Ulrich von Liechtenstein (Lichtenstein)#
* um 1200
† zwischen 1275 und 1277 (Grab in der Pfarrkirche von Frauenburg, Steiermark)
mittelalterlicher Minnesänger und Epiker
Stammte aus steirischem Dienstadel, war 1241 als Truchsess und 1245 als Landesrichter und Landeshauptmann ein führender Adeliger der Steiermark, in deren Streitfälle er wiederholt eingriff; Parteigänger Herzog Friedrichs II. und Rudolfs von Habsburg. Ulrich unternahm als Minneritter große Turnierfahrten (1227 "Venusfahrt", 1240 "Artusfahrt"), von denen er im "Frauendienst" (1255), einer nach literarischen Mustern gestalteten "Autobiographie", berichtet. Weiters sind 57 Minnelieder (Minnesang) und das "Frauenbuch", eine Minnelehre (1257), überliefert. In seinen Dichtungen (besonders im "Frauenbuch"), die großes formales Können und außerordentliche Lebensnähe aufweisen, beklagt er den Verfall der höfisch verfeinerten Kultur.
Ausgabe#
- Ulrich von Liechtenstein, herausgegeben von K. Lachmann, 1841 (Nachdruck 1974)
Literatur#
- U. Peters, Frauendienst, 1971
- R. Engele, Damals in Graz. Eine Stadt erzählt ihre Geschichten, 2010
Weiterführendes#
- Engele, R.: Ein verrücktes Ritterleben (Essay)
- Preis, R.: Geheimnis um Ulrichs Lieblingskirche (Essay)
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