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Rubrikenzeile 11
EinfĂĽhrung
Ernst Fuchs zählte während seiner nahezu ein halbes Jahrhundert
dauern-den
wissenschaftlichen Schaff ensperiode zu den wichtigsten Ophthal-
mologen seiner Zeit. Nicht nur im deutschen Sprachraum, sondern auch
international war kaum ein anderer Fachvertreter fĂĽr die wissenschaftliche
Weiterentwicklung der Augenheilkunde derart bedeutend. Die Fundierung
der ophthalmologischen Krankheitslehre auf den Veränderungen der patho-
logischen Anatomie und die dadurch mögliche Abgrenzung zahlreicher
neuer Krankheitsbilder, die vielfach noch heute seinen Namen tragen, blei-
ben immerwährendes wissenschaftliches Verdienst von Ernst Fuchs. Darüber
hinaus war er ein didaktisch sehr begabter Instruktor. Sein Lehrbuch fand
besonders durch die zahlreichen Aufl agen und Ăśbersetzungen weltweite
Verbreitung und galt daher durch ein halbes Jahrhundert geradezu als die
„Bibel der Augenheilkunde“.
Mit seiner erstmaligen EinfĂĽhrung von Sommerkursen in Englisch, die ab
1879 regelmäßig gehalten wurden, versammelte Fuchs an seiner Klinik bald
zahlreiche SchĂĽler aus aller Welt. Aus seinem erfolgreichen Unterricht und
den Kursen der von ihm ausgebildeten Assistenten ĂĽbertrugen diese die
Wiener Ophthalmologische Schule bis zum Beginn des I. Weltkriegs in ihre
Heimatländer in aller Welt und gründeten oftmals selbst Augenkliniken nach
dem Vorbild ihres bewunderten Wiener Lehrmeisters.
In den eineinhalb Jahrzehnten, während derer Fuchs nach seiner freiwil-
ligen Emeritierung im Jahre 1915 bis zu seinem Tode im Jahr 1930 noch
reisen konnte, besuchte Fuchs viele seiner ehemaligen SchĂĽler in allen
Kontinenten der Erde mit Ausnahme von Australien. So machte er die Wiener
Ophthalmologische Schule, wie die Wiener Medizinhistorikerin Erna Lesky
(1911-1986) so treff
end formuliert hat, zur „magistra ophthalmologiae totius
mundi“. Dementsprechend wurde Fuchs in den zahlreichen Würdigungen
zu seinen Lebzeiten sowie auch in den Nachrufen aller internationalen
Fachzeitschriften als der höchstangesehene Ophthalmologe seiner Zeit geehrt.
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Ernst Fuchs (1851-1930)
und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
Eine biografische Dokumentation mit Ergänzungen und Erläuterungen
- Title
- Ernst Fuchs (1851-1930)
- Subtitle
- und die Weltgeltung der Wiener Ophthalmologischen Schule um 1900
- Author
- Gabriela Schmidt-Wyklicky
- Publisher
- Ă–sterreichische Akademie der Wissenschaften
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8602-1
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 696
- Category
- Biographien
Table of contents
- Biografi sches Selbstzeugnis 19
- Herkunft und Ausbildung 41
- Professor an der Universität Lüttich/Liège 1881-1885 129
- Die Gründung der II. Universitäts-Augenklinik in Wien 1883 und die Berufung von Ernst Fuchs 1885 175
- Klinikaufbau, Lehr-und Forschungstätigkeit als Ordinarius an der Wiener Medizinischen Fakultät 1885 bis 1915 219
- Das Lehrbuch von 1889. 18 Aufl agen in deutscher Sprache bis 1945. Ăśbersetzungen und weltweite Verbreitung 263
- Die Beschreibung neuer anatomischer Strukturen und Krankheitsbilder durch Ernst Fuchs und ihre histologische Fundierung anhand seiner Präparatesammlung 295
- Die „Fuchs-Bibliothek“ 403
- Akademische Feiern, WĂĽrdigungen und Ehrungen zum 70. Geburtstag von Ernst Fuchs am 14. Juni 1921 415
- Ernst Fuchs als innovativer Ophthalmochirurg und Erfi nder neuer Instrumente 445
- Schwerpunkte seiner internationalen Lehrtätigkeit – Itinerarium academicum in Auswahl: USA, Japan, China 473
- Lebensausklang, Vermächtnis und Nachruhm 525
- Verzeichnis der gedruckten Arbeiten 541
- Helmut Wyklicky†: Ernst Fuchs und seine Zeit (bisher nicht publizierter Vortrag, Salzburg 1981) 565
- I Literaturverzeichnis 577
- II Chronologische Bibliografi e zu Ernst Fuchs 645
- III Verzeichnis der Abbildungen, Bildlegenden und Bildnachweis 653
- IV Personenregister 663