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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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september 1893 41 Manche träumen,manche lachen, MancheessenEis ... undmanche SprechensehrgalanteDinge ... ... Nelkenwiegensich imWinde, 135 HochgestielteweißeNelken WieeinSchwarmvonweißenFaltern ... UndeinBologneserhündchen Belltverwundert einenPfauan ... Diese Verse sind sonderbar. Sie könnten von Emanuel Geibel oder 140 Paul Heyse sein: sie haben diese leichte Sicherheit, das mühelose Glück, die reife Anmuth der goetheisirenden Epigonen, die in fer- tigen Formen fertige Gedanken, fertige Gefühle wiegen. Aber sie könnten auch von Maurice Barrès oder Nietzsche sein: so sehr habensiean ihrer feinen,hochmüthigen, empfindlichenGrazieden 145 scheuen Duft der letzten Stunde. Sie sind wie von einem herrisch heiteren Classiker, der unter die blassen und hilflosen Sucher der Decadencegegangenwäre.Sie sindvonLoris.4 Loris, der Hugo von Hofmannsthal heißt, schreibt Prosa und Verse,KritischesundLyrisches.AnderProsamerktmandenLyri- 150 kergleich:sieschwilltrhythmisch;schwüleTropen,dunkle,üppige und schwere Farben, fremde Harmonien drängen, und was doch als Feuilleton gemeint ist, klingt wie ein griechischer Chor. Aber an den Versen wieder merkt man den kritischen Philosophen: sie sindmitquälendenGedanken,moralischenFragenundathemlosen 155 Zweifeln der Bildung ängstlich beladen, daß man ihnen lieber die freiere Gelassenheit ungebundener Aphorismen wünschen möchte. So ist in ihm ein unerschöpflicher Gesang, der, wie er geflissent- lich auch trockene, nüchterne, steife Themen des Verstandes wähle, nichtverstummenmag,daßichfür ihnimmerandasWortdesAna- 160 toleFranceüberBanvilledenkenmuß,den»der liebeGott inseiner Güte mit der Seele einer Nachtigall schuf«. Aber es ist auch eine unermüdliche Dialektik in ihm, die mit kritischen Reflexionen die schöne Vogelfreude der Reime und Rhythmen immer wieder ver- stört. 165 Sein Stil trifft und er trifft ohne Mühe. Das nervöse Suchen, das Tasten mit unzulänglichen Vergleichen, die Qual um das fliehende Wort, das den rechten Gedanken, die letzte Note der Stimmung nichtgebenwill, sindihmfremd.ErhatdieGnadederzeichnenden, malendenForm.SomöchtemanseinefröhlicheGesundheitrühmen, 4 Gedichte in der »Modernen Dichtung« und den »Blättern für die Kunst«. – Feuilletons in der »Modernen Kunst«, »Frankfurter Zeitung« und »Deutschen Zeitung«.–»Gestern«,StudieineinemActinReimen,und»DerToddesTizian«.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Titel
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Untertitel
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Herausgeber
Kurt Ifkovits
Martin Anton Müller
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3228-7
Abmessungen
14.6 x 23.4 cm
Seiten
1010
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. 1891 7
  2. 1892 18
  3. 1893 31
  4. 1894 64
  5. 1895 91
  6. 1896 115
  7. 1897 135
  8. 1898 160
  9. 1899 167
  10. 1900 173
  11. 1901 192
  12. 1902 222
  13. 1903 246
  14. 1904 288
  15. 1905 338
  16. 1906 371
  17. 1907 386
  18. 1908 401
  19. 1909 413
  20. 1910 433
  21. 1911 447
  22. 1912 463
  23. 1913 480
  24. 1914 492
  25. 1915 497
  26. 1916 502
  27. 1917 507
  28. 1918 510
  29. 1919 526
  30. 1920 536
  31. 1921 539
  32. 1922 547
  33. 1923 570
  34. 1924 583
  35. 1925 584
  36. 1926 585
  37. 1927 586
  38. 1928 588
  39. 1929 590
  40. 1930 593
  41. 1931 598
  42. 1932 604
  43. 1934 606
  44. 1936 607
  45. 1962 610
  46. Quellennachweis und Erläuterungen 632
  47. Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
  48. Theaterbesuche 792
  49. Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
  50. Editorische Richtlinien 796
  51. Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
  52. Nachwort 820
  53. Dank 864
  54. Verzeichnis der Dokumente 866
  55. Korrespondenzpartner 902
  56. Register 916
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