Page - 179 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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iDemütige Bitte an das hochweise und hochverehriiche
Gelehrtenpublikum, den Tod in die Akademie der Wissen-
schaften zu rezipieren
Ihr Herren, hochgelehrt und weise,
Ich stell' hiemit den Tod Euch vor,
Daß Ihr in Eurem hehren Kreise
Ihn hebt zur Doktorwürd' empor.
Ihr werdet's nicht unwürdig finden,
Wenn er mit Euch zu Rate sitzt,
So ich Euch tu' hiemit verkünden,
Was er für Wissenschaft besitzt.
Er ist der beste Arzt auf Erden,
Dem nie noch fehlschlug eine Kur;
Und mögt Ihr noch so krank auch werden:
Er heilt vom Grund aus die Natur.
Zwar hat er nie sich abgegeben
Mit christlicher Theologie,
Doch wird es keinen Zweiten geben,
Der so versteht Philosophie.
So bitt' ich denn, zu rezipieren
Den Tod in die Akademie
Und ihn mit nächsten zu kreieren
Zum Doktor der Philosophie.
man befindet sich gleich wohl, in welchem von beiden Zu-
ständen man ist." — „Sind wir nicht schon einmal auf-
erstanden? Gewiß, aus einem Zustande, in welchem wir
weniger von dem gegenwärtigen wußten, als wir in dem
gegenwärtigen von dem zukünftigen wissen. Wie sich unser
voriger Zustand zu dem jetzigen verhält, so der jetzige zu
dem künftigen. Der oft unüberlegten Hochachtung gegen
alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religion hat man
alles Übel in der Welt zu danken." — Lichtenberg. Hierauf
folgt in B auf einer neuen Seite rechts das Inhaltsverzeichnis
zu Band III der Sämtlichen Werke; die Rückseite ist leer.
1 Das folgende Gedicht fehlt in B.
17 Feuerbach 1 179
Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften