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Künstliche Intelligenz - Technologie | Anwendung | Gesellschaft
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198 B Anwendung Statistische Maschinelle Übersetzung (SMT) Im Jahr 2007 führte Google als einer der ersten Anbieter ein selbstlernendes Über- setzungssystem ein, das Datenbanken statistisch auswertete (Statistical Machine Translation, SMT) und so die wahrscheinlichsten Übersetzungen eruierte. Aktuell werden bei der statistischen Übersetzung jeweils eine Reihe von aufeinanderfolgen- den Wörtern gleichzeitig betrachtet (Phrase-based Machine Translation, PBMT) und damit auch die Häufigkeit von Wortkombinationen evaluiert, wodurch implizit auch der Kontext zu einem geringen Grad berücksichtigt wird, wenn die sinnrelevanten Wörter eng genug beisammenstehen. Probleme treten hier vor allem bei Sprachpaaren auf, bei denen sich die Wortreihen- folge und/oder die grammatikalische Struktur stark unterscheiden. Durch die Einbin- dung zusätzlicher Sprachmodelle, „Reordering“-(Umsortierungs-)Modellen und wei- terer unterstützender Algorithmen wird diesen Defiziten entgegengewirkt. Durch den statistischen Ansatz entsteht außerdem eine starke Abhängigkeit vom Trainings- material. Trainiert man etwa als Extrembeispiel einen Algorithmus ausschließlich mit Texten aus der Zoologie, wird in der anschließenden Übersetzung eines Berichts über ein Baseballspiel das englische Wort „bat“ trotzdem immer als „Fledermaus“, nicht aber als „Schläger“ wiedergegeben werden. Im ersten Hype um das damals neue Verfahren zitiert die Zeitschrift Computerbild (Hülsbörner, 2007) Philipp Köhn, einen der Mitentwickler der SMT: „Technische und politische Texte können wir völlig prob- lemlos übersetzen lassen – von Sportberichten und Kochrezepten lassen wir dagegen lieber die Finger“. Ursache dieser Einschätzung war die thematische Beschränkung der Themen, die in den frei verfügbaren und zum Training nutzbaren Texten der Ver- einten Nationen oder Europäischen Union existiert. Neuronale Maschinelle Übersetzung (NMT) Im November 2016 führte Google dann mit großer Medienresonanz das erste Über- setzungssystem ein, das sich eines neuronalen Netzes (Neural Maschine Translation, NMT) bediente und versprach, mit natürlicheren Sätzen die Lücke zwischen mensch- licher und maschineller Übersetzung zu schließen („Bridging the Gap between Human and Machine Translation“; (Yonghui Wu et al., 2016)). Bis dato gab es zwar vielver- sprechende Arbeiten zur Nutzung neuronaler Netze, die NMT-Systeme schnitten aber im Praxistest schlechter ab als ausgereifte SMT-Übersetzer. Google konnte erstmals verschiedene Schwächen, wie etwa die langsamere Trainingsgeschwindigkeit, die ineffiziente Behandlung von seltenen Wörtern oder das Problem, dass manchmal nicht alle Wörter des Ursprungssatzes übersetzt wurden, erfolgreich ausgleichen. Anders als bei der SMT wird bei der NMT immer ein vollständiger Satz gleichzeitig betrachtet. Mathematisch wird von einer linearen Abbildung zwischen Eingangs-
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Künstliche Intelligenz Technologie | Anwendung | Gesellschaft
Title
Künstliche Intelligenz
Subtitle
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
Editor
Volker Wittpahl
Publisher
Springer Vieweg
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-58042-4
Size
16.8 x 24.0 cm
Pages
286
Keywords
Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
Category
Technik

Table of contents

  1. Vorwort 7
  2. Inhaltsverzeichnis 15
  3. A Technologie 18
    1. Einleitung: Entwicklungswege zur KI 21
    2. 1. Hardware für KI 36
    3. 2. Normen und Standards in der KI 48
    4. 3. Augmented Intelligence – Wie Menschen mit KI zusammen arbeiten 58
    5. 4. Maschinelles Lernen für die IT-Sicherheit 72
  4. B Anwendung 92
    1. Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
    2. 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
    3. 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
    4. 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
    5. 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
    6. 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
    7. 10. Maschinelle Übersetzung 194
  5. C Gesellschaft 212
    1. Einleitung: „Intelligenz ist nicht das Privileg von Auserwählten.“ 215
    2. 11. KI und Arbeit – Chance und Risiko zugleich 221
    3. 12. Neue Intelligenz, neue Ethik? 239
    4. 13. Kreative Algorithmen für kreative Arbeit? 255
  6. Ausblick 273
  7. Anhang 277
  8. Autorinnen und Autoren 277
  9. Abkürzungsverzeichnis 286
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