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(▷80)auszurichten,dannwerdendadurchauchimmerZusammenge-
hörigkeitenproduziert, indemderAbsenderverrät,wemvonseinen
FreundenerdenEmpfängernahestehendsieht.Schwierigernachzu-
vollziehen,nichtsdestowenigergenausobezeichnendistes,wenndie
Grüßefehlen,wieaufeinerKartevonKarlKrausanSchnitzler.Dar-
auf lässt Karl Rosner an Bahr, Beer-Hofmann und Hofmannsthal
Grüßeausrichten, Krausverzichtet, sichdemanzuschließen(▷43).
Häufig läuft der Informationsaustausch über Dritte und verdich-
tet sich die Kommunikation an bestimmten Personen: Hofmanns-
thal,Salten,Beer-Hofmann,Trebitsch,BrahmoderOlgaSchnitzler
nehmen zu bestimmten Zeitpunkten diese Rolle ein. Während sol-
che Interaktionen einen zufälligen Moment enthalten, schaffen sie
doch auch, wenn man sie auf das Ganze legt, einen Erkenntnis-
wert: Es gibt, über die ganze Dauer der Freundschaft betrachtet,
keinen singulären Dritten im Bunde. Verschiebungen im Freundes-
kreis sind alltäglich.
Spätestens als sich Schnitzler eine Stelle aus der Deutschen Zei-
tung vom 28.3.1899 notiert (▷170), lässt sich bei ihm eine Außen-
wahrnehmung der Beziehung zu Bahr festmachen. Das abschätzige
Wortfürdas,wozuernichtgehörenwill,lautet»Clique«,undfortan
werden immer wieder öffentlich sichtbare Aktionen und Hand-
lungen danach abgeklopft, ob man von einer »Clique« sprechen
wird. Während er also danach trachtet, möglichst wenig mit Bahr
assoziiert zu werden, lässt sich bei diesem eine gegenläufige Bewe-
gung feststellen. Zu der erträumten Gruppe der Neunzigerjahre
– ›Jung-Wien‹ beschlagwortet – tritt nach der Jahrhundertwende
die Ernüchterung ein, dass es keinen Nachwuchs gebe. Von der
erhofften Jugendbewegung, die aus der Hauptstadt in die Provinz
hätte ausstrahlen sollen, bleibt ihm nur das kleine »Dreigestirn«
Beer-Hofmann, Hofmannsthal, Schnitzler, von dem er noch 1927
schwärmt (▷586).
Die private Freundschaft wird begleitet von der zunehmenden
Institutionalisierung der beiden. Mehrere öffentliche Funktionen,
die sie einnehmen, wie etwa, dass sie von 1907 bis 1908 Vorstands-
mitglieder der Union dramatischer Autoren und Komponisten in
Wien waren, die Ernennung zu korrespondierenden Mitgliedern
derPreussischenAkademiederWissenschaften1926,dieZugehörig-
keitzumPreisrichterkollegiumdesvonLippowitz1930ausgelobten
Burgtheaterringes, all diese Funktionen dürften ohne gemeinsame
Tätigkeitgebliebensein.Zumindest tauchensie innerhalbder indie-
sem Band präsentierten vorwiegend privaten Dokumente nicht auf.
DieAufmerksamkeit,die ihnenseitdemfünfzigstenund,neuerlich,
seitdemsechzigstenGeburtstagzukommt,gipfeltineinemPreisaus-
schreiben, das das Neue Wiener Tagblatt im Sommer 1930 veran-
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916