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Tagebuch 1924
druck hinterließen, gehörten laut Katalog einerseits Kokoschkas „Landschaft vom Genfer
See“, andererseits Werke von Georges Rouault und Jules Pascin, Vertretern eines „schwe-
lenden Expressionismus“ (Nierhaus 1986, 103). Rouault zeigte zwei Aquarelle („August
und die Ringer“ sowie „Zwei Frauenakte“) sowie ein Ölbild („Die Braut“), Pascin war mit
einem Gemälde („Sitzendes Mädchen“), zur Verfügung gestellt von Flechtheim, Berlin,
vertreten (Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst 1924b ; Nierhaus 1986).
126 Der Theaterwissenschaftler Joseph Gregor hatte mit seiner Sammlung von Artefakten der
Theaterkunst den Grundstein zur Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibli-
othek gelegt, aus der später das Österreichische Theatermuseum hervorging (Lesák 1993,
16).
Otto Rudolf Schatz – Kollektivausstellung in der Neuen Galerie von Otto Nirenstein
(Kallir). Vom Expressionismus kommend, entwickelte sich Schatz zum bedeutenden Ver-
treter der Neuen Sachlichkeit in Österreich. Seit 1923 stand er bei Nirenstein unter Ver-
trag (TB 1924, 8.1.).
Max „Mopp“ Oppenheimer beschrieb Jahre später seine eigene Arbeitsweise so : „Nach
Jahren hat man das Handwerk. Indem man arbeitete, schuf man sich einen Stil, der aus der
Zeit schöpft, mit der man manches gemein hat : Anschauungen, Gewohnheiten, Leiden.
Man spürt auf, man sucht Charakteristiken, ihre Leidenschaften, ihre kaum wahrnehm-
baren Merkzeichen von Hoheiten und Niedrigkeiten. Man sieht in die Antlitze hinein
und hinter die Dinge. Man führt geheime Zwiegespräche mit Merkwürdigkeiten der We-
sen, mit ihren Verborgenheiten, und versteht was die Töne der Haut sagen.“ (Oppenhei-
mer 1938, 62.)
Hagenbundausstellung, Kollektive Max Oppenheimer, September–Oktober 1924 ; es
wurden 200 Werke Oppenheimers gezeigt (Weibel 1976b).
„Feuilleton über d. Internationale erledigt“ – zum Feuilleton siehe TB 1924, 11.9.
Frankel – vermutlich Gerhart Frankl.
127 Denkmal des Wiener Bürgermeisters Johann Andreas von Liebenberg (1627–1683) auf
der Ringstraße vis-à-vis der Wiener Universität (1890).
Ein Skizzenbuch Georg Ehrlichs hat sich im Nachlass nicht erhalten.
ETCs Schwester Lili mit Tochter Maja und deren zukünftigem Ehemann, Karl Heinrich
Slotta (1895–1987), reisten aus Breslau an.
128 HTs Referat über Expressionismus fand im Rahmen der von der GFMK organisierten
Vortragsreihe statt und wurde schließlich in HTs 1925 erschienenem Essayband „Leben-
dige Kunstwissenschaft“ veröffentlicht. Im Vorwort erwähnt er, er habe insgesamt vier
Vorträge, die er in der Vortragsreihe der GFMK gehalten habe, in den Band aufgenom-
men. Von diesen haben zwei den Expressionismus zum Thema : „Der deutsche Expressio-
nismus“ und „Die Krise des Expressionismus“ (Tietze 1925d) ; zum Essayband siehe auch
TB 1925, 8.9. Die Vorträge der GFMK konnten bisher nicht lückenlos erfasst werden.
Ein vorläufiger Überblick findet sich in Caruso 2008, Tab. 3, 150–151.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien