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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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68 Farben waren so zusammengestellt, dass der Fußboden wie ein liebliches Bild zu betrachten war
.Die SeitenwĂ€nde waren von einfachen sanften Farben. 
“ usw.281 Auch die GrĂ¶ĂŸe und Leerheit des Saales findet ErwĂ€hnung. 282 Die Anordnung der in den Garten blickenden RĂ€ume im Schloss Hagen scheint zunĂ€chst insofern mit Stifters Beschreibung ĂŒbereinzustimmen, als man vom Steinernen Saal in einen Raum, (bei Stifter als Arbeitszimmer bezeichnet) mit zwei Fenstern gelangte, welche in den Garten blickten (spĂ€ter unterteilt, zuletzt zur Wohnung der Familie Bretterbauer gehörend). Dieser Raum hatte laut Stifter nur Morgensonne, - was mit Schloss Hagen exakt ĂŒbereinstimmte (s. Plan und Ansicht Schloss Hagen). 283 Ein Glockenzug ging laut Stifter wie im Schlafraum durch den Fußboden in die Gesindezimmer hinab. 284 Auch Reder berichtete von einem Glockenzug ins Erdgeschoß, mittels welchem die Dienstmagd gerufen werden konnte. 285 Dann gelangte man im Schloss Hagen in den zweiten Raum (welcher spĂ€ter ebenfalls unterteilt wurde; im Nachsommer „Kleiderzimmer“); das dritte Zimmer wurde auch bei Stifter als Schlafgemach bezeichnet, daran ließ er ein Zimmer mit wissenschaftlichen Vorrichtungen, und schließlich das Eckzimmer (spĂ€ter WeingĂ€rtnerisches Wohnzimmer 286 ) stoßen. Im Anschluss daran spricht er vom BĂŒcherzimmer, einem Lese- und einem Bilderzimmer im Rosenhaus. Im Hagen gab es laut Prof. Burgstaller vormals eben dort die Bibliothek, das Archiv und die WeingĂ€rtnerische „Schatzkammer“. Danach setzt die Unterschiedlichkeit ein, denn im Hagen folgte daraufhin die Schlosskapelle, und man konnte von der Schatzkammer nicht direkt nur durch eine TĂŒr schreitend, in den Steinernen Saal zurĂŒckgelangen, sondern war infolge der Dimensionen des Schlosses noch relativ weit entfernt, bzw musste im Gang zurĂŒckgehen. 287 Stifter mag sich die Zeit- und Platz-raubenden Beschreibungen weiterer RĂ€ume bewusst erspart haben, zumal er fĂŒr diese keine eigentliche Verwendung bzw Notwendigkeit sah. Prof. Burgstaller und Walter Reder berichteten, unabhĂ€ngig voneinander von der gut durchdachten und zweckmĂ€ĂŸigen Einrichtung der Bibliothek- und Archiv-RĂ€umlichkeiten, sowie der RaritĂ€tenkammer (WeingĂ€rtner sprach von der „Schatzkammer“) im Nahbereich des WeingĂ€rtnerischen Wohnbereichs. In Archiv und Bibliothek schĂ€tzten beide den jeweils großen Tisch in der Raummitte, wo man Atlanten, Karten, PlĂ€ne, große Bögen usw ausbreiten konnte. Burgstaller beschrieb dies so: „Interessant waren auch Bibliothek und Archiv. In beiden stand in der Mitte je ein großer Tisch mit Tischladen, auf dem man alles ausbreiten konnte, an den WĂ€nden entlang standen BĂŒchervitrinen, teils mit zugezogenen grĂŒnen VorhĂ€ngen hinter den GlastĂŒren. In einem Ladenkasten wie er aus den alten Apotheken bekannt ist, mit alphabethischer Kennzeichnung der einzelnen Laden, befanden sich fein geschriebene Karteikarten mit ebenfalls alphabethischer Angabe des Verfassers und Titels, Nummerierung, Abteilung (BĂŒcherkastenteil) mit römischen Zahlen, BĂŒcherfach mit arabischen Zahlen, Gebiet (zB Dichtung, Lexika, Religion, usw). StĂŒhle umgaben ein Ende des Tisches, wie dies auch im Archivraum der Fall war. In der Archivtischlade standen alphabethisch geordnete KĂ€rtchen in schmalen BehĂ€ltnissen. Man konnte unter dem gesuchten Namen Nummern von Urkunden und Verweise auf die betreffenden Laden, FĂ€cher und Mappen ablesen. In einer der Tischladen befanden sich weiße BenĂŒtzerhandschuhe und 281 Stifter, Nachsommer, 76. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 83. Vgl Wacha, PI 10. Dezember 2008. 282 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 683 f. 283 Stifter, Nachsommer, 77. Im Arbeitszimmer befand sich laut Stifter ein Schreibschrein mit 4 Delphinen. 284 Stifter, Nachsommer, 204 f. 285 Reder, PI 8. April 1997. 286 Himmelbauer, PI 30. Juni 2008. Er war jedes Mal fasziniert von dem herrlichen Jagdteppich an der Wand (laut seiner eigenen SchĂ€tzung und der Wachas aus dem 16. Jh stammend, jetzt im OÖLM, im Linzer Schloss), erinnere sich auch an zahlreiche Kostbarkeiten. In der Skizze Harands als „Vogelfutterzimmer“ (VZ) vermutet. Darstellung und ErlĂ€uterung im Manuskript, PA Warnecke, 11. November 2011. 287 Stifter, Nachsommer, 79 ff. Siehe Vergleich der Darstellung des Rosenhauses und seines unmittelbaren Umfeldes, und ErlĂ€uterung. PI Warnecke, 11. November 2011.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Title
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Authors
Hanna SchÀffer
Herbert SchÀffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
97
Keywords
Oberösterreich, Biedermeier
Categories
Biographien
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den Ă€ußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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