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Tagebuch 1924
Ganzheit auf alles Traurige, Niederdrückende, Schwermütige in ihr.“ (N.
N. 1920.) Zu einer
der letzten Ausstellungen der „Freien Bewegung“ siehe Tietze-Conrat 1922a.
„Vorschlag des Herzogs“ – dabei ging es vermutlich noch um die Festlegung jener umfang-
reichen Bestände, die an den ehemaligen Eigentümer, Erzherzog Friedrich, nach Gründung
der staatlichen Sammlung „Albertina“ (1921) als dessen Privateigentum auszuhändigen
waren.
Bad Ischl – „Mittelpunkt des Salzkammerguts“, „altberühmte Sommerfrische des kaiserli-
chen Österreichs“, liegt rund 35 km von Gmunden entfernt (Baedeker 1926, 284).
Sammlung Camillo Castiglioni, Bronzestatuetten und Geräte, bearbeitet von Leo Planiscig
(Planiscig 1923). ETCs Notiz in der Münchner „Allgemeinen Zeitung“ zur Publikation
Planiscigs konnte nicht ausfindig gemacht werden.
27 Zur „phantastischen Ausstellung“ im Kristall-Verlag, in der entweder ein Künstler namens
Pritzl ausstellte oder die von diesem organisiert worden war, konnte nichts ausfindig ge-
macht werden.
Bilder, Grafiken und Plastiken der Hagenbund-Künstler Jakob Löw, Adolf Groß und Leo-
pold Gottlieb gab es im Obergeschoss der Galerie Würthle zu sehen. Im sogenannten „gra-
phischen Kabinett“ waren noch Werke des radikalen Vertreters der ungarischen Avantgarde
Lajos Kassák ausgestellt (N. N. 2.2.1924). Kassák war bereits 1921 bei Würthle zu sehen
gewesen.
Winterausstellung der Secession : Kollektionen Oberbaurat Leopold Bauer und Maler Vik-
tor Hammer sowie „allgemeinere Einsendungen“ (N. N. 6.2.1924).
Gesamtverzeichnis der Hagenbund-Mitglieder in : Chrastek 1993a.
Richard Horn, in der Conrat-Familie „Rulli“ bzw. „Onkel Rulli“ genannt, war der Lebens-
gefährte von ETCs Mutter Ida nach deren Trennung von Ehemann Hugo Conrat. 1918
heiratete das Paar. „R. den sie einmal ohne es uns zu sagen, geheiratet hatte.“ (Tietze-Conrat
unveröff./a, 20.) Weiter hieß es in den ETC-Erinnerungen, Richard Horn und Vater Hugo
Conrat vergleichend : „Er [Rulli] hatte eine aufrichtige Liebe zur Musik, natuerlich nur zu
klassischer, d. h. zu solcher, die er zur Zeit seiner fruehen Musikstunden (er wollte einmal
auch Musiker werden, nur um dem verstaubten Jus zu entgehen) kennengelernt hatte. Rulli
wuchs aesthetisch niemals ueber die Zeit seiner fruehen Juenglingsjahre hinaus und alles,
was er in seinen spaeteren Jahren in dieser Richtung unternahm, war ein Zurueckkehren zu
seiner Jugend. Papa war auch als Musikliebhaber viel beweglicher. So wie er ueber Wagner
hinausgewachsen ist und zu Brahms gekommen, hat er – heimlich natuerlich – Bruckner
und Dvorak studiert und noch in seinen letzten Jahren in London und Berlin sich mit mo-
derner Musik eifrig beschaeftigt.“ (Tietze-Conrat unveröff./a, 36.)
Zu Horn, dem Juristen mit musischen Neigungen, schrieb dessen Jugendfreund Arthur
Schnitzler u. a. Folgendes : „Richard versuchte sich nicht nur, gleich mir, auf belletristischem
Gebiet, sondern schrieb auch kleine Klavierstücke in Schumann’scher Manier, […] doch
gab er nicht mit Unrecht sehr bald in beiden Künsten seine schöpferischen Bestrebungen
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien