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iit-Themenband – Künstliche Intelligenz 269
Die Beispiele im Spielfeld „visuelle Medien“ zeigen, dass KK kreative Arbeit deutlich
verändern kann. Zum Teil verändert sich die Rolle des Menschen dabei: im Produkti-
onsprozess kann der Mensch vom Schaffenden zum Bewerter wie im Beispiel „Next
Rembrandt“ oder zum Verwerter wie beim Beispiel „AIR“ werden. Kurzfristiger und
zunächst gravierender ist jedoch die Geschwindigkeit, mit der etwas Neues hervor-
gebracht werden kann. Dass ein Musikvideo binnen Stunden neu generiert werden
und dabei einen Überraschungseffekt beim Betrachter erzeugen kann, ist möglicher-
weise nicht im künstlerischen Sinne, wohl aber im Hinblick auf die werbende Wir-
kung von Musikvideos und die wirtschaftliche Struktur ihres Produktionsprozesses
von Bedeutung. Ähnliches gilt für die KI-gestützte Anwendung von visuellen Filtern,
die Bilder in kürzester Zeit bearbeiten inkl. eines, unter Umständen kurzweiligen,
Neuheitseffekts. In diesem Spielfeld steht die Gruppe der Kreativen somit vor einer
Aufgabe, die sie gewöhnt ist: sich neue Technologien anzueignen und diese schnell
innerhalb eines gegeben Produktionsprozesses anzuwenden.
„Die kreative Verarbeitung von Werkstoffen in der Produktgestaltung wird durch
KK grundsätzlich erneuert: Algorithmen bewältigen das Spannungsfeld zwischen
materiellen Anforderungen und Ästhetik; sie führen den Menschen zu neuen Desig-
nprinzipien.“
In der Produktgestaltung entfaltet KK die bislang stärkste Wirkung und lässt ihre
Potenz aufscheinen, systemische Neuerungen zu schaffen. In den Beispielen liegt der
schöpferische Akt des Designs beim Algorithmus, während der Mensch lediglich den
Möglichkeitsraum absteckt und Informationen anordnet. Diesen Raum „erkunden“
die Algorithmen. Daraus gehen Entwürfe hervor, die sich Menschen allein so nicht
hätten ausdenken könnten. Insbesondere das Beispiel des Autochassis zeigt, dass die
Güte der Entwürfe mit der Qualität der Daten ansteigt. Wenn ein Computer mehr
Input erhält, entstehen für ihn auch mehr Möglichkeiten. Auf Grundlage dieser
Bedingungen können Algorithmen Entwürfe entwickeln, deren Neuheit weit über
die Gestaltung von Oberflächen hinausgeht. Der Mensch wird hier zum Zuarbeiter
und ordnet Informationen an, die dann den Rahmen bilden, in dem die Technik sys-
temische Neuerungen und gänzlich neue Lösungswege sowie ästhetische Prinzipien
schafft. Das Spannungsfeld zwischen materiellen Anforderungen und Ästhetik, das
in diesem Spielfeld besonders ausgeprägt ist, begünstigt die Eingriffstiefe der KK.
Bedingungen für Künstliche Kreativität
Alle Spielfelder entwickeln sich nicht losgelöst von allgemeinen gesellschaftlichen
Trends sowie materiellen und kulturellen Bedingungen. Dabei lassen sich einige
Punkte, die die Durchsetzung von KK unterstützen, zusammenfassen:
Künstliche Intelligenz
Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Title
- Künstliche Intelligenz
- Subtitle
- Technologie | Anwendung | Gesellschaft
- Editor
- Volker Wittpahl
- Publisher
- Springer Vieweg
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-58042-4
- Size
- 16.8 x 24.0 cm
- Pages
- 286
- Keywords
- Elektrische Antriebssysteme, Intelligentes Gesamtmaschinenmanagement, Künstliche Intelligenz, Data Mining, Maschinelles Lernen, Deep Learning, artificial intelligence, data mining, machine learning, deep learning
- Category
- Technik
Table of contents
- Vorwort 7
- Inhaltsverzeichnis 15
- A Technologie 18
- B Anwendung 92
- Einleitung: KI ohne Grenzen? 95
- 5. Neue Möglichkeiten für die Servicerobotik durch KI 99
- 6. E-Governance: Digitalisierung und KI in der öffentlichen Verwaltung 122
- 7. Learning Analytics an Hochschulen 142
- 8. Perspektiven der KI in der Medizin 161
- 9. Die Rolle der KI beim automatisierten Fahren 176
- 10. Maschinelle Übersetzung 194
- C Gesellschaft 212
- Ausblick 273
- Anhang 277
- Autorinnen und Autoren 277
- Abkürzungsverzeichnis 286