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Radetzky, Johann Josef Wenzel Graf#

* 2. 11. 1766, Schloss Trebnitz (Třebenice, Tschechische Republik Sedlčany )

† 5. 1. 1858, Mailand (Italien)


Feldmarschall (1836)


Johann Josef Wenzel Graf Radetzky. Gemälde von G. Decker, um 1850 (Heeresgeschicht. Museum, Wien), © Heeresgeschichtl. Museum, Wien, für AEIOU
Johann Josef Wenzel Graf Radetzky. Gemälde von G. Decker, um 1850 (Heeresgeschicht. Museum, Wien)
© Heeresgeschichtl. Museum, Wien, für AEIOU
Radetzky,_Johann_Josef_Wenzel_Graf
J.J.W.Radetzky
© Kronprinzenwerk

Bedeutendster Heerführer Österreichs in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.


Entwarf 1813 als Chef des Quartiermeisteramts den Plan zur Völkerschlacht bei Leipzig, 1818-28 Berater von Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Este in Ungarn, 1831 bis 1. 3. 1857 Generalkommandant der österreichischen Armee im lombardo-venezianischen Königreich.

Radetzky wurde 1848/49 durch seine Siege (Santa Lucia bei Verona am 6. 5., Vicenza am 10. 6., Custozza am 25. 7. 1848, Mortara am 21. 3. und Novara am 23. 3. 1849) gegen die Revolutionäre und gegen Sardinien populär.

Für ihn verfasste Franz Grillparzer das Gedicht "In deinem Lager ist Österreich", und Johann Strauß Vater Vater komponierte den Radetzkymarsch. Radetzky wurde am Heldenberg in Kleinwetzdorf (Niederösterreich) bestattet. Denkmal (C. von Zumbusch, 1891) vor dem Regierungsgebäude am Stubenring.

Literatur#

  • O. Regele, Feldmarschall Radetzky. Leben, Leistung, Erbe, 1957
  • O. Stradal, Der andere Radetzky, 1982
  • F. Herre, Radetzky 1984

Weiterführendes#


Radetzky setzte sich auch persönlich bei Kaiser FJ für den jungen Ingenieur Alois Negrelli ein, der ihm durch seinen raschen Militär-Eisenbahnbau die Siege in Oberitalien ermöglicht hatte, sich aber angesichts der massiven Kriegsverbrechen der Habsburgerarmee etwa in Venedig weigerte, das ihm verliehene Adelsprädikat "von Custozza" anzunehmen und auf "Ritter von Moldelbe" bestand, womit er als Erster den Widerstand gegen Kriegsverbrechen praktizierte, wie es später auch Robert Bernardis tat. Dies erforderte enorme Zivilcourage und hätte ihn ohne die Hilfe Radetzkys zweifelsfrei die Karriere gekostet. Beide Namen stehen somit als Chiffre für echte Österreicher, die den boßen Kadavergehorsam aus Karrieregründen dezidiert ablehnten.

Darüber hinaus war der weitblickende Radetzky der Meinung, dass die Forderungen der Revolution von 1848 berechtigt seien, diese sollten allerdings von oben realisiert werden, wie es später Bismarck, der weisse Revolutionär (Lothar Gall) in Preußen machte. Radetzky hatte für den Neoabsolutismus nichts übrig, seine politischen Positionen hätten die Monarchie damals schon retten können.

--Glaubauf Karl, Dienstag, 31. August 2010, 19:25


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