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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Gott ist die Liebe. Der Mensch liebt, aber Gott ist die Liebe. Der Mensch ist noch ein Subjekt, hat noch ein eignes Sein außer seiner Liebe, bei ihm ist die Liebe Eigenschaft, die Seligkeit — denn die Liebe ist Seligkeit — flüchtiger Zustand, Augenblick; denke dir nun das, was im Menschen Teil ist, als Ganzes, was Eigenschaft, als Subjekt, Person, Substanz, was Augenblick, als bleibendes Sein, so hast du die Anschauung Gottes. Gott ist ganz Liebe, aber die Liebe ist nicht ruhig, sondern lauter Tätigkeit, die Liebe ist verzehrend, opfernd, brennend, die Liebe ist Feuer; sie ist Zorn über das Einzelne und selbstisch Bestehende. Der Mensch, ein besonderes Wesen, entbrannt von vertilgendem Zorn über seine natürliche Selbstischkeit 1 In B folgen hier, unter der Überschrift Die ethische Be- deutung des Todes, zunächst in gekürzter Form der fünfte und sechste Absatz, Alle Handlungen des Menschen bis so wirst du ihn finden, aus dem Abschnitt III. Geist, Bewußt- sein von A (im vorliegenden Band Seiten 337 bis 345). Erst danach bringt B, unter der Überschrift Der spekulative oder metaphysische Grund des Todes, den stark gekürzten und veränderten Anfang des Abschnitts Gott aus A. Dazu in H auf losem Blatt: Anm[erkung] — Der Vollständigkeit wegen lasse ich auch diesen Abschnitt, der in der ersten Ausgabe die Überschrift Gott führt, aber schon dort nur die Be- deutung einer Akkomodation hatte u[nd] nur den histo- rischen Ausgangs- u[nd] Anknüpfungspunkt der Schrift bildet, wieder abdrucken, jedoch, ebenso wie die übrigen Abschnitte, mit bedeutenden Verkürzungen, mit Weg- lassung aller Auswüchse, alles Überflüssigen u[nd] Tempo- rellen, kurz ursprünglich schon meinem Geiste Fremdartigen. Der Inhalt dieses Abschnitts ist übrigens in seinen ver- nünftigen, menschlichen Sinn übersetzt einfach dieser: Der Mensch läßt sich nicht von der Natur absondern, die Natur gehört zum Wesen des Menschen. Statt der Natur figuriert aber hier auf dem Standpunkt der Spekulation, Meta- physik, Theologie das Gespenst von ihr; der Begriff des Wesens unter dem Namen Gott, statt des Menschen — das Gespenst der Persönlichkeit. Die wahre Bedeutung dieses Abschnitts ist daher hinlänglich in meinen späteren Schrif- ten beleuchtet u[nd] enträtselt. Der Gott, der allen Nach- 203
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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