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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
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3L3 X', 3 tu dien. wollen, England, weil es innß. Sei» erkiinstelter Prodnltionsznstand nins! breclie,,, i.'vrd Pa! inerston hatte als eige,»süchtiger Engländer ganz Vrand der Welt gibt W-ärwestoff für ihre Maschi- ucn, und nur Bettler sind itänfer sür ilne Fabritate. ",>iiel,tsdes!o>veniger ist Englands Uiitcrgang ein Unglück snr die Welt, England hat die Macht '.'iapoleons gebrochen, und seine den uud der rol,en Masse des Volten, das; die Turchfch,iittslinie der Bildung, die dicNegicruug <-,nhalte,i ums;, sich von der gebildeten »Une allzulveit entsernt, ?as N'erden sie unier dem (iinflns; der enropäische» Traditionen anf die Länge nicht ertragen, uud eine Nevolnlion kann Augenblick nu^veiiellnifter. Vielleicht dasi ein dann den gewechnten ".'lbslns, dnrch )!>anb nnd Eroberung verf>. aift nnd die Welt den >!reislanf wieder durchzumachen hat, den, !ei,< Sinter u,,d lein ^ioolan ein elemeutarifches ^iel seyt. Ich will nickn an derlei glauben, aber man ^ starle^ Vertrai,en in die Vorsehung haben, nm liickit schwär,-, -,n selien, Ich stehe an, Nande Ini Ttant gebt es wie in der Welt: Wer nicht schwimmen lann, der ersäuft, Ter ^taat ist eine Anstalt znni 3>I>ub, nirlit zur Versorgung, Helfe» sollen die einzelnen, WaZ der ^iaai den Verhungernden gibt, muß cr den Hungernden nehmen, Tcr ^taat !ann nichte geben al^ Ziccht, den» sein einzigem 'N^m,^ j ,^ h^^ ^>uang. Das C!efeN straft die Verbrechen, die Natnr die Ungeschitllichteit, ^er Ttaat ist eine ^!ech tsa n stalt, und die Mrige» Zwecke der Gesellschaft gehen nnr nebenbei, V ewci s. Als Ttaat gibt cr tt e setze und er- zwingt ihre Befolgung, als Gesellschaft überläßt er dein eigene» Ermesse» die Benützung seiner Porsorge, Ans dem Gesichtspunkte des Ttaates als An- stalt zur Ticherung der Rechte ist die Strafe ein Mittel ;nr Abhaltung von Verbrechen, Mittel der Besserung gehört es zu de» übrigen moralisch'politischen Zwecken der Gesellschaft, Um vom Verbrechen abzuhalten, mnsi die seine ganze Echrccklichleit erst dem schon Wirk- ich Eingelerlerteu darstellt. Im «erler kann der Verbrecher vielleicht gebeffert werden, er vird gewiß für die 3aner feiner ,v>ift nnfcl'äd lich gemacltt. Aber die strafe null schon da> Erinordete Iiatte ein Recht anf den Schütz, nicht erst der nwgliche zweite, Ter Abfcbe» Uor der Todesstrafe ist nnr eine ^olge der ,^,glieit der neueren Zeit, d,e >,,,!,, > Tod als der Verbrecher uuter der ^>i,,llotine oder a,n Galgen, 3ie Sc>,ande der ,^,iü nlnnng trifft das Verbrechen nnd nicht den Tod, Ner» felbe Mvnarcki, der mit Z,Uer>, nnd Tränen ein Todesurteil unterschreibt, erläsit ganz rubri eine Versiignng, d,e einen «rieg zur Folge lnü, !^'^ er die Gesellschaft in ihrer «,^rn,,dbedingnng a,»greift, fclüießt fiel, selbst von der Menfchhe,r aus, die ihre Grundbedingung in der Gesell' fchaft bat. Er macht fich selbst znm Tier nnd muß als Tier behandelt werden, ans eine Art Wortspiel. Tie ^onveränität fetzt Regicrungsfvrin: so daß rige,!tlicl! nnr die Regie» rnng souverän ist ii»d n,e das Volt. Es ist damit, wie mit der Berübmtheit. Ter eiu^elue für filh allein ist nie berülnnt, weil er es dnrch andere wird, aber er tan,, sich berülnnt wachen, und dann ist er es. 2o ist das Volt nie son> der es aber »ur ist, weil man ihn dazu ge- inacht hat. Es ist lächerlich, wenn wan behauptet: der Mensch sei von der 'liatur znni gesellschaftlichen Zustande bestimmt. Wenn die Natur das ge- wollt, so hätte sie uns als Teilwefen gebildet, mit einzelnen ^ähigteiten und «rasten, ans deren Vereinigung erst ein Znstaud der Fort- dauer und des Genusses möglich wäre, Tas hat fic aber »icht geta», fonder» jeder Menfch sieht als ein Ga,,-,es da, mit allen Vermöge» feines Bruders begabt und uur dein Grade nach verschieden, Jeder Mensch kann als ein Einzelwesen aristieren. Obige Redensart ,!'t übelbmipt Unsinn, Nie Natur wi l l alles, was der Menfch kann. EZ ist eigentlich lächerlich, vou natürlichen (angebvrenen, Rechten zu sprechen! Recht ist nichts anderes, als daß ich in irgend einer Kraftäußernng von andern nicht gehindert we> , den darf. Nie soll nu» zur Natnr i>' "«> " fchen gehöre», wns »icht in ihm, sondern i,l ander» liegt? Huraz fagt sehr richtig: Das Recht entsteht aus dem Unrecht, Nei Mcnfch bringt nichts anf die Welt mit, als seine Persönlichkeit; die ist aber »icht sein Recht, sei» Anfpruch, foudcrn
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume II
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
II
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.2 x 15.9 cm
Pages
552
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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