chinati Foundation, Marfa (2016) bzw. in den Galerien Eva Presenhuber, Gisela Capitain und Capitain Petzel ausgestellt. 2017 werden Pils’ Bilder in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Krems, im Josef Albers Museum in Bottrop oder im Le Consortium in Dijon zu sehen sein.
Tobias Pils’ Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die beim Betrachter willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. So wie die Interpretation ihre eigenen Wege geht – abhängig von den intuitiven Eingebungen des Betrachters –, ist auch der Malprozess bei Tobias Pils eine Erkundung des Intuitiven. Ausgehend von einem bestimmten Motiv ist Pils beim Malen seiner Bilder offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht, sodass ihm seine Bilder am Ende im Idealfall selbst fremd erscheinen. Dabei verzichtet Pils auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet. Sie bilden in Pils’ OEuvre eine Entität und erzeugen ganz eigene wie auch eigenartige Stimmungen. Die reduzierte Farbpalette verweist gleichzeitig auf einen konzeptuellen Ansatz ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei. (Textquelle: Galerie Gisela Capitain, Köln)
„Pils’ Bilder sind eine Filmvorführung, die nur aus Auf- und Abblenden besteht, mehr verschwommen als scharf. Dieser Effekt legt unser analytisches Denkvermögen lahm, schärft aber unsere Konzentration und macht uns emotional empfänglicher.“ (Richard Shiff)