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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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213 Tagebuch 1924 darin. Dieser Gedanke ist mir schrecklich  – aber da kann man nichts machen. Ich stelle mir die Sarah, weiß Gott, anders vor. Schlank und biegsam und nicht dieser klobige Zwerg. Da Mordo ein besonders Radikaler, wird ja sicher nichts daraus wer- den. Aber es freut mich, daß Kiesler das Bedürfnis hat, einzulenken.50 9. März Gestern ein bewegter Tag. Impressionistenausstellung Würthle (schwach, herrliches Cézanneaquarell). Mein Begleiter Kris, den ich am Graben getroffen hatte und der mir immerfort anerkennende Dinge sagte (lästig) ; mit diesem eine Bronze (Kopie oder Replique nach Vischers Wappenhalter in München ?) bei einem Antiquitäten- händler angeschaut. Dann Neue Galerie, wundervolle Munchausstellung, Graphi- ken u. Bilder. Viele Leute gesprochen u. a. Salvendy, bei der ich mich für Dienstag ansagte. Nachmittag Frappartstunde, dann nachhaus, eine Viertelstunde ausgeruht, dann in eine Göttin des Weines verwandelt und mit dem Hauerwirt Hans (blaues Fürtuch u. Heber vom Hengl) zu Laskes. Gedraht* bis zum ersten Zug (¾ 5), um 6 im Bett. Mittels Ohropax bis zur Suppe durchgeschlafen. Armer Hans leider nicht. Nachmittag bei Fannina Halle eine Theaterausstellungssitzung mit Strnad gehabt. Anknüpfend daran unstimmiges Gespräch mit Westheim, der bei Fannina zu Gaste wohnt. Bei mir war Gaby Ehrlich, die von Dissertations- und häuslichen Mißständen schwer hergenommen ist.51 10.III. Eidlitz las im Kulturbund aus einem Roman vor. Ich fuhr dann mit ihm nachhaus. Es war ganz nett, Wiener Stimmungen, stellenweise „poetisch“, menschlich empfunden. Sommerfrischenlektüre.52 11.III. Beim Belvedere mein Aufsätzchen über die Statuetten Donners (im Barock- mus[eum]) abgegeben. Dann Noldeausstellung zur linken u. Harta zur rechten im Künstlerhaus eröffnet. Nolde war mir doch nicht so unzugänglich als ich ursprünglich gefürchtet hatte. Besonders bei den Aquarellen geh ich ganz gut mit. Der Josef in d. Staatsgalerie erscheint wirklich als eine gute Wahl. Harta’s Portraitausstellung ist trostlos. Ein vollständiger Kitschist ohne die Tradition. Eine ehemalige Schülerin Hartas begrüßt ihn u. merkt nach paar Worten, daß er sie nicht erkennt. „Sie erken- nen mich nicht, erinnern Sie sich ‚Stein‘, jetzt hab ich geheiratet aber  –“ „Natürlich erkenne ich Sie  – ich hab sie ja vor 3 Wochen gezeichnet, Ada Stein  –“ „Nein, das bin ich nicht  – ich.“ „Aber ich bitte sie, hier ist doch ihr Portrait (er führt sie hin),  –“ „Ich bin nicht Ada Stein, sondern Hella Stein, ihre Schülerin  – wenn sie mich schon * sich herumtreiben
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Title
Erica Tietze-Conrat
Subtitle
Tagebücher
Volume
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Editor
Alexandra Caruso
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
458
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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