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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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46 Zu Stifters Hinweis auf einen Teich beim Rosenhaus ist anzumerken, dass im Hagen vier Teiche existierten, drei große und ein kleiner, gespeist von den Wasserläufen des Areals. 179 Der „untere“ befand sich sehr nahe beim Schloss. Von den Hagen-Teichen ist heute nur noch einer erhalten, die restlichen fielen dem Bau und den damit verbunden Erdarbeiten der Merkur-Siedlung zum Opfer, finden aber in vielen Erzählungen der „Vor-Merkur-Zeit“ Erwähnung: Der *„obere“ Teich (zugeschüttet, heute Spielplatz der Merkur-Siedlung) begeisterte Hagen-Bewohner und Anrainer als Bade- und Eislauf-Terrain, als „Festzentrum“ bei der im Hagen obligaten Sonnwendfeier. Er wurde ferner noch zur Zeit der Russischen Besatzung und danach für die Karpfenzucht verwendet. 180 *„untere“ Teich und jener im Bereich der heutigen Urbanski-Straße der Merkur-Siedlung existent gewesene, dienten zur Zeit Stifters (bis 1906) als Eislieferanten für die Hagen-Brauerei bzw deren Eiskeller, woraus die früher zuweilen gebrauchte lokale Bezeichnung „Kühleis-Lacken“ resultierte. Später wurde der untere als „Seerosen-Teich“ weit-bekannt. Die Hagen-Bewohner Walter Schröckenfuchs, Karl Sinzinger, Walter Reder, u.a. Zeitzeugen schilderten begeistert die Pracht der Seerosen, welche sie sogar an der Haltestelle („Hagen“) der Pöstlingbergbahn zum Verkauf anboten. Sie beschrieben ihre Wurzeldichte als so engmaschig, dass die Kinder darüber gehen konnten. Die Seerose vom Hagen fand Verbreitung in den (Bauern-) Teichen und Biotopen der gesamten Umgebung, und wurde, wie ua der ehemalige Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck und der Leiter des Botanischen Gartens Dr. Friedrich Schwarz berichteten, vor etlichen Jahren als „Seerose vom Pöstlingberg“ in etlichen Teichen, ua im „Hacker“-Teich auf dem Pöstlingberg wieder eingesetzt. 181 * dritte Teich vormals als „Schildkrötenteich“ bezeichnet, östlich bzw südöstlich nahe der Grenze zum Auberg gelegen, fiel der Bautätigkeit der Merkur zum Opfer. Er blieb vielen Augenzeugen, ua Frau Stefanie Hirschfeld in Erinnerung. In ihm schwammen noch zu Weingärtners Zeiten Wasser-Schildkröten, und bereicherten den herrschaftlichen Speisezettel. 182 * vierte „kleine Teich“ (s.u., im Volksmund auch als „Gelsenlacken“ bezeichnet) verlor seine Existenz durch die Unterbrechung der Quellschüttung und des Wasserlaufes infolge der Bau- Aktivitäten für die Merkur-Siedlung. 183 Im Hagen gab und gibt es ferner drei kleine Brücken über den östlichen Bach, eine in etwa beim heutigen Urbanskiweg, eine im Bereich des Fußweges, welcher vom einstigen Speicherturm des Schlosses Hagen Richtung Auberg hinabführt, und eine unweit davon im Bereich Brennerstraße- Prandtauerstraße, wo sich auch der vierte Teich befand. 184 Betrachtet man Harands (s.u.) Skizze des Rosenhauses und seines unmittelbaren Umfelds, gezeichnet gemäß Stifters Beschreibung, erkennt man auch im Zusammenhang mit Teich und Brücken auffallende Übereinstimmungen. 179 Stifter, Nachsommer, 450. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, ua 134. Miksch/Wöss, PI 11. August 2009. 180 Miksch, PI: Heinrich Rezac hatte den Teich für Karpfenzucht in Pacht. Frühwirth, Himmelbauer, Kaar, Miksch, Reder, Rezac Johann, Sinzinger, Stockhammer, etc diverse PI. Russen traten im Hagen an sich nicht in Erscheinung, außer wenn sie zum Karpfen-Teich gingen, Karpfen herausfischten. Der ehem. Hagenbewohner Leopold Kepplinger berichtete, dass die russischen Soldaten die Karpfen sogar mit Pistolen „herausschossen“: Kepplinger, PI 2008. 181 Diverse PI Himmelbauer, Hirschfeld, Hölzl, Litzlbauer, Miksch, Reder, Rezac, Schlöderer, Schröckenfuchs, Ströbinger, und viele andere. Schröckenfuchs, PI 21. November 2009. Hinweis von Alt-Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, PI Februar 2007: Sie wurde als „Seerose vom Pöstlingberg“ wieder eingesetzt (Hackerteich, Pöstlingberg); ist inzwischen wieder verschwunden. Schäffer, GHft Hagen, Bd II (Ms). Schäffer, Kostbares/Hagen (Ms). 182 Hirschfeld, diverse PI. 183 Puffer, PI 2010. Gelsen = Stechmücken, zuweilen als „Schnaken“ bezeichnet (Puffer, PI). 184 Aussagen diverser Zeitzeugen.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Title
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
97
Keywords
Oberösterreich, Biedermeier
Categories
Biographien
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. Abkürzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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