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Das materielle Computerstrafrecht
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474 Christian Bergauer Christian Bergauer • Das materielle Computerstrafrecht¶ ( 5 ) Nach Abs. 1 Z 1 und Abs. 3 ist nicht zu bestrafen, wer 1. eine pornographische Darstellung einer mündigen minderjährigen Person mit deren Einwilligung und zu deren eigenem Gebrauch her- stellt oder besitzt oder 2. eine pornographische Darstellung einer mündigen minderjährigen Person nach Abs. 4 Z 4 zu seinem eigenen Gebrauch herstellt oder be- sitzt, sofern mit der Tat keine Gefahr der Verbreitung der Darstellung verbunden ist.2285 Die Strafbestimmung des § 207 a ist mit Ausnahme von Abs 3 a technik- bzw medienneutral formuliert.2286 Das bedeutet, dass eigentlich nur § 207 a Abs 3 a – nach der hier vertretenen Auffassung – dem Computer- strafrecht im engen Sinn zugehörig ist, da dort expressis verbis auf eine Begehung im Internet abgestellt wird. Die übrigen Bestimmungen über pornographische Darstellungen Minderjähriger können aber bei ent- sprechendem Sachverhalt dem Computerstrafrecht iwS unterfallen.2287 In welcher Form pornographische Darstellungen Minderjähriger näm- lich vorliegen, ist unbeachtlich.2288 Es kommen Fotos, Dias, Videofilme, aber auch sonstige Bild- oder Datenträger, wie CD-ROMs, DVDs, Com- puterspiele udgl in Betracht.2289 Mangels Wirklichkeitsnähe können zB Schriften, Tonaufnahmen, Zeichnungen, Gemälde oder Plastiken nicht erfasst werden.2290 Wobei es bspw bei Schriften oder Tonaufnahmen schon an den entsprechenden » Abbildungen « ( » bildliche « Darstellung ) scheitert.2291 Es handelt sich um visuell wahrnehmbare Darstellungen. Somit ist die österr Strafbestimmung – wie auch die RL 2011 / 93 / EU – wei- ter, als die Vorgabe aus der CCC, die in Art 9 bei sämtlichen zu krimina- 2285 BGBl 60 / 1974 idF I 40 / 2009. 2286 Daher reicht die Umsetzung des Art 9 CCC ( » Offences related to child pornogra- phy « ) auch weiter als die Vorgabe ( vgl ErlStV 1645 BlgNR XXIV. GP, 5 ). 2287 Insbesondere wäre auch an die Generierung » virtueller Pornographie « iSd § 207 a Abs 4 Z 4 zu denken; ebenfalls an die Weitergabe von inkriminierten Dateien an Dritte über das Internet zB per E-Mail, Website bzw Filesharing-Systeme oder Chatrooms. 2288 Siehe Schmölzer in Bergauer / Staudegger, Recht und IT, 1 ( 21 f ) mwN; weiters Reindl- Krauskopf, Computerstrafrecht 2, 41. 2289 Vgl ErlRV 294 BlgNR XXII. GP, 21; weiters JAB 1848 BlgNR XVIII. GP, 1 und 3; ausf Schmölzer, Internet und Strafrecht, in BMJ ( Hrsg ), Strafrechtliche Probleme der Gegenwart. 26. Strafrechtliches Seminar 1998 ( 1998 ) 129 ( 169 ff ); weiters Hinterhofer in SbgK § 207 a Rz 27. 2290 Siehe Hinterhofer in SbgK § 207 a Rz 27 mwN; weiters Bertel / Schwaighofer, BT II 11 § 207 a Rz 2. 2291 Vgl JAB 1848 BlgNR XVIII. GP, 1; weiters Philipp in WK 2 § 207 a Rz 8.
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Das materielle Computerstrafrecht
Titel
Das materielle Computerstrafrecht
Autor
Christian Bergauer
Verlag
Jan Sramek Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-7097-0043-3
Abmessungen
15.0 x 23.0 cm
Seiten
700
Schlagwörter
Cybercrime, substantive criminal law, malicious software, denial of service-attacks, hacking, Cyber-bullying, Computerkriminalität, Computerstrafrecht, Malware, Datenbeschädigung, Systemschädigungen, Hacking, Cyber-Mobbing
Kategorien
Informatik
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Ausgangssituation, Begrifflichkeiten undRechtsentwicklung 1
  2. Dogmatische Betrachtung des Computerstrafrechts im engen Sinn 73
  3. Schlussbetrachtungen 573
  4. Ausblick » StRÄG 2015 « 607
  5. Quellenverzeichnis 631
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