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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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448 januar 1911 1043.Schnitzler:DiefeuilletonistischenHaupttypen, [1911?] Die feuilletonistischenHaupttypen: H.B. hat es am leichtesten. Bei aller Genialität und gelegentlichem Kunstverstandes ohne sicheres Urteil, sieht er sich nie vor die Not- wendigkeit gestellt, ein uinneresu Hindernis zu überwinden. Er 5 glaubt immer das, was er ausspricht. Er hat nicht genug Fond, um verlogen zu sein. Er hat kein sachliches Verhältnis tfürdiezu denuDingeunuoder Menschen, es wird ihm durch Stimmung, Poli- tik, Sympathie oder Antipathieu,u tdasdurch einu zufällige ugetatgu Wort eines Andern erst gegeben. Die augenblickulichue fixe Idee, 10 die ihn beherrscht, wird seine Stellung zu den Dingen und Men- schen vor allem beeinflussen. Das vorgefasste Bild der Welt oder eines Bruchteils dieser Welt wirkt bestimmend auf alles, selbst das Fernstliegenste,daszufälligindenKreisseinerBetrachtungengerät. B.B. hat allerlei zu überwinden, aber es wird ihm nicht schwer. 15 Die augenblickliche Wirkung, die geringste Befriedigung seiner Eitelikeit ist ihmsowichtig,dassdagegenseinVerstand, seinUrteil, die beide vorhanden sind, überhaupt nicht aufkommen. Für ihn muss der Hahn nicht dreimal krähen, ehe er jemanden verrät. Sein ganzes Wesen ist Verrat, aber ein Verrat völlig ohne Tücke, ohne 20 böseAbsicht.Eristwederperfid,nochDiplomat,eristsehrharmlos undumdenFingerzuwickeln.DerKernseinesWesensistEitelkeit. F.S. hat es zuweilen schwer. Er versucht natürlich sich vor sich selbst, gelegentlich wohl auch vor Andern zu rechtfertigen, wenn er irgendeintUrteileMeinunguausspricht,daservorseinemeigenen 25 Verstand nicht rechtfertigen könnte. Aber er bedarf zu der Recht- fertigung sowohl, als auch manchmal zu dem Urteil eines Efforts, der ihnviel Intensitätkostet, ihnseelischschädigt. InseinemWesen wären alle Vorbedingungen zum unbedenklichen Feuilletonisten grossen Stils gegeben, aber er kennti und er beobachtet sich zu gut, 30 undschlimmernoch,erweisssichauchvonAndernbeobachtet,die t sichihnukennenu,uund es ist wohl möglich, dass gerade seine bes- tenFreundeseinereigentlichenEntwicklunghinderlichwaren,dass er,wieeinervondiesenFreundensichausgedrückthat, inschlechte Gesellschaftgeraten ist. 35 Spielen keinerlei Momente der höheren Politik, der persönlichen Beziehungen und der Eitelkeit mit, so werden alle diese Feuilleto- nistennachdemMassihrerBefähigungauchdieobjektiveWahrheit auszudrücken imstandesein.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Titel
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Untertitel
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Herausgeber
Kurt Ifkovits
Martin Anton Müller
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3228-7
Abmessungen
14.6 x 23.4 cm
Seiten
1010
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. 1891 7
  2. 1892 18
  3. 1893 31
  4. 1894 64
  5. 1895 91
  6. 1896 115
  7. 1897 135
  8. 1898 160
  9. 1899 167
  10. 1900 173
  11. 1901 192
  12. 1902 222
  13. 1903 246
  14. 1904 288
  15. 1905 338
  16. 1906 371
  17. 1907 386
  18. 1908 401
  19. 1909 413
  20. 1910 433
  21. 1911 447
  22. 1912 463
  23. 1913 480
  24. 1914 492
  25. 1915 497
  26. 1916 502
  27. 1917 507
  28. 1918 510
  29. 1919 526
  30. 1920 536
  31. 1921 539
  32. 1922 547
  33. 1923 570
  34. 1924 583
  35. 1925 584
  36. 1926 585
  37. 1927 586
  38. 1928 588
  39. 1929 590
  40. 1930 593
  41. 1931 598
  42. 1932 604
  43. 1934 606
  44. 1936 607
  45. 1962 610
  46. Quellennachweis und Erläuterungen 632
  47. Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
  48. Theaterbesuche 792
  49. Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
  50. Editorische Richtlinien 796
  51. Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
  52. Nachwort 820
  53. Dank 864
  54. Verzeichnis der Dokumente 866
  55. Korrespondenzpartner 902
  56. Register 916
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