Fernkorn, Anton Dominik von#
* 17. 3. 1813, Erfurt (Deutschland)
† 16. 11. 1878, Wien
Bildhauer und Erzgießer
Studierte in München, hatte aber auch autodidaktische Ausbildung in der königlichen Erzgießerei und bei Ludwig von Schwanthaler. Vom Gießer Joseph Glanz wurde er nach Wien berufen, wo er ab 1840 lebte.
Schuf nach kleinen Anfängen mehrere Brunnen und Porträtbüsten sowie allegorische Figuren in einigen Wiener Palais. 1856 wurde ihm das Gebäude der alten Kanonengießerei auf der Wieden (Gußhausstraße) als Atelier zur Verfügung gestellt. Daraus wurde die „K. k. Kunsterzgießerei", die sich auch der privaten Unterstützung von Kaiser Franz Joseph I. erfreute.
Seine bekanntesten Werke sind die Reiterdenkmäler von Erzherzog Karl (1853-59) und Prinz Eugen (1860-65) auf dem Wiener Heldenplatz. Für beide schuf Eduard van der Nüll die Sockel.
1855-58 schuf er in Aspern ein Denkmal für die 1809 in der Schlacht bei Aspern gefallenen österreichischen Soldaten (so genannter "Löwe von Aspern").
1859 wurde er in den Ritterstand erhoben.
1862 folgte noch das Bronzestandbild für Joseph Kessel und 1863 die bronzene Beethovenbüste für den Beethovengang.
1865 erkrankte er und musste im Jahr darauf die Leitung der Gießerei abgeben. 1868 wurde er in die Irrenanstalt eingeliefert.
Der auch als Porträtist tätige Fernkorn war der bedeutendste österreichische Plastiker des Historismus im Monumentalformat.
Historische Bilder zu Anton Dominik von Fernkorn (IMAGNO)
Literatur#
- H. Aurenhammer, A. D. Fernkorn, 1959
- V. Malekovic, A. D. Fernkorn - Spomenik Banu Josipu Jelaćiču, Ausstellungskatalog, Zagreb 1990
- Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.
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